Mit der Bahn in die Schlittelwelt (mit vielen Bildern) (Reiseberichte)

TD, Samstag, 25.02.2012, 19:32 (vor 5053 Tagen)

Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch auf eine erstklassige Bahntour in den Schnee einladen. Neben Normalspur- und Schmalspurbahn werden wir auch ein Stück Schlittelbahn fahren, aber dazu später.

Bevor jemand bemerkt, dass die Züge, das Wetter oder das Aufnahmedatum der Fotos nicht zusammenpassen, gebe ich es lieber gleich zu: die Reise hat so gar nicht stattgefunden. Und das kam so: am Dreikönigstag hatte ich die Tour begonnen, allerdings waren an dem Tag wegen Lawinengefahr sowohl Teile der Albulabahn als auch die Schlittelbahn gesperrt. Ich hatte die Tour dann abgebrochen und in der letzten Woche fortgesetzt. Die Bilder der beiden Touren habe ich nun zusammengefasst und daraus einen fiktiven Bericht gemacht, der die Tour so beschreibt, wie sie eigentlich geplant war.

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Was in einem anderen Beitrag gerade als „Bodensee-Rheintal-Y“ diskutiert wird, gehört heute zu unserer Strecke. Am Bodensee entlang und dann durchs Rheintal fahren wir nach Graubünden, auf der Rückfahrt nehmen wir den Weg über Zürich.

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Da der Bustakt am Feiertagsmorgen noch nicht so dicht ist, sind wir frühzeitig am Bahnhof von Konstanz und drehen noch eine Runde am Hafen entlang...

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...und über die Fußgängerbrücke am Bahnhof. Leider hatte der Architekt der Brücke keinen Sinn für Bahnfreunde, denn die Brücke ist mit einem mannshohen engmaschigen Gitter versehen, das kaum einen Blick auf den Betrieb im Bahnhof zulässt.

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In der Liste der kürzesten Zugläufe liegt die Verbindung zwischen Stadt – und Hafenbahnhof in Friedrichshafen ganz vorne, aber Konstanz-Kreuzlingen ist auch nicht schlecht, denn die Fahrt über die Grenze dauert gerade mal 3 Minuten...

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...und so lohnt es sich fast nicht, sich hinzusetzen. Wir sind die einzigen Fahrgäste.

In Kreuzlingen steigen wir dann um auf einen Stadler-GTW von Thurbo. Der Zug kommt aus Schaffhausen und fährt als S 8 nach Rorschach.

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Auf der Seelinie fahren wir nun am Obersee entlang. Das Wetter und die Landschaft sehen noch so gar nicht nach Winter aus.

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Wir sind in Rorschach angekommen, der GTW fährt nun zurück nach Schaffhausen, während wir auf die S 1 umsteigen, auch dies wieder einer der Thurbo-Triebwagen. Thurbo ist eine Eisenbahngesellschaft, die den SBB und dem Kanton Thurgau gehört, Thurbo ist eine Wortschöpfung aus Thurgau und Bodensee.

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In St. Margrethen steigen wir aus und warten nun auf den Rheintal-Express aus St. Gallen. Währenddessen wird auf Gleis 3 gleich der EC aus München ankommen, dem wir das Europa-Spezial für die weitere Strecke verdanken :)

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Noch dominiert das Grün beim Blick aus dem Zugfenster...

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...doch dann wird es bei der weiteren Fahrt durchs Rheintal langsam weiß.

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Wir steigen in Landquart aus, der Rheintal-Express fährt noch weiter bis Chur. Wir wechseln nun auf die andere Seite des Bahnhofs zu den Bahnsteigen der Rhätischen Bahn.

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Einige Wagen des Zugs nach Davos stehen schon zum Einsteigen bereit, die Lok und weitere Wagen werden noch rangiert.

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Auf der Davoserlinie der RhB verlassen wir nun das Rheintal. Grüsch liegt schon hundert Meter höher als Landquart, was sich auch an der Schneehöhe bemerkbar macht.

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Auf der Fahrt nach Klosters und weiter nach Davos sind wir nun richtig im Winter angekommen.

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Draußen herrscht mittlerweile ein richtiges Schneetreiben. Ach ist das schön, gemütlich im warmen Waggon zu sitzen und die Winterlandschaft am Fenster vorbeiziehen zu lassen.

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Nun haben wir schon 1522 Höhenmeter erreicht, seit Landquart haben wir 40 Streckenkilometer und knapp 1000 Höhenmeter überwunden.

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Eigentlich hatte ich überlegt, bereits in Davos Dorf auszusteigen und bei einem winterlichen Spaziergang zum Bahnhof Davos Platz einen Eindruck von dem Kurort zu bekommen. Bis zur Abfahrt des Zuges nach Filisur ist eine halbe Stunde Aufenthalt, das müsste eigentlich für die zwei bis drei Kilometer ausreichen. Allerdings haben wir eine Viertelstunde Verspätung und das Schneegestöber wirkt auch nicht so einladend, so dass wir bis Davos Platz mitfahren.

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In Davos Platz wird unser Zug geteilt. Der vordere Zugteil fährt eine halbe Stunde später weiter nach Filisur, die hinteren Wagen nimmt der Gegenzug in Form dieses Allegra wieder mit zurück nach Landquart.

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Es gibt nicht nur bahnfahrerfreundliche Falt-Fahrräder, sondern auch Klappschlitten, die in anderen Zügen ohne Skiabteil auch bequem auf die Gepäckablage passen.

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Das Landwasserviadukt reizt immer wieder für ein Foto, diesmal sogar mit der passenden Lok, die für das UNESCO-Weltkulturerb Albula- und Berninabahn wirbt.

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Zwischen Bergün und Preda folgt nun einer der interessantesten Abschnitte der Albulabahn. Um über 400 Höhenmeter zu überwinden, klettert die Strecke mit Spiraltunnel, Kehrtunnel und Talviadukten in die Höhe. Dabei kann einem fast schwindelig werden, wenn sich die Strecke zweimal selbst überquert.
Hin und wieder rückt dabei auch die Schlittelbahn ins Bild, das eigentliche Ziel unseres Ausflugs.

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Die Schlittelbahn wird von der Rhätischen Bahn kräftig beworben, es gibt zusätzliche Schlittelzüge, Kombi-Tageskarten für Bahnfahrt und Schlittelbahnbenutzung und auch die SBB bieten Ausflüge als RailAway-Kombi mit ermäßigter Bahnfahrt und Tageskarte an.
Die Schlittelbahn verläuft auf der gesperrten Albulapassstraße und wird eigens für die Schlittelfahrt beschneit und präpariert, abends ist die Schlittelbahn beleuchtet.
Und wer noch keinen Schlitten hat, kann sich hier in Preda am Bahnhof einen Schlitten mieten.

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Diese Art von Automaten ist Bahnreisenden eigentlich fremd, er verkauft auch keine Parkscheine, sondern kassiert die Gebühr für die Benutzung der Schlittelbahn (5 Franken für eine Einzelfahrt).

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Auf diesem Ausschnitt sieht man gut den spektakulären Streckenverlauf der Bahnlinie, die durch die Kunstbauten auf zwölf Kilometer verlängert wurde, während die Schlittelbahn auf geradem Weg nur 6 Kilometer lang ist.

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Ja, und nun geht’s los!

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Die Schlittenfahrt ist wirklich ein Erlebnis, immer wieder begegnet man auch der Bahnlinie, mal unter einer Brücke durch, mal über eine Brücke drüber. Allerdings habe ich während der rasanten Fahrt keine Fotos machen können, deshalb muss dieses Werbefoto für einen kleinen Eindruck reichen.

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Die Schlittelbahn endet am Ortseingang von Bergün.

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Bergün (rätoromanisch Bravuogn) ist ein hübsches Bergdorf mit vielen Häusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert im Engadiner Stil, die mit Sgraffito verziert sind.

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Auch der Platzturm La Tuor aus dem 13. Jahrhundert ist mit diesen Fassadenmalereien verziert.

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Im Bahnhof von Bergün steht bereits der nächste Schlittelzug wieder hinauf nach Preda bereit.

Fortsetzung folgt...

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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