[6MGA] Teil 11: Centovalli und Ceneri [m48B] (Reiseberichte)

Math5D, Samstag, 04.04.2020, 11:34 (vor 1473 Tagen)
bearbeitet von Math5D, Samstag, 04.04.2020, 11:35

An diesem Wochenende musste ich mit Deutschland telefonieren, was von der Schweiz aus ja sehr teuer gewesen wäre. Zum Glück gibt es aber EU-Roaming, sodass ein Trip über Italien das Problem löst. Bereits in einer der Kurztouren von Teil 1 hatte ich das Centovalli besucht und leider sehr schlechtes Wetter gehabt, weshalb ich dort nun nochmal hinfahre. Damit kann ich auch gleichzeitig die Lücke durch den damaligen Bahnersatz auf meiner Karte der gefahrenen Strecken schließen und noch weitere Strecken im Tessin mitnehmen. Mit der üblichen S-Bahn geht es los, dann mit dem EC nach Domodossola. Schon ab Visp liegt ein bisschen Schnee, der in der Nacht zum ersten Mal so tief gefallen war. Auf der Südseite der Alpen ist es sogar noch kälter. Der Bahnsteig in Domodossola ist spiegelglatt und teilweise dadurch kaum begehbar.

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1 Am Nordende des Bahnhofs steht dieser italienische Triebwagen.

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2 Da das Telefonat erstaunlich schnell ging, hätte ich sogar noch den erstmöglichen Zug durchs Centovalli erreicht. Da dieser aber schon voll ist, mache ich vom Tiefbahnsteig nur ein paar Fotos und bleibe bei meinem Plan, der 1h später weitergeht.

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3 Oben fährt eine rollende Landstraße ein.

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4 Hier ist der offizielle Eingang zum Tiefbahnsteig. Vom Bahnsteig, an dem die EC fahren, gibt es aber auch eine Treppe runter.

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5 Die Zeit bis zum nächsten Zug nutze ich für ein paar Einkäufe im Supermarkt am Bahnhofsplatz.

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6 Hier noch ein eher seltsam aussehender italienischer Zug.

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7 Der EC hier fährt zurück in die Schweiz. Bevor der nächste Zug von Norden kommt, gehe ich wieder zum Tiefbahnsteig, um mir einen guten Platz zu sichern. Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus, weil die SSIF den Zug erst 5min vor Abfahrt öffnet und bis dahin locker 50 Leute unten stehen. Die Platzwahl fällt dafür umso leichter, da nahezu alle Plätze mit kleinen Klebezetteln als reserviert markiert sind.

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8 Dann geht es weiter. Direkt nach dem Bahnhof wird der Toce überquert, der in den Lago Maggiore fließt.

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9 Nur wenig später kommt der Gegenzug entgegen und kann nach einer Kehre aufgenommen werden.

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10 Blick zurück nach Domodossola.

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11 Einer der vielen Bäche, die ins Tal einmünden.

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12 Die Bahn fährt nun auf der Südseite des Tals, wohingegen fast alle Dörfer und die Straße nördlich liegen. Das hier müsste Coimo sein.

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13 Ein BÜ (jetzt sind wir ja in Italien, da gibt's eh keine richtige deutsche Abkürzung) kurz vor Santa Maria Maggiore, dem höchsten Ort des Tals und damit auch der Strecke.

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14 Dort wird ebenfalls die Talseite gewechselt, wodurch man zwischendurch einen guten Rundumblick auf die Berge hat.

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15 Abwärts, aber noch in Italien, folgen wir der Melezza, die sich stellenweise schluchtenartig in den Fels gegraben hat,

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16 andernorts umso ruhiger ist - hier schon in der Schweiz.

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17 Das letzte Bild ist von dem hier zu sehenden Viadukt aufgenommen, das mal "Ruinacci-Viadukt", mal "Ponte borgnone" heißt.

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18 Auch eine quasi-rhätische Brücke gibt es hier, sieht jedenfalls so aus.

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19 Blick vom Isorno-Viadukt

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20 und zurück auf die Brücke sowie den Ort Intragna.

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21 Erstmals kommen Locarno und der Lago maggiore in Sicht.

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22 Entgegen kommt einer der Panoramazüge, die hier an sich zuschlagpflichtig verkehren - dazu hatte ich ja in Teil 1 schon was geschrieben.

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23 Fast ganz unten angekommen. Gleich verschwindet der Zug im Tunnel

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24 und endet schließlich in Locarno.

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25 Hier der Eingang zum Bahnhof der FART dort.

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26 Heute war der Zug pünktlich, damit bleiben mir 12min, um einmal kurz zum See runterzugehen. Der stellt mit 193m die tiefste Stelle der Schweiz dar - gerade einmal 66km entfernt vom höchsten Punkt, der Dufourspitze, die ebenfalls an der italienischen Grenze liegt.

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27 Mit dieser S-Bahn geht es weiter bis Giubiasco, heute klappt auch hier alles planmäßig.

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28 In Giubiasco verläuft in Richtung Süden links die Hauptstrecke nach Mailand, rechts diejenigen nach Locarno und am See entlang ebenfalls Richtung Mailand. Steigungstechnisch wäre Letztere natürlich ideal für den Weitertransport des Gotthardverkehrs in Richtung Süditalien. Die Italiener haben jedoch keine Lust, für ihren Ausbau zu zahlen, und somit übernimmt die Schweiz Kosten und Streckenführung - nur deshalb muss nach dem Gotthard ein weiterer Pass überwunden werden, der Monte Ceneri. Dieser stellt die einzige innerschweizerische Verbindung nach Lugano dar, das von italienischer Seite viel einfacher zu erreichen ist. Deshalb ist den Schweizern diese Strecke auch so wichtig, dass der Ceneri-Basistunnel gebaut wird. Für den muss man hier erst nach rechts fahren, dann zweigt eine Brückenkonstruktion nach links ab, an der eventuell irgendwann noch ein größerer Bahnhof gebaut wird, falls die Ortsumfahrung von Bellinzona kommt.

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29 Von der Ceneri-Bergstrecke kommt erstmal ein weiterer EC.

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30 In der anderen Richtung rauscht noch ein IC durch,

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31 nach Norden noch eine weitere S-Bahn. Dann kommt mein RE.

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32 Von dem aus sieht man hier die Brücke, die zum Basistunnel führt.

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33 Unten verzweigen sich die Strecken nach Locarno und Mailand, auf dem gemeinsamen Stück fährt ebenfalls eine S-Bahn.

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34 Das ist Lugano - könnte man ohne die Bildunterschrift kaum erkennen.

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35 Weiter geht es am Lago di Lugano, der zwischendurch überquert wird,

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36 bis Chiasso, wonach mein GA nicht mehr gültig ist und ich deshalb wende. Hier steht ein noch viel seltsamer aussehender Zug nach Mailand.

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37 Auf der anderen Bahnhofsseite sind drei ICN abgestellt.

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38 Auf der Rücktour geht's wieder über den See, dieses Mal mit Blick nach Süden, wo sich dieser verzweigt. In Lugano wechsel ich dann auf einen IC in Richtung Zürich, der erstaunlicherweise extrem leer ist. Und das, obwohl die Presse zu dem Zeitpunkt voll davon war, dass die Gotthardzüge überlastet wären.

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39 Irgendwo auf der Ceneri-Strecke steht hier ein Giruno abgestellt.

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40 An der bekannten Verzweigung kommt wieder eine S-Bahn aus Locarno.

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41 Auch die Ceneri-Basistunnel-Zubringerbrücke ist jetzt in einem besseren Licht. Dann geht es wieder durch den Gotthard-Basistunnel.

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42 Auf dessen anderer Seite wartet der Urnersee, der Teil des Vierwaldstättersees ist.

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43 Hier noch der Lauerzersee.

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44 Gegenbild zu Teil 5 Bild 21 auf die Voralpenexpress-Strecke.

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45 Die Rigi schaut hier nur leicht zwischen den Wolken hervor und liegt spektakulär im Schnee.

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46 Wenig später ist sie fast ganz zu sehen. In Rotkreuz steige ich aus dem Zug aus und nehme die S26 nach Lenzburg, die allerdings nicht so spannend ist, bis auf das schöne Streckendreieck bei Hendschiken.

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47 In Lenzburg kommt aus Luzern die Seetalbahn, die auf dem Bahnhofsvorplatz hält. Betrieben wird die mit GTW2/8, die einen extra schmalen Wagenkasten erhielten. Ich fahre aber weiter mit der S28 nach Zofingen, von da mit der S8 nach Olten und mit dem IR17 erstmals über die Altstrecke nach Bern. Leider merke ich an dieser Stelle einen Fehler in meiner Planung: Durch die vor zwei Wochen erfolgte Zeitumstellung geht die Sonne schon vor Olten unter und im IR17 ist es dann komplett dunkel. Bisher war das bei den weit entfernten Touren nicht schlimm, bzw ich hatte auch gar nicht so sehr darauf geachtet, wo genau die Sonne auf dem immer gleichen Rückweg untergeht. Ab Bern geht es dann im IC1 weiter. Durch die vorherigen Fahrten weiß ich eigentlich schon, wo die ideale Stelle zum Einstegen in diesen ist, nämlich direkt vor dem Aufzug unter der Welle. Heute gucke ich aber etwas blöd, als ein 1.-Klasse-Wagen vor mir zum Stehen kommt. Falschherum kann der Zug aber nicht sein, denn der Steuerwagen ist wie immer vorne.

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48 Zum Glück sehe ich noch rechtzeitig, dass der Wagen deklassiert ist - und der Komfortunterschied ist wirklich enorm! Während die 2. Klasse der IC2000-Wagen mMn ungemütlicher ist als in den Fernzügen in Deutschland, finde ich die 1. Klasse hier angenehmer als die 1. Klasse in D. Leider sollte das das einzige Mal bleiben, dass ich diesen Komfort nutzen konnte.

Auch war es das mit Bildern aus dem Tessin. Sämtliche Strecken dort sind vom Genfer See aus einfach zu abgelegen und die Umstiege im Gegensatz zur noch abgelegeneren RhB so blöd gelegen, dass ich jede einzeln an eigenen Tagen hätte abklappern müssen, worauf ich keine Lust hatte. Dafür eignet sich das Tessin mit seinen Seen und Bergen natürlich wunderbar für einen Sommerurlaub irgendwann mal, in dem ich das nachholen kann.


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