Na toll... (Allgemeines Forum)

sappiosa, Mittwoch, 17.09.2008, 12:29 (vor 5700 Tagen) @ fabs

Hallo fabs,

die Bestandsstecke Lehrte - Braunschweig - Magdeburg - Potsdam - Wannsee ist etwa 17 km länger als die HGV Lehrte - Fallersleben - Stendal (Südumfahrung) - Rathenow - Spandau.

Woher hast Du diese Zahl?

Ich komme zwar jetzt nicht auf die Trassenpreissoftware, aber aus meinen Unterlagen ergibt sich:

- Berlin Hbf - Stadtbahn - Spandau - HGV - Umfahrung Stendal - Wolfsburg - Hannover Hbf: 258 km
- Berlin Hbf - Wannsee - Magdeburg - Braunschweig - Hannover Hbf: 288 km

Aber es stimmt natürlich, auch die 30 km Unterschied machen noch keine 30 Minuten aus. Bei Tempo 200-250 kann man vielleicht 8 Minuten rechnen.


Da würde es mich mal interessieren, wie du auf eine 30 Minuten längere Fahrzeit kommst, wenn die südliche Strecke als HGV ausgebaut bzw. teilweise neu trassiert worden wäre (vgl. meinen Beitrag weiter oben)?

Rechnen wir mal noch folgende Effekte mit ein:

- Ausbau wäre wohl kaum für mehr als 200 km/h möglich gewesen. Im Vergleich zur jetzigen Strecke, die ca. 150 km lang Tempo 250 zulässt, macht das 9 Minuten Unterschied aus.

- Es bleiben die Stadtdurchfahrten. So, wie insbesondere die von Braunschweig und die Strecke Potsdam-Wannsee-Grunewald-Charlottenburg trassiert sind, sehe ich für einen Ausbau schwarz. Selbst ein durchfahrender Zug (und nur mit dem könnte man einen ICE über die jetzige Strecke ja vergleichen) verliert da locker mindestens je 5 Minuten - obwohl Du ja Magdeburg ausdrücklich ausgelassen hattest.

Das macht schon 27 Minuten Unterschied. Dabei habe ich noch angenommen, dass die Trassierung überhaupt überall außerhalb der Städte einen Ausbau auf 200 hergibt - bei etlichen Kleinstädten und dem hügeligen Gelände zwischen Braunschweig und Magdeburg scheint mir das durchaus fraglich.
Einen Bahnhof "Magdeburg ICE" auf der grünen Wiese würde ich übrigens aus dem gleichen Grund ablehnen wie bei Mannheim, siehe diesen Beitrag. Aber das Beispiel Mannheim zeigt auch, dass dergleichen politisch kaum durchzusetzen ist.

Überdies stellt sich bei einem Ausbau statt Neubau noch die Frage der Kapazität. Schließlich verkehren auf der Strecke auch viele Güterzüge.

Mein Traum wäre eine durchgehende Neubaustrecke Hannover-Berlin nach italienischem Vorbild als "Autobahn-SFS" mit beiderseitiger Anbindung von Braunschweig, Magdeburg und Potsdam. Für die Trassierung nach Berlin hinein wäre zu prüfen, ob man die Potsdamer Bahn reaktivieren kann, die genügend gerade für 200 km/h sein sollte - man käme dann von Süden her in den Hbf.
Damit wären durchgehende Züge Hannover-Berlin allenfalls unwesentlich langsamer als heute, Frankfurt-Göttingen-Berlin vermutlich sogar schneller, zugleich hätten die genannten Städte guten HGV-Anschluss. Wenn man den Teil Magdeburg-Berlin relativ südlich trassiert, kann man sogar einen Abzweig nach Leipzig/Halle mit Anbindung von Dessau bauen und hätte damit HGV-Verbindungen Berlin-Leipzig und Hannover-Leipzig gleich mit ermöglicht.
Aber wie gesagt: Traum...

Und aus heutiger Sicht lässt sich leicht urteilen. Vor dem Hintergrund der deutschen Teilung sah das noch anders aus.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum