Ein Bahntag wie jeder andere? - Reisebericht I (viel Text) (Reiseberichte)

NIM rocks, Dienstag, 06.01.2009, 17:53 (vor 6191 Tagen)

Hallo allerseits,

auch ich möchte einen Reisebericht zu meiner Deutschlandrundfahrt hier einstellen. Ich hoffe, ich habe nicht irgendwo ein Datum eingefügt, damit das ganze den Forenregeln gemäß anonym bleibt. Geplant war die Tour folgendermaßen:

Wenn man sich die Planung genauer ansieht und die Runde etwas visualisiert, sieht es ja eigentlich ganz gut aus (dachte ich). Es sind ein paar Puffer eingeplant, ich habe ICE 1, ICE 2, ICE 3, IC und RE 160 drinnen, alles paletti :-)

Nun zum realen Teil, welcher leider dem Plan ganz und gar nicht gerecht werden konnte:

Landshut - Regensburg

Los ging es am morgen in Landshut, es stehen Schilder herum, dass im Monat Januar keine Durchsagen gemacht werden können, weil Wartungsarbeiten stattfinden oder sowas. Naja, da kam schon des erste Mal der Aha-Effekt, dieser sollte im Laufe des Tages noch öfter auftreten. Schließlich rollt um kurz vor halb 8 mit -2 die pfeifende Arriva-183 auf Gleis 4 herein, ich liebe den Sound dieser Loks :-). Geht ja gut los, der Alex überpünktlich, Respekt.

Ich steige ein, und es ist arschkalt im Wagen. Die Ausfahrt ist noch nicht gezogen, wir sind bereits 2 Minuten nach Plan, da kommt auch schon die Durchsage: „Sehr geehrte Fahrgäste, das Problem mit der Zugheizung ist jetzt behoben, in wenigen Minuten wird es wohlig warm!“. Ok, das klingt ja gut, in Regensburg ist genug Zeit da, also kein Stress. So fahren wir also mit +4 ab und erreichen Regensburg mit +3, es ist mittlerweile warm im Abteil, was auch mein älterer Mitfahrer zufrieden feststellt. Die Auslastung liegt bei vielleicht 25 %, in den Abteilen sind abwechselnd einer oder zwei Reisende zu finden.

Regensburg - Nürnberg

In Regensburg ist der 2024 pünktlich angeschlagen, sehr gut. Der Zug fährt, nein, besser gesagt, er rollt ein: Die 101er kommt abgebügelt in den Bahnhof gefahren und kommt am Ende des Bahnsteiges zum stehen, das war wohl schon ein deutliches Zeichen, dass es länger dauern könnte. Ich beziehe im Bpmz einen mehr oder weniger gemütlichen Platz am Tisch, wir haben bereits +10 und die Uhr tickt... Dann kommt die Durchsage: „Wegen Einsatz des Notarztes in unserem Zug wird sich die Weiterfahrt um ca. 10 Minuten verzögern (ach neee), ihre Anschlusszüge sind bereits vorgemeldet.“ Wers glaubt. Schließlich kommen wir mit +36 in Regensburg los, irgendwann kontrolliert ein sichtlich bemühter DBler die Fahrscheine: „Aaah, noch Bielefeld. Da muaßt ja in Nüanbeag umsteing oda?“ Völlig richtig. Ich erkläre ihm meine Absichten mit dem Lidl-Ticket und er schnappt sich seinen Communicator, marschiert zum Ende des Zuges und telefoniert erstmal, resigniert kommt er zurück und teilt mir mit, dass der Anschlusszug in Nürnberg (ICE 882) pünktlich vermeldet ist und nicht auf uns warten wird. Er händigt mir als Ersatz die Verbindung mit ICE 630/680 nach Hannover aus, weiter geht’s mit IC 2048 Richtung Köln. Der Zub war sehr engagiert und ich habe auch schon eine Mail an den Kundendialog verfasst, um das zum Ausdruck zu bringen. Zwischendurch gabs noch eine Restaurantansage, genießen sie unser Frühstück blablabla, 10 Minuten später kommt die Durchsage, dass das Restaurant wegen technischer Probleme leider schließen muss *fg* (Der Zug hat noch um die 1000 km Laufweg vor sich!). Nürnberg erreichen wir schließlich mit „nur“ noch +33, im IC zwischen Regensburg und Nürnberg 3 Minuten herauszufahren ist eine gute Leistung für den Tf, da ist nur ganz wenig drin sonst.

Nürnberg - Hannover

In Nürnberg läuft die Doppeltraktion ICE 2 mit +7 ein, es warten viele Fahrgäste, die Auslastung steigt auf über 100% und der Zug verlässt Nürnberg mit +1, es gibt zuerst die Begrüßung auf Deutsch und Englisch, dann Restaurantgesülze auf Deutsch und Englisch. Würzburg an mit -1, ab +/-0. Die SFS Richtung Norden scheint in einem erbärmlichen Zustand zu sein, oder der Tf war ein ausgesprochener Öko: Keine Besonderen Vorkommnisse, Fulda +2/+2, Kassel-Wilhelmshöhe +3/+3. Vor Göttingen kommen wir durch eine ziemlich heftige Bremsung zum stehen. Verwunderte schaue ich aus dem Fenster und siehe da: Zwei im Hip-Hop-Stile gekleidete Spaßvögel stehen im Gegengleis und zeigen mit den Fingern auf unseren stehenden Zug. Mahlzeit! Dann verschwinden sie durch eine Tür in der Schallschutzwand. Folge: Göttingen +7/+7. Im Zug gibts keine Informationen bezüglich der Verspätung, es wird noch eine gute Weiterreise und ein schöner Tag gewünscht. Ich hatte jetzt Hoffnung, dass es vielleicht zwischen Göttingen und Hannover ordentlich schnell geht, aber nichts war: Wir schlichen mit gestrichen 200 bis Hannover durch, Resultat waren +8 in der Ankunft, also um 13:40 anstatt 13:32. 13:40 lautet allerdings auch die Abfahrtszeit meines ICs in Richtung Ruhrgebiet, Durchsage bezüglich Verspätung und ob Anschlusszüge warten gabs keine. Ich habe dann einen, soweit körperlich dazu in der Lage, Sprint hingelegt, und bin noch gerade so in den IC hineingesprungen, welcher dann doch noch eine Minute gewartet hat.

Teil 2 folgt.


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