Im Nachtzug durch die argentinische Pampa - 3/4 (36 Bilder) (Reiseberichte)

Bahne aus Leidenschaft, Freitag, 11.08.2023, 10:24 (vor 274 Tagen)
bearbeitet von Bahne aus Leidenschaft, Freitag, 11.08.2023, 10:25

Vorneweg die Links zu den bisherigen Teilen:
Teil 1: https://www.ice-treff.de/index.php?id=683839
Teil 2: https://www.ice-treff.de/index.php?id=684014

Im letzten Teil sind wir von Buenos Aires ganz in den Westen des Landes in den Andenraum gefahren. Nachdem wir am Ende des letzten Teils unsere Tickets für den Tren a las Nubas, dem Zug in den Wolken, gekauft haben, kann jetzt das „Abenteuer“ Andenbahn beginnen.
Bis vor einigen Jahren startete der Tren a las Nubes noch hier am Bahnof von Salta. Leider ist dies laut Betreiber aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Von den über 200 km wird der Großteil im Reisebus zurückgelegt und erst in San Antonio de los Cobres auf fast 400 m ü. NN. wird für gut 20 km in den Zug umgestiegen.

Unterwegs und bei einigen Zwischenhalten fällt der Blick regelmäßig auf die Bahnstrecke.

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Das Viaducto el Toro:

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In San Antonio de los Cobres dürfen wir dann endlich auf den Zug wechseln. Neben anderen Kindern darf ich auch kurz auf den Führerstand :-).

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Wie man auf dem Bild sehen kann, gibt es sogar Bändchen für die Teilnehmer der Reisegruppe. Von einem Abenteuer hat die Fahrt absolut nichts.

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Unterwegs kommen wir an dieser stillgelegten Mine vorbei:

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Ziel ist das beeindruckende Viaducto La Polvorilla auf 4188 m ü. NN.

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Wie man sieht sind, sind wir nicht alleine unterwegs. Wie bei allen Touriattraktionen, sind die fliegenden händler nicht weit.

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Bis hier hat die Ramal C-14 von Salta auf knapp 1100 m ü. NN. in etwas über 200 km ziemlich genau 300 Höhenmeter erklommen. Zu diesem Zweck gibt es eine doppelte Spitzkehre und zwei Kehrtunnel, leider nicht im befahrenen Abschnitt. Die Spitzkehre können wir aber aus dem Bus sehen. Die Gesamtstrecke zum chilensichen Hafen Antofagasta wird nach Auskunft unseres Reiseleiters heute noch ca. einmal pro Woche von einem Kesselwagenzug mit Gas befahren. Im Tren a las Nubes werden für Fahrgäste mit Höhenkrankheit Sauerstoffgeräte vorgehalten. Uns wurde als Prophylaxe das Kauen von Cocablättern empfohlen. Ob es viel gebracht hat, bin ich mir nicht so sicher.
Von Eisenbahn-Romantik gibt es zwei sehenswerte Folgen über die Strecke, beide schon etwas älter. Die ältere ist eher über die Strecke und den Güterverkehr, der Tren a las Nubes wird eher kurz erwähnt:
https://www.youtube.com/watch?v=9g65vrnc-GQ

Die neuere Folge hat den Fokus auf dem Tren a las Nubes, ist aber leider auch schon veraltet. Wie man an der anderen Lackierung der Wagen unschwer erkennnen kann, fährt da noch die Vorgängergesellschaft. Damals wurden noch die kompletten 200 km ab Salta mit dem Zug gefahren. Der Betrieb wurde wie das gesamte Bahnsystem in Argentinien je nach politischer Lage mal privatisiert, dann wieder verstaatlicht. Aktuell ist der Betrieb wie Trenes Argentinos wieder staatlich. Als Fahrscheinpreis werde n umgerechnet 150 € genannt. So teuer war das Ticket bei weitem nicht mehr. Ob das am Betreiberwechsel oder der galoppierenden Inflation liegt, weiß ich nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=2cMpnh3ppQE

Für Bahnfans ist der Tren a las Nubes sicherlich ein Muss und die Landschaft ist auch aus dem Bus beeindruckend. Ich würde ohne Zweifel sofort wieder mitfahren. Für argentinische Verhältnisse ist der Preis aber enorm. Den geringen Bahnanteil finde ich ziemlich enttäuschend und das ganze Programm ist wie man auf dem letzten Bild sehen kann extrem touristisch. Eigentlich bin ich eher ein Freund von Planverkehr. Trotzdem ist es die Strecke meiner Meinung nach wert.

Von Salta geht es noch weiter nach Norden nach San Salvador de Jujuy, Provinzhauptstadt von Jujuy. Auf dem Weg zum Stadtwald kreuzen wir die stillgelegte Bahnstrecke Richtung Bolivien. Ihr werden wir in den kommenden Tagen noch mehrmals begegnen.

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Abends besuche ich den stillgelegten Bahnhof.

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San Salvador kann mit diesem expressiven für mich etwas gewöhnungsbedürftigen Denkmal aufwarten. Ich vergaß jedoch, wessen Ermordung es darstellt.

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Die Strecke führte früher weiter nach Norden durch das Hochtal Quabrada de Humahuaca bis zur bolivianischen Grenze. In diese Richtung werden wir auch fahren, gezwungenermaßen mit dem Bus. Die Bahnstrecke kommt aber mehrmals in Sicht.

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Tilcara wird für die nächsten Tage unsere Basis sein. Der Ort hat einen Bahnhof an der stillgelegten Strecke nach Bolivien.

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Dieses Schild scheint mir für Bauarbeiten an der Bahn zu werben. Aber weder sieht es an der Strecke danach aus, noch wäre mir etwas dazu bekannt.

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Eine der Hauptattraktionen der Quabrada de Humahuaca ist der Berg der 14 Farben. Dorthin fahren wir auf über 4000 m ü. NN.

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Von Pumamarca in der Quebrada führt eine Nationalstraße Richtung Chile zum großen Salzsee Salinas Grandes. Er ist deutlich kleiner als der bekanntere Salar de Uyuni in Bolivien, aber trotzdem sehr beeindruckend. Leider gibt es hier im Gegensatz zum Salar de Uyuni keinen Lokfriedhof.

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Im nächsten Teil werden wir den Andenraum verlassen und in den Nordosten des Landes wechseln. Dort werden wir auf einen kleinen aber noch sehr aktiven Bahnbetrieb treffen.


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