Streckenkapazität! (Allgemeines Forum)

guru61, Arolfingen, Mittwoch, 28.11.2018, 07:28 (vor 1988 Tagen) @ Alphorn (CH)
bearbeitet von guru61, Mittwoch, 28.11.2018, 07:28

Die wirklich guten Zeiten sind auch in der Schweiz vorbei. Unter dem Euphemismus Sommerfahrplan wurden diesen Sommer viele Strecken für Bauarbeiten gesperrt, insbesondere Teile der Paradestrecke Lausanne-Bern. Immerhin: Die Sperre dauerte nur sieben Wochen, da hört man in DE deutlich Schlimmeres. Und es wurde bei dieser Gelegenheit auch ziemlich viel auf einmal erledigt.

Dem Dank für Deine Beiträge schliesse ich mich übrigens gerne an.

Na ja. Ich empfehle in der SER 1/2015 nachzusehen. Dort hat es eine schöne Grafik, wie bei den SBB seit 1997, die Aufwendungen für den Unterhalt um 75% heruntergefahren wurden, und seit 2007 wieder erhöht werden. Ich überlasse es dir, nachzusehen, wer damals als Verantwortlicher am Ruder war.
Dieses Mandl war der wahre Totengräber der Bahn in der Schweiz. Leider wird er heute immer noch als Eisenbahnpapst gehandelt. Ausbaden darf es sein Nachfolger!
Und wir Kunden.

Beispiel gefällig?
Im "Praxisbuch Fahrbahn" schön beschrieben, wie man an der NBS glaubte, auf die Schienen schleifen, verzichten zu können. Mit dem Ergebnis, dass die Risse nun so tief wurden, dass man nach 10 Jahren die Schienen schon auswechseln musste.
https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/aktuell/bav-news/archiv/ausgabe-januar-2016/neue-e...
Zitat:
In einem Teilprojekt wurde die Neubaustrecke (NBS) Mattstetten-Rothrist untersucht. Diese war 2004 im Rahmen des Programms "Bahn 2000" in Betrieb genommen worden. Bereits nach zehn Jahren Betrieb mussten Schienen ersetzt werden, was deutlich unter der erwarteten Lebensdauer liegt. Wie die Analyse zeigt, führten nicht optimale Abläufe vor der Inbetriebnahme und mangelnder präventiver Unterhalt (Stopfen des Schotterbetts, Schleifen der Schienen) zu diesem Problem. Das Fallbeispiel NBS ist jedoch nur beschränkt übertragbar auf das Gesamtnetz.

Hier wurde gespart, koste es, was es wolle!
Gruss Guru