Diskussion: Schiene kapazitätsstärker als Straße? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 16.09.2011, 13:30 (vor 4612 Tagen) @ Mario
bearbeitet von Oscar (NL), Freitag, 16.09.2011, 13:33

Die durchschnittliche Auslastung der Straße liegt irgendwo zwischen 1,2 und 1,5 Personen/Pkw. Am Wochenende wird es etwas besser im Berufsverkehr eher schlechter.

So einfach kann man das mit dem Vergleich Schiene zu Autobahn generell nicht rechnen, denn auf einer Autobahn fahren ja auch noch LKWs mit Fracht, die quasi durch ihre Größe mehr Raum brauchen als ein PKW und damit die Kapazität senken.

Dasselbe Argument durfte auch für den Verkehrsträger Schiene gelten.
Auf einer Bahnstrecke fahren ja auch Güterzüge, die langsamer sind als die IC-Züge. Aber das hatte ich schon mehr oder weniger dadurch berücksichtigt, dass ich mich auf 10-Minutentakt IC + S-Bahn beschränkt hatte. In Blockabstand zur S-Bahn wird wohl noch eine Cargotrasse passen.

Allerdings müssen dann mehr Überholungsmöglichkeiten her, oder die Bahnstrecke muss komplett viergleisig gebaut werden. Auf den Regiogleisen fahren dann S-Bahn + Cargo, auf den Ferngleisen IC. Dann sind Zugfolgezeit und Fahrzeitpuffer die letzten Limitfaktoren.

Es ist also fast immer eine Pauschalaussage mit spezifisch interprätiertem Hintergrund, weshalb man solche Angaben mit Vorsicht genießen sollte. Es müsste also näher erläutert werden, wie genau der Vergleich zweigleisige HGV-Strecke zu 2x sechsstreifige Autobahn (also 12 Fahrstreifen) errechnet wurde und was man als Grundvoraussetzung angenommen hat. Denn ohne diese Angaben ist es eben eine Werbeaussage, die so nicht nachprüfbar ist.

Zumindest beim USHSR-Beitrag habe ich die Idee, dass da viel schöngeredet wird.
Klar, wenn ich jede 2 Minuten eine Doppeltraktion JR-E4 Shinkansen je 1634 Fahrgäste losschicke, kann ich 49.000 Personen pro Stunde befördern, oder 1 Million pro Tag. Also ein Vielfalt von was auf besagter "10 lane freeway" an Staus steht.
Das ist "the easy part". Diese Züge vollkriegen und in Bahnhöfen verarbeiten ist "the hard part".

Auch sowas: ich kann meine Rennzüge komplett elektrisch fahren, komplett auf erneuerbare Energiequellen sogar. Allerdings reicht die aktuelle Kapazität nicht für einen 100%igen "sustainable" Betrieb aus, und wird das wohl auch niemals tun = die Bahn bleibt für ihren Strom von Mineralöl abhängig, nur etwas weniger.
Das gibt HGV-Hasser (und davon gibt es in Amiland recht viele) dann wieder eine tolle Angriffsstelle für ihren Plädoyer, dass die Bahn nicht so grün sei wie sie behauptet zu sein.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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