„Bald is das wech” (40 Bilder), Teil 1 (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 25.02.2015, 18:09 (vor 3340 Tagen)

Moin.

„Bald is das wech”, sagte im Vorbeigehen ein Rentner, der den Fotografen mit der Kamera sah.
„Deshalb bin ich hier”, sagte im Vorbeigehen der Fotograf, den der Rentner angesprochen hatte.
Ort des Dialogs war die S-Bahn-Station Diebsteich. Am 19. Februar war ich dort, wo in einigen Jahre die meisten Fernzüge, die den Süden mit Hamburg verbinden, beginnen oder enden werden. Denn der Fern- und Kopfbahnhof in Altona soll im Jahr 2023 durch einen sechsgleisigen Fernbahnhof am Diebsteich abgelöst werden.


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Der Name Diebsteich stammt vermutlich von der plattdeutschen Bezeichnung für "tiefer See", so eine Expertenmeinung gegenüber dem Abendblatt. Dieser See ist nicht mehr vorhanden, auf christian-terstegge.de finden sich einige ältere Stadtpläne, auf dem er enthalten ist, so als letzter Richters Großer Plan von Hamburg. Altona-Ottensen und Wandsbek aus dem Jahr 1911 (die Datei ist ein wenig groß). Die Station liegt westlich von ihm, an der Südostecke des Alten Altonaer Friedhofs.

Der Haltepunkt Diebsteich liegt an der S-Bahn-Strecke nach Pinneberg. Diese schließt an der Holstenstraße an die Verbindungsbahn an und erreicht nach einer Rechtskurve die Kong Christian den Ottendes Østersø Jernbane, also die am 18. September 1844 eröffnete Bahnstrecke Altona - Kiel, der sie bis kurz vor das Pinneberger Empfangsgebäude mehr oder minder dicht folgt. Vom Diebsteich nordwärts bis Eidelstedt fährt die S-Bahn auf der alten Stammstrecke der AKN, die einstmals am Kaltenkircher Platz begann. Im Zusammenhang mit dem S-Bahn-Bau wurde sie nach Eidelstedt zurückgenommen. Am 26. September 1962 wurde der S-Bahn-Abschnitt Holstenstraße - Langenfelde zunächst eingleisig eröffnet, mitsamt der einzigen Zwischenstation, Diebsteich. Am 26. Mai 1965 folgte die Verlängerung zur Elbgaustraße und seit dem 22. September 1967 fährt die S-Bahn bis Pinneberg. Am 31. Mai 1981 kam die direkte Verbindung vom Diebsteich zum Tunnelbahnhof Altona.


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1997 war seitens der Deutschen Bahn erstmals die Rede von einer Aufgabe des Kopfbahnhofs Altona zugunsten einer neuen Station am Diebsteich. Am 1. Juli 2014 gab die DB den Neubau offiziell bekannt. Die alten Bahnhofsflächen werden im Rahmen des Projekts Neue Mitte Altona überbaut, der unterirdische S-Bahnhof bleibt aber bestehen. Gegen die Bahnhofsverlegung regen sich nur geringe Proteste, am stärksten war der Unmut über das Empfangsgebäude, daß ähnlich künstlerisch gestaltet werden soll wie der neue Discounter auf der grünen Wiese.

Das soll an Text reichen. Kommen wir nun zu den Aufnahmen, die ausschließlich dokumentarischen Zwecken dienen sollen.


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Teil 2 folgt sogleich.


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