Reisebericht Österreich-Tour - Fortsetzung (Reiseberichte)
Tag 3 Graz - Semmering - Wien - Bratislava.
Für diesen Tag habe ich ein volles Programm vorgesehen. Zunächst geht’s Richtung Semmering, vorher will ich aber kurz in der Lounge vorbeischauen, was gar nicht so einfach ist, denn die Lounge ist gut versteckt und ich laufe erst einmal im Kreis, bevor ich einen Wegweiser zur Lounge finde.
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In der Lounge in Graz sind keine weiteren Gäste, so kann ich zwei Bilder machen. Dem Empfang ist übrigens durch eine Glastür abgetrennt.
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Die 214 Kilometer lange Fahrt von Graz nach Wien ist die teuerste der ganzen Tour, ich habe dafür ein Onlineticket der ÖBB gebucht. Wenn man die Online-Buchung der DB gewohnt ist, ist die Buchung auf der ÖBB-Internetseite etwas gewöhnungsbedürftig. Die Buchung erfolgt nicht fahrplanbasiert, und so spukt mir das System neben der Fahrkarte Graz-Wien auch nur eine Reservierung Graz-Wien aus, obwohl ich im Fahrplan eine zweistündige Unterbrechung in Mürzzuschlag ausgewählt habe. Die Fahrkarte wird nach der Buchung als einfache html-Seite zum Ausdrucken angezeigt (kein PDF). Die Identifikation erfolgt nur über den Namen, man braucht also keine Karte zur Legitimation im Zug, sondern nur den Ausweis (wollte bei mir aber kein Zugbegleiter sehen) und die Barcodes sehen auch anders aus als bei der DB. Wenn Hin- und Rückfahrt zusammen gebucht werden, gibt es auch zwei Barcodes auf der Fahrkarte. Etwas heftig finde ich die Bedingung „Kein Umtausch, keine Fahrpreiserstattung“ bei einer Normalpreis-Fahrkarte.
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So sieht ein ÖBB-Onlineticket aus.
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Die 1. Klasse-Wagen der ÖBB sind meine Favoriten - auch das Außendesign gefällt mir.
In Mürzzuschlag steige ich auf einen Regionalzug zum Semmering um. Es handelt sich um Fahrzeug der Reihe 4020 - auch das ein Triebwagen, mit dem ich zuvor noch nie gefahren war.
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Der 4020 verlässt den Bahnhof Semmering - später werden wir uns wiedersehen.
Ziel war der Bahnwanderweg am Semmering - da ich aber kein so begeisterter Wanderer bin und auch nicht die passende Wanderausrüstung dabei hatte, habe ich mich für den kürzestmöglichen Abschnitt entschieden, nämlich die 1,5 Kilometer lange Wanderung vom Bahnhof Semmering zur Station Wolfsbergkogel und noch ein Stückchen weiter zur Aussichtswarte Doppelreiterkogel. Von dem Aussichtsturm hat man einen tollen Blick auf die Semmeringlandschaft sowie auf verschiedene Abschnitte der Semmeringbahn.
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Von der Station Wolfsbergkogel geht es dann mit dem gleichen Regionalzug, der in der Zwischenzeit nach Payerbach-Reichenau gefahren war, wieder zurück nach Mürzzuschlag. Beim Warten muss ich mich erst versichern, wirklich am richtigen Bahnsteig zu stehen, denn der Linksverkehr ist doch gewöhnungsbedürftig.
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Im 4020 wieder zurück nach Mürzzuschlag
Der IC nach Wien führt diesmal einen Großraumwagen - auch diese Wagen finde ich optisch sehr ansprechend, sie haben aber den Nachteil, dass die Fensteraufteilung nicht passt und es gar nicht so einfach ist, einen Sitzplatz in Fahrtrichtung zu finden, von dem man einen ordentlichen Ausblick auf die interessante Semmeringlandschaft hat.
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Hier wollte ich nicht sitzen…
Innerhalb von 2 Stunden fahre ich jetzt zum dritten Mal auf dieser Strecke - aber so hat’s vom Fahrplan besser gepasst. Jetzt sehe ich auch noch den Aussichtsturm oben im Wald, auf dem ich kurz zuvor gestanden bin.
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In Wien habe ich das InterCity-Hotel gebucht, da dort im Zimmerpreis eine ÖPNV-Tageskarte für Wien enthalten ist, ich es am nächsten Tag nicht weit habe zum Westbahnhof und es auch noch bahn.bonus-Punkte für die Übernachtung gibt.
Zuerst muss ich aber vom Südbahnhof zum Westbahnhof kommen - hier vermisse ich das City-Ticket, das ich sonst bei der DB zu schätzen weiß.
Wien selbst kenne ich schon, und so geht es gleich weiter nach Bratislava - die Slowakei fehlt mir noch in meiner Sammlung der besuchten Länder. Von Wien aus gibt es einen Halbstundentakt mit Regionalzügen nach Bratislava, die wechselnd über Kittsee nach Bratislava-Petrzalka (südlich der Donau) und über Marchegg nach Bratislava Hauptbahnhof (nördlich der Donau) fahren. Mit dem EURegio-Ticket Slowakei für 14 € (Hin- und Rückfahrt) können beide Verbindungen benutzt werden sowie der Stadtverkehr in Bratislava.
Für die Hinfahrt wähle ich die etwas kürzere Verbindung (58 Minuten) mit einem E-Talent nach Petrzalka, von dort geht’s mit der Buslinie 80 ins Zentrum.
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Im E-Talent nach Bratislava-Petrzalka
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Blick von der Burg über Bratislava mit dem Martins-Dom
Bei der Rückfahrt möchte ich mir dann noch die andere Strecke anschauen und so geht’s zunächst mit der Straßenbahnlinie 13 zum Hauptbahnhof und von dort mit einem City-Shuttle zurück nach Wien.
So kann ich auch noch ein bisschen Straßenbahn fahren - die andere Bahnstrecke anschauen zu wollen, hätte ich mir aber sparen können, die Strecke über Marchegg ist genau so öde und langweilig wie die Strecke über Kittsee, beide führen durch die Ebene des Wiener Beckens.
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Rückfahrt von Bratislava nach Wien
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Zum Tagesabschluss gibt’s dann noch einen Bummel durchs abendliche Wien.
Tag 4 Rückfahrt
Am nächsten Tag stand nach einem kurzen Abstecher in die provisorische Lounge im Westbahnhof meine erste Fahrt im Railjet auf dem Programm. Ich hatte mir eine Reservierung in der Premium Class gegönnt. Nachdem ich anfänglich einige Probleme mit dieser Reservierung hatte (siehe http://www.ice-treff.de/index.php?id=33145), konnte ich dann aber die Fahrt genießen.
Ich hatte den RJ ab Wien um 8:20 Uhr, in der Premium Class waren es von Wien bis Salzburg ganze drei Fahrgäste und ab Salzburg dann nur noch zwei.
Die Sitze sind sehr bequem und erinnern an einen Liegestuhl, man kann die Lehne verstellen und getrennt davon auch das Fußteil anheben. Ich hatte ein Dreier-Abteil und durch die versetzte Anordnung der Sitze hat man dort eine riesige Beinfreiheit.
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Es gibt einen ausklappbaren Tisch, dazu muss man aber erst die Armlehne hochklappen, dann den Tisch nach oben herausziehen und in die richtige Position drehen - das hat mich an die früheren Tische im ICE1 erinnert.
![[image]](http://img5.imagebanana.com/img/u71rfm7/D02Railjet.jpg)
Der Railjet wird als „Hochgeschwindigkeitszug“ beworben - na ja, mehr als 200 km/h habe ich nicht gesehen und das auch nur für kürzere Zeit.
Der Service war sehr freundlich und es gab auf der 4-stündige Fahrt zur Begrüßung einen Schokoriegel, später süße Teilchen, ein Croissant mit Butter und Marmelade, eine Creme mit Himbeersoße, Entenbrust mit Waldorfsalat und zum Abschluss noch eine Praline, dazu ein Hot Towel, freie Getränke und Zeitungen nach Wahl. Jeweils zwischen zwei Halten wurde etwas serviert.
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Gut gefallen hat mir auch die Einblendung des Streckenverlaufs auf den Monitoren - wobei ich es eigentlich besser fände, wenn nicht eine Straßenkarte hinterlegt wäre, sondern eine Karte mit Bahnstrecken. Und - da spricht der Bahnreiseführer-Autor in mir - für Touristen wäre es vielleicht auch interessant, Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke in der Karte anzuzeigen.
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Wir waren auf die Minute pünktlich in München und ich werde die Fahrt als schönes Urlaubserlebnis in Erinnerung behalten. Als einmaligen Spaß und auf einer langen Strecke ist die Premium Class eine feine Sache, wenn ich häufiger mit dem Railjet unterwegs wäre oder auf kürzeren Strecken, würde ich wahrscheinlich nicht die Premium Class buchen.
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"Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/
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17.08.2009, 13:30
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17.08.2009, 13:41
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17.08.2009, 13:43
- Danke für den tollen Bericht ! (kwT) - sflori, 17.08.2009, 14:37
- Auch ich sag danke! Sehr lesenswert! owt - lokfan, 17.08.2009, 15:28
- Danke! (owT) - Anoj 1, 20.08.2009, 22:34
- Hat man hier auch schon redesigned? - Tob, 17.08.2009, 16:44
- Schöne Bilder, danke ! - GUM, 17.08.2009, 22:12
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NIM rocks,
20.08.2009, 23:02
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- @ Mods: Sorry, zitierte Fotos bitte löschen! *OwT* - NIM rocks, 20.08.2009, 23:05
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- Danke für den Bericht; Ergänzungen -
Maggus,
17.08.2009, 21:37
- Danke für den Bericht; Ergänzungen - TD, 18.08.2009, 10:37
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BenjaRa,
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