Russische Breitspur bis Wien und Süddeutschland? (Allgemeines Forum)

ChrisAC, Mittwoch, 20.06.2012, 04:24 (vor 4348 Tagen) @ sfn17

Hallo,

Kann ich überhaupt nicht glauben. >1000 km Gleis kann man nicht einfach in wenigen Wochen umnageln. Da müssten ja zehntausende Arbeiter gleichzeitig Hauruck gemacht haben.

Schon denkbar ... Man darf nicht vergessen, dass die sowjetische Armee ja schon über einen gewissen Zeitraum Richtung Westen unterwegs war, und dass man sicher auch Nachschub mit der Eisenbahn transportieren wollte. Wenn man annimmt, dass russische Armeezüge typischerweise auf Breitspur fuhren, hätte es schon sehr viel Sinn gehabt, eine Gleisverbindung Richtung Berlin in Breitspur zur Verfügung zu haben. Dass die dann später auch für die Stalin-Reise genutzt werden konnte, war sicherlich ein praktischer Nebeneffekt.

Man findet jedenfalls für die These, die Strecke sei für eine Weile auf Breitspur umgerüstet worden, verschiedene Quellen. Ich hatte es auch schonmal hier http://trains-worldexpresses.com/500/510.htm gefunden.

Ich war natürlich nicht dabei, aber es klingt mir auch nicht völlig unplausibel. Wenn man sich vor Augen hält, wie in der damaligen Zeit mit Menschen umgegangen wurde - wie "normal" es für Machthaber war, massenhaft Menschen irgendwo einzusperren und nach Bedarf als Arbeitskräfte für alles mögliche einzuspannen ... dann kommt einem der Befehl, mal eben die 800 km von Brest bis Berlin umzunageln, gar nicht mehr so unwahrscheinlich vor.

Das einzige, was ich an der Story nicht hundertprozentig verstehe, ist, warum man überhaupt die Strecke wieder auf Normalspur umgenagelt hat. Der Transport von Material zwischen der Sowjetunion und der Westgruppe ihrer Streitkräfte wäre doch über die Breitspurstrecke einfacher gewesen. Hmmm.


Grüße,

ChrisAC


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