Es wird noch lustiger! (Teil 2) (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 12.09.2019, 21:29 (vor 1659 Tagen) @ J-C

Blaschke:

Für Bahnfans wichtig: immer dagegen sein.


Für uns ICE-Fans ist es wichtig dass der ICE International Wien-Graz-Klagenfurt-Udine-Venezia Mestre-Bologna-Florenz-Rom v.v. nicht in Kühnsdorf hält. Sonst käme ja in Rom die Folgeleistung Rom-Bologna-Mailand-Schweiz-Frankfurt-Köln-Brüssel in Gefahr, und in der Gegenrichtung die Leistung Wien-Linz-Passau-Nürnberg-Frankfurt-Köln-Amsterdam...:)

Keine Bange, es wird keinen ICE International in Österreich geben. Den Job übernehmen die Railjets. Und mehr braucht es ja auch nicht. Die ICEs werden eben ab Salzburg über Klagenfurt und Graz nach Wien geführt. Und die werden fahrplanmäßig langsamer als die RJX fahren. Andererseits, so ein ICE4 ist für so eine Route quasi das perfekte Material, es bietet eine hohe Kapazität und eine gute Beschleunigung und der Komfort dürfte für solch eine Linie auch stimmen. Damit sollte die Pünktlichkeit auf der Linie gewährleistet sein, aber das nur am Rande. Man könnte meinen, der ICE 4 käme in Österreich seiner ursprünglichsten Bestimmung nach war er doch zunächst als ICx bezeichnet worden :^).

Dafür soll aber ein REX200 in Kühnsdorf halten. Das ist doch so ein Dorf wie Allersberg oder Kinding, oder? Bei unseren südlichen Nachbarn sollen ja auch "IC"200 in Noorderkempen halten.

Die ÖBB schreiben Doppelstockzüge mit einer Option auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 200 km/h aus. Zuletzt hat man das Ausmaß sogar erweitert. Vielleicht bleibt am Ende von dem, was in der Ostregion gebraucht wird, noch was übrig und man könnte dann ein paar der Doppelstockzüge nach Kärnten schicken - träumen darf man ja.

J-C:

...wenn Völkermarkt-Kühnsdorf eine Station des Fernverkehrs wird, wird man sich in Bleiburg fragen, wieso man dort nicht auch hält...


Erinnert mich an Montabaur und Limburg.
MT liegt in Rheinland-Pfalz, LM liegt in Hessen.
Völkermarkt-Kühnsdorf und Bleiburg liegen beide in Kärnten.

Glaubst du, das macht in Österreich jetzt einen Unterschied?

Du denkst, diese "ICs" sind rein innerösterreichische Binnenverkehre? Geplant ist, die ECs zwischen Frankfurt, München und Graz/Klagenfurt über die Koralmbahn zu schicken.


Zwei Möglichkeiten: die ECs werden in einen Takt integriert, oder doch nicht.

Sie werden integriert.

Bei uns ist der ICE International Frankfurt-Amsterdam nicht in einem Takt integriert.
Gut, noch nicht.

Ihr habt doch glaube ich auch so einen komischen Extra-Tarif für die ICEs, oder?

Soweit man es kann, werden Züge aus dem Ausland in Österreich grundsätzlich in den innerösterreichischen Fernverkehrstakt integriert. Die ICEs Wien - Nürnberg - Frankfurt/Berlin sind so ziemlich die einzige Ausnahme und das auch nur, weil es einfach nicht anders ging.

Die ECs nach Klagenfurt und Graz jedenfalls sind quasi gänzlich in den innerösterreichischen Fernverkehrstakt integriert und stellen einen integralen Bestandteil des Fernverkehrs auf den befahrenen Routen dar. In Österreich wird auf Extrawürste prinzipiell verzichtet, zumal man schon geradezu kriminelle Energie (und weil diese Leistungen vom Bund bestellt werden - was der Steuerzahler bezahlt - kann man durchaus von krimineller Energie sprechen) besitzen muss, um trotz idealer Fahrplanlage die Züge aus Deutschland nicht in den Takt in Österreich zu integrieren.

Also keine Sorge, sie werden definitiv integriert, wozu auch nicht?

Anscheinend sollen daraus ICEs werden...


Das können auch railjets werden.

Allerdings will man auf den Schnellfahrstrecken mehr als 200 fahren und meines Wissens nach sind die neuesten Railjets in Deutschland gar nicht mehr für Temperaturen höher als 200 zugelassen. Kann sogar sein, dass man die Höchstgeschwindigkeit von 250 bei den ICE4 ausreizen will.

Überdies haben die ÖBB nicht mehr so viele Railjets, dass so ein exzessiver Auslandseinsatz möglich wäre. Die DB hat hingegen entsprechende Kapazitäten, weil eben mit dem Einsatz von DB-Zügen über die gesamte Länge bereits kalkuliert wird.

...und diese werden dann durch bis nach Wien geführt.


Rein verkehrstechnisch sehe ich die Mehrwert dieser Verlängerung nicht ganz. Wer von Frankfurt, München oder Salzburg kommt, reist via Linz nach Wien.

Es geht nicht um die Verbindung von Deutschland bis Wien.

Sondern um die Verbindung von Deutschland nach Klagenfurt, Graz und die Orte dazwischen, dann auch gleichzeitig um eine Verbindung von Wien bis Villach, von Salzburg nach Graz, etc. pp.

Will man das ohne einen Linienbruch irgendwo darstellen - und das würde einen Umsteigezwang bringen, was bei 2 Minuten geplanten Aufenthalt eher nicht so leicht wäre, kann man schlicht und ergreifend es nicht anders machen, als sämtliche Züge, die von Salzburg weiter über die Koralmbahn fahren, direkt nach Wien durchzubinden.

Zu Bischofshofen-Wien: was wäre schneller, via Koralmbahn oder via Selzthal?

Über die Weststrecke mit Umstieg in Salzburg.

Über Selzthal dauert es derzeit 4 Stunden, 23 Minuten, mit Fertigstellung des Semmering-Basistunnels und mit Umstieg in Bruck/Mur auf einen IR dann 3 Stunden und 59 Minuten, über die Koralmbahn ohne Umstieg 5 Stunden und 13 Minuten, über die Koralmbahn mit Nutzung der RJX zwischen Wien und Villach 4 Stunden, 43 Minuten.

Fährt man hingegen mit dem RJX von Wien nach Salzburg und von dort mit dem REX nach Bischofshofen, dauert das ganze 3:25h.

Von Graz aus gesehen - und das ist ja die Destination einiger ECs der DB, sieht die Sachlage jedoch gänzlich anders aus. Bisher braucht man mit dem EC 3 Stunden und 3 Minuten. Mit dem IR verlängert sich die Fahrtzeit über Selzthal zwar auf 3 Stunden und 14 Minuten, über Klagenfurt wird es 3 Stunden und 9 Minuten mit dem direkten RJ gehen, nimmt man jedoch den RJX und steigt in Villach dann um, hat man eine Reisezeit von 2 Stunden und 51 Minuten.

Das klingt zwar nicht nach dem besten Deal ever, aber man darf nicht vergessen, dass man dabei auch noch Klagenfurt "mitnimmt", wodurch mehr Leute mit dem Zug mitfahren werden, als bisher wo die Destinationen Graz und Klagenfurt mit separaten Zügen bedient werden. Die Strecke über Selzthal bietet zwar durchaus ein touristisches Potenzial - deswegen werden ja die IRs eingeführt, die ab Saalfelden noch weiter als REX nach Wörgl geführt werden (und der Transalpin Graz - Zürich wird anscheinend auch weiterhin über Selzthal geführt), doch ist eine Durchbindung über Klagenfurt wie gesagt eben lohnenswerter. Vielleicht wird's ja noch die eine oder andere Einzelfahrt über Selzthal aus Deutschland her geben - so wie man ja saisonal auch einen ICE nach Schwarzach-St. Veit anbietet.

Aber ich schätze mal, das Konzept ist einleuchtend.

Et voilá, wir haben einen europäischen Kontext. Weil der Zug eben Österreich auch mal verlässt.


Also dass die Koralmbahn einen internationalen Komponent hat, ist mir klar. Sogar ohne EC Frankfurt-Graz.

AkA Güterverkehr. Aber der ist für den Fahrplan des Personenverkehrs eher weniger von Belang.

Und ja, ich weiss dass wenn der EC Graz-Frankfurt wegen des Haltes in Kühnsdorf drei Minuten mehr braucht, der ICE International Frankfurt-Arnhem-Amsterdam auch drei Minuten warten muss, sowie der "IC" Roosendaal-Arnhem-Zwolle. Fährt dieser "IC" drei Minuten später los, dann sind in Zwolle die Anschlüsse nach Groningen und Leeuwarden weg.
Frage ist nur, wieviele Fahrgäste von dieser Kette betroffen sind.

Da es - wie schon vorher erklärt - definitiv nicht nur eine Verlängerung von 3 Minuten sein wird, werden viele andere Reiseketten davon betroffen sein.

Es ist ja so, die Koralmbahn und der Semmering-Basistunnel, die sich beide ergänzen, hat man recht früh auch daran gedacht, wie das Fahrplankonzept denn aussehen soll. Die Planung dazu fand bereits vor Jahren statt und bei denen hat man eben zur regionalen Verknüpfung die beiden Hubs Weststeiermark und Lavanttal eingeplant. Damit kriegt man 2 Fernverkehrshalte, dank derer der Benefit, der aus dem Bauprojekt sich für den Fernverkehr ergibt, auch in Regionen hineintragen, die von der bisherigen Bestandsstrecke gar nicht erfasst worden wären, während man gleichzeitig die sonst nicht bedienten Strecken durch das IR-Konzept eben auch nicht im Stich lässt, sondern im Grunde genommen sogar ganz neue attraktive Relationen schafft.

Fakt ist jedenfalls, dass mit den beiden genannten Umsteigestationen bereits eine recht gute Erschließung der Region durch den Fernverkehr gewährleistet ist. Zusätzliche Halte sind dabei - erst Recht, wenn sie gar keine weiteren Anschlussstrecken anbinden - schlicht und ergreifend nicht nur nicht möglich, sondern auch nicht nötig.

Es scheint mir so zu sein, als hätte das Land Kärnten schlicht und ergreifend eher Interesse daran, dass der Bund die eigenen Hausaufgaben erledigt. Hausaufgabe wäre es, mit einem IRX-Konzept analog zur Ostregion (Hier der VDV) die Feinverteilung zu bewerkstelligen. Bei der Konzipierung der Strecke hat man darauf geachtet, auch auf bestehenden Regionalverkehrsstrecken für Beschleunigungen zu sorgen. Gegen die Einführung eines IRX, der etwa auch Bleiburg an der Beschleunigung bestmöglich teilhaben lässt, spräche da doch kaum etwas.


gruß,

Oscar (NL).

Gruß
Jan-Christian

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)


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