Fronleichnamsfahrt über die Alpen zum Santo Corporale (7/8) (Reiseberichte)

lokuloi, Montag, 24.11.2025, 17:12 (vor 13 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Vorneweg gleich mal wieder Danke für den Bericht. Gerade der Bericht dieser Reise ist insofern inspirierend, als dass er dazu einlädt alte eigene Fotos von Reisen mal wieder anzusehen. Das galt schon für den Apulien-Teil mit kleinem Basilikata-Extra und hier jetzt wieder für Umbrien.
Schon in Perugia gilt, dass ich es faszinierend finde, wie sich die Bilder einerseits teilweise sehr ähneln, aber dann andererseits auch wieder Dinge dabei sind, die wir „damals“ übersehen haben.

Rechts unten versteckt sich der Kopfbahnhof Sant’Anna der Ferrovia Centrale Umbra, der deutlich näher an der Oberstadt liegt als der Staatsbahnhof. Dort scheint aber aktuell SEV zu herrschen und so spare ich mir mit Blick auf die Zeit den Weg nach unten.

Ein Bild will ich hier aber mal zeigen, da es fast genauso ist, sich der Bahnhof aber nicht versteckt, sondern zu sehen ist. Und ich bin mir nicht mal sicher, ob mir der Bahnhof damals aufgefallen ist. Jetzt habe ich ihn jedenfalls (wieder) entdeckt:

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Als Geschichtebegeisterter kommt mir bei dem See natürlich als Erstes die Schlacht am Trasimenischen See in den Sinn, in der der berühmte karthagische Feldheer Hannibal im 2. Punischen Krieg ein römisches Heer vernichtet hat.

Als geschichtsinteressierter, aber dazu schon länger nichts mehr gelesen habender, merkte ich, dass ich hier gedanklich wohl immer 2 Schlachten miteinander vermischt habe. Ich hätte ungestützt bei „Schlacht am Trasimenischen See“ erstmal an die Schlacht zwischen Ostgoten und Oströmern gedacht. Die war zwar auch bei Perugia, aber eher weiter östlich. An die Sache mit Hannibal konnte ich mich erst jetzt wieder erinnern, nachdem ich es nachgelesen hatte.

Es ist ein recht unspektakulärer See, wovor mich auch schon meine Mutter vorgewarnt hat, die schonmal hier war. Wenn es aber sowieso auf dem Weg liegt, kann man ja aber mal kurz anhalten.

Ich fand den See durchaus „nett“. Wir sind auf die Inseln gefahren und man kann dort ein paar erholsame Stunden verbringen und er stellt eine nette Abwechslung zum Besichtigungs- und Kulturprogramm dar.
Gerade Castiglione z.B. habe ich als recht hübsch in Erinnerung, und man kann dort mit Blick über den See gut essen.


Bei Terontola-Cortona trifft die Bahnstrecke aus Foligno auf die Hauptstrecke aus Rom, mit der ich von Orvieto auch direkt hätte herkommen können. Auch Cortona ist eine sehr alte Stadt und liegt hoch über dem Bahnhof. Meine Hostelbekanntschaft Andrea von gestern Abend war vor Assisi hier und hat es mir wärmstens empfohlen.

Bei meinem Umbrien-Aufenthalt hat uns die Vermieterin auch Cortona sehr ans Herz gelegt. Anscheinend ist es bei den Einheimischen sehr beliebt ????. Ich fand es unter den umbrischen Städten – wir hatten wie du auch noch Perugia, Orvieto und Assisi besucht – die am wenigsten interessante/sehenswerte. Vielleicht waren wir aber auch einfach schon Umbriens „überdrüssig“.

Das kann man sich ja mal für die nächste Italienreise im Hinterkopf behalten.

Aus meiner Sicht ist jedenfalls Cortona keine Empfehlung. Wir sind damals jedenfalls spontan weiter nach Montepulciano, das habe ich schon eher wieder als besuchenswert in Erinnerung.

Mein dritter und letzter Zwischenstopp ist am Nachmittag Arezzo. Die Stadt gilt als Perle des Mittelalters, da sie nach einer Blütezeit im Mittelalter im Konflikt zwischen Kaiser und Papst auf der Seite des ersteren stand, den Machtkampf gegen das papsttreue Florenz verlor und in der Folge ins Hintertreffen geriet.

Arezzo hingegen fehlt mir noch in meiner Sammlung – mal sehen, ob ich da auch mal vorbeikomme. Bisher lag es nie richtig auf der Route.


In Florenz muss ich den aber räumen und auf meinen reservierten Platz in einer 4er-Gruppe umzie-hen, immerhin ein Fensterplatz, aber auf der gegenlichtigen Westseite. Einen Spalt zum Rausschauen kann ich mir zwar Erkämpfen, aber vorzeigbare Bilder aus der Apenninquerung gibt es trotzdem keine. In Bologna leert sich der Zug spürbar.

Mir erschien die alte „Direttissima“ jetzt auch nie so richtig spektkulär im landschaftlichen Sinne, als das man dort viele Bilder machen könnte.


Durch das Reiterstellwerk setzt er seine Fahrt Richtung Triest fort.


Klassiker ????!

Tag 10: Bologna
Bevor es morgen nach Hause geht, ist heute nochmal ein bahnfreier Tag in Bologna.

Wie schon vorher angedeutet, war Bologna für uns schon ein paar Mal Sprungbrett nach Süditalien und ist dafür sehr gut geeignet. Auch um dort mal einen halben Tag so zu verbringen.

Eisenbahntechnisch fasziniert mich dort vor allem der dichte Betrieb im Tiefbahnhof. Gefühlt Hochgeschwindigkeitszüge im 5-Minuten-Takt. Das hat schon was.


Im letzten Teil erwarten euch dann mein Nachmittagsprogramm in Bologna und die Heimreise mor-gen.

Ich bin gespannt, auch wenn sie wohl ausschließlich über Strecken führt, die ich schon mehr als einmal bereist habe ????! Oder gerade deswegen.

Ciao,
Uli


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