"Sunk cost fallacy" (Allgemeines Forum)

Re 8/12, Winterthur, Freitag, 23.02.2018, 03:17 (vor 2254 Tagen) @ Alphorn (CH)
bearbeitet von Re 8/12, Freitag, 23.02.2018, 03:17

Das Angebot der Tunnelbauer sieht an sich schon verlockend aus.

Bei der ganzen Diskussion darf man aber nicht vergessen, dass die Entscheidung für nur eine Röhre ein unter ziemlich schwierigen Bedingungen zustandegekommener politischer Kompromiss war. Die Alternative wäre eine so genannte Etappierung gewesen, bei der zunächst nur am Gotthard gebaut und der LBT auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden wäre. In dieser Situation argumentierte die Lötschberg-Lobby, ein einspuriger Tunnel mache durchaus Sinn, u.a. weil die schwere Güterzüge von Norden her dann einspännig bis Domodossola durchfahren könnten. In der Gegenrichtung wäre ja wegen der Simplonrame nach wie vor Traktionsverstärkung nötig. Die Güterzüge würden demnach am Lötschberg Richtung Süden den Basistunnel und Richtung Norden die Bergstrecke benützen. Der Mehrweg via Bergstrecke beträgt ja auch nur ca. 10 km, gegenüber 31 am Gotthard.

Wenn nun von den gleichen Kreisen, die dieses Konzept erfunden und gepusht haben, plötzlich wieder verlautet, ein Einspurtunnel sei Unsinn, hinterlässt es einfach ein leichtes 'Gschmäckle' nach Salamitaktik.

Sinn machen würde ein Doppelspurausbau natürlich dann, wenn man den ursprünglich geplanten Autoverlad doch noch verwirklichen wollte. Da liesse sich vielleich schon die eine oder andere Tonne CO2 einsparen.

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