Die Motivation des Zugpersonals ;-)))) (Fahrkarten und Angebote)

Blaschke, Sonntag, 16.08.2009, 19:03 (vor 5978 Tagen) @ Tommyboy
bearbeitet von Blaschke, Sonntag, 16.08.2009, 19:07

Gäbe es für den Zub einen Grund, ein solches Ticket zurückzuweisen oder den Reisenden Probleme zu machen? Dummerweise sind die Reisenden "Bahn-Neulinge", daher interessiert es mich, was "schlimmstenfalls" passieren kann?

Hallo!

Meine Erfahrungen sehen so aus: Ca. 90% des Zugpersonals ist das egal. Irgendwo steht der eigene Zug drauf (waren immer Online-Tickets), also wird's schon stimmen. Motto: Hauptsache, man zeigt mir überhaupt einen Fahrausweis. Solange Gültigkeitsdatum stimmt und man irgendwo zwischen Start und Ziel rumgondelt ist's okay.

Die anderen Zubs werden stutzig und fragen dann schon mal nach. Da muss man dann intuitiv entscheiden: Komme ich damit durch, wenn ich auf doof mache oder ist es sinnvoller, den Experten zu geben? (dabei natürlich immer freundlich und zurückhaltend aber durchaus bestimmt bleiben!!!!!)

Und dann gibt's noch die seltenen Exemplare, die tatsächlich meinen, durch sie würde die Bahn eine bessere (sehr lobenswert, dass man noch immer diese Motivation aufbringt!!!!) und sie müßten für 100%ige Ordnung sorgen. Da kann es dann durchaus mal unangenehm werden. Persönlich ist mir's allerdings erst einmal passiert. Allerdings konnte der Gute mein Argument nicht entkräften: Nämlich dass die skurile Verbindung genauso abgedruckt war. Ich fuhr München - Lindau - Ulm - Stuttgart - Saarbrücken - Mannheim - Osnabrück. In der Wegevorschrift tauchte natürlich nur Ulm auf. Und der Zub meinte - durchaus richtig -, dass der verkehrsübliche Weg von München nach Ulm nicht über Lindau führe. Nach einem Telefonat mußte er mir aber Recht geben; die Fahrkarte sei tatsächlich so buchbar (ja klar, ich hatte sie ja so vorgezeigt) und ich den Umweg tatsächlich bezahlt habe (was insofern Käse war, als dass es eh der Höchstpreis war). (Übrigens haben wir uns danach wunderbar verstanden, eine Weile sehr angenehm geplaudert und dann hat der Mann noch eine schriftliche Belobigung bekommen - nur als Hinweis für die, die gleich wieder Zoff unterstellen)

Fazit des Ganzen: Es kommt auf Deine Bekannten an :-). Haben die Lust auf evtl. Diskussionen? Sind sie selbstbewußt genug, sich womöglich im Zug vor hunderten Fahrgäste eine Diskussion mit dem Zub zu liefern? Halten sie es aus, von allen anderen Fahrgästen als potentielle Schwarzfahrer beäugt zu werden? Lieben sie den Nervenkitzel? Dass muss jeder für sich selbst entscheiden!!! Die Vielfältigkeit des Lebens spiegelt sich auch in und bei den Zugpersonalen wieder!

Wie das ganze rechtlich aussieht, wäre mal interessant: Die DB eröffnet die Möglichkeit, Fahrkarten zu erwerben, die den eigenen BB widersprechen.

Mich würde da mal ein "Musterprozeß" reizen: Der Zub schreibt eine FN - und die DB müßte mir dann vorwerfen, dass ich Fahrkarten entgegen den eigenen BB erworben habe. Mein Argument wäre natürlich: Wenn nicht gewollt, muss es technisch so sein, dass man mir den Fahrschein gar nicht erst verkaufen darf. Und dann munter durchklagen durch alle Instanzen! Bis zum EuGH.

Hm, Rechtsschutz hab ich grad... Müßte ich nur noch fahren und einen Zub finden, der mich aufschreibt - eine "irre" Fahrkarte zu haben, stellt kein größeres Problem dar. Und Baden-Baden müßte natürlich auch am Ball und stur bleiben...

Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom

blaschke

(Hm, ob mein Name jetzt wohl bei der DB gespeichert wird? Na, wenn beim nächsten Online-Ticket das MT vom Zub bimmelt, rot leuchtet und Alarm schlägt, weiß ich ja Bescheid...)

Um diesen ganzen Irrsinn übrigens ein wenig einzudämmen, halte ich eine TAGESKARTE für eine sinnvolle Lösung. Kann ja etwas teurer als der Höchstpreis sein (wie hoch genau, ist bestimmt eine spannende Frage), aber dafür kann ich an dem Tag dann alle Züge der Republik beliebig nutzen. Hin und Zurück. Kreuz und Quer. Rundfahrt und von A nach B. Zack Basta Ende.