[AT] Bisher 170.000 Klimatickets verkauft (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 08.08.2022, 12:36 (vor 599 Tagen)
bearbeitet von J-C, Montag, 08.08.2022, 12:37

Link (orf)

Nach 8 Monaten hat das Klimaticket die Erwartungen wieder übertroffen und wurde 170.000 Mal verkauft. Darunter auch an 526 mit Adresse in Deutschland.

Aktuell kostet das Ticket 1095€ für Erwachsene und 821€ für Kinder und Senioren und ermöglicht die Nutzung des - mit wenigen Ausnahmen, die Sonder- und Freizeitverkehre betreffen - gesamten Öffentlichen Verkehrs in Österreich. Noch bis Juni 2023 erhält man einen zusätzlichen Monat Gültigkeit auf jene Plastikkarte.

Nach wie vor nicht vorhanden ist eine digitale Version, wobei die Plastikkarte möglicherweise ohnehin in den meisten Fällen mehr als ausreicht.

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[AT] Bisher nur 170.000 Klimatickets verkauft

Altmann, Montag, 08.08.2022, 12:40 (vor 599 Tagen) @ J-C

Nach 8 Monaten hat das Klimaticket die Erwartungen wieder übertroffen und wurde 170.000 Mal verkauft. Darunter auch an 526 mit Adresse in Deutschland.

Was daran ein toller Erfolg sein soll, erschließt sich mir nicht. Das sind weniger als 2% der Österreicher. Und wenn man nun bedenkt, wieviele davon schon davor eine Netzkarte hatten, und nur umgestiegen sind, bleibt nicht viel übrig.

Allerdings sind in den 170.000 Tickets wohl die regionalen Tickets nicht mitgezählt. Und das sind (vermute ich) deutlich mehr!?

[AT] Bisher nur 170.000 Klimatickets verkauft

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 08.08.2022, 13:16 (vor 599 Tagen) @ Altmann
bearbeitet von J-C, Montag, 08.08.2022, 13:16

Das Ticket ist erfolgreich genug, dass Rocco bereits den Railjet mit Klimaticket-Werbung herausbringt.

Scherz beiseite. Transparenz bei den Verkaufszahlen ist leider ein Fremdwort im *einatme* „Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie“ kurz BMK

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[AT] Bisher nur 170.000 Klimatickets verkauft

Altmann, Montag, 08.08.2022, 13:17 (vor 599 Tagen) @ J-C

Angeblich (Gerüchteküche!) sollen die regionalen Tickets (in einigen Verbünden) bald billiger werden.

Man wird sehen ...

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

sfn17, Montag, 08.08.2022, 14:50 (vor 599 Tagen) @ Altmann
bearbeitet von sfn17, Montag, 08.08.2022, 14:52

Was daran ein toller Erfolg sein soll, erschließt sich mir nicht. Das sind weniger als 2% der Österreicher.

Mit Prozentzahlen relationslos herumwerfen, können vor allem Politiker sehr gut. Man könnte hier also das Klimaticket wegen mangelnden Erfolgs gleich wieder abschaffen?


Zu Prozentzahlen eine Faustregel: Wenn "10% der Leute" eine Eigenschaft A haben, dann heißt das, dass jeder mindestens 1 Person kennt, die die Eigenschaft A hat.

(30% ist gefühlt jedermann im Bekanntenkreis.)

2% ist also nicht schlecht, sondern schon ganz ordentlich.

In D wären es quasi 1,6 Mio BC100-Besitzer. Und wieviele sind es wirklich? (ca. 50000). Dabei ist die BC100 sogar etwas, wovon jeder halbwegs Interessierte mal was gehört hat.

Da selbst die Website des Klimatickets die Gültigkeit nicht unfallfrei erklärt (ich weiß nach mehrfachem Durchlesen immer noch nicht, ob das Klimaticket Ö jetzt nun eine Netzkarte für ganz felix Austria ist oder nicht, weil immer was mit "regional" oder Verkehrsverbund rumsteht), habe ich eine Zeitungsseite aufgetan, die es dummen Piefkes erklärt:
Süddeutsche Zeitung

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

Altmann, Montag, 08.08.2022, 15:27 (vor 599 Tagen) @ sfn17

In D wären es quasi 1,6 Mio BC100-Besitzer. Und wieviele sind es wirklich? (ca. 50000). Dabei ist die BC100 sogar etwas, wovon jeder halbwegs Interessierte mal was gehört hat.

Ja, aber vergleich mal den Preis der BC100 mit dem des Klimatickets. Wenn ´s bei Euch die BC100 zum selben Preis (und mit denselben Leistungen!) gebe wie unser Klimaticket, dann wären 2% wohl auch kein sensationeller Erfolg.


Da selbst die Website des Klimatickets die Gültigkeit nicht unfallfrei erklärt (ich weiß nach mehrfachem Durchlesen immer noch nicht, ob das Klimaticket Ö jetzt nun eine Netzkarte für ganz felix Austria ist oder nicht, weil immer was mit "regional" oder Verkehrsverbund rumsteht), habe ich eine Zeitungsseite aufgetan, die es dummen Piefkes erklärt:
Süddeutsche Zeitung

Der Link funkt (zumindest bei mir) nicht. Aber hier mal kurz:

- "Klimaticket": Gilt österreichweit in (fast) allen Öffis (Bahnen, U-Bahn, Bus, Straßenbahn, ...)
- Regionale Klimatickets: Werden von den einzelnen Verbünden verkauft und gelten in deren Geltungsbereich (bzw. in Teilen davon). Sind billiger, sonst aber dasselbe.

Kleiner Stolperstein: Mit dem österreichweiten Klimaticket kann man bei WESTbahn in der Comfort Class fahren (aufpreisfrei), mit dem regionalen Klimaticket aber nur in der Standard Class.

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

sfn17, Montag, 08.08.2022, 16:58 (vor 599 Tagen) @ Altmann

In D wären es quasi 1,6 Mio BC100-Besitzer. Und wieviele sind es wirklich? (ca. 50000). Dabei ist die BC100 sogar etwas, wovon jeder halbwegs Interessierte mal was gehört hat.


Ja, aber vergleich mal den Preis der BC100 mit dem des Klimatickets. Wenn ´s bei Euch die BC100 zum selben Preis (und mit denselben Leistungen!) gebe wie unser Klimaticket, dann wären 2% wohl auch kein sensationeller Erfolg.

Es gibt sehr berühmte österreichische Logiker, mit den Ergüssen zweier davon aus den 1920ern habe ich mich fachlich beschäftigt, aber mit der Logik hier komme ich nicht mit. Muss nichts heißen.

Infos:

BC100 zu 4000 Euro, Klimaticket zu 1000 Euro.

Eisenbahnnetz in D 8x größer als in A (40000 km vs 5000 km)

Was wäre jetzt "BC 100 zum selben Preis und mit denselben Leistungen"?
Und warum 2% doch schlecht (gegen faktisch 6 Promille, die eine BC100 besitzen, und dennoch(?) ist die BC100 ein sehr bekanntes Produkt)?

Haut alles hinten und vorne nicht hin.

Vielleicht mal eine logische Argumentation sortiert bringen.

(Stehe aber schon am Fadenausgang, viel Lust zum Lesen habe ich nicht mehr.)

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

Altmann, Montag, 08.08.2022, 20:01 (vor 599 Tagen) @ sfn17

Vielleicht mal eine logische Argumentation sortiert bringen.

+1 ...


(Stehe aber schon am Fadenausgang, viel Lust zum Lesen habe ich nicht mehr.)

Geht mir genauso. Das Thema haben wir schon oft genug diskutiert. Nur mal kurz für Dich zum Mitschreiben:

- Österreicher fahren mehr Bahn wie Deutsche.
- Das deutsche Netz ist 8mal so groß wie das österreichische. DE hat aber 10mal so viele Einwohner.
- Die Entfernung Wien-Bregenz entspricht München-Hamburg.

Aber egal. Glaub weiter, was Du willst ...

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Montag, 08.08.2022, 20:17 (vor 599 Tagen) @ Altmann

Vielleicht mal eine logische Argumentation sortiert bringen.


+1 ...


(Stehe aber schon am Fadenausgang, viel Lust zum Lesen habe ich nicht mehr.)


Geht mir genauso. Das Thema haben wir schon oft genug diskutiert. Nur mal kurz für Dich zum Mitschreiben:

- Österreicher fahren mehr Bahn wie Deutsche.

Was möchtest du damit ausdrücken? Der durchschnittliche Österreicher fährt pro Kopf mehr mit der Bahn als der durchschnittliche Deutsche?

- Das deutsche Netz ist 8mal so groß wie das österreichische. DE hat aber 10mal so viele Einwohner.

Im Großraum Wien lebt laut Wikipedia ca. 1/3 des Landes & der meiste Bahnverkehr außerhalb Wiens dürfte sich auf der Westbahn abspielen. Die Vergleichbarkeit hinkt also gewaltig ...

Vielleicht sollten wir einfach aufhören, Länder unsinnig miteinander zu vergleichen. Die Vergleiche mit Italien / Frankreich führen ja auch zu nicht viel ...

Einzig die "pro-Kopf" Investition in den Schienenverkehr ist vielleicht eine sinnvolle Vergleichsgröße ...

[AT] Seltsame Vergleiche. (Polemikersprech?)

Henrik, Montag, 08.08.2022, 20:45 (vor 598 Tagen) @ Paladin

Vielleicht mal eine logische Argumentation sortiert bringen.


+1 ...


(Stehe aber schon am Fadenausgang, viel Lust zum Lesen habe ich nicht mehr.)

Geht mir genauso. Das Thema haben wir schon oft genug diskutiert. Nur mal kurz für Dich zum Mitschreiben:

- Österreicher fahren mehr Bahn wie Deutsche.

Was möchtest du damit ausdrücken? Der durchschnittliche Österreicher fährt pro Kopf mehr mit der Bahn als der durchschnittliche Deutsche?

- Das deutsche Netz ist 8mal so groß wie das österreichische. DE hat aber 10mal so viele Einwohner.

Klingt alles recht logisch & plausibel - nur Dein "aber" sprengt Dir Deine Logikkette.

Im Großraum Wien lebt laut Wikipedia ca. 1/3 des Landes & der meiste Bahnverkehr außerhalb Wiens dürfte sich auf der Westbahn abspielen. Die Vergleichbarkeit hinkt also gewaltig ...

Vielleicht sollten wir einfach aufhören, Länder unsinnig miteinander zu vergleichen. Die Vergleiche mit Italien / Frankreich führen ja auch zu nicht viel ...

..wollt schon schreiben,
dauert nich mehr lange, dann kommt hier auch der ewige alberne Vergleich mit den Investitionen des Staates in die Schiene.

Einzig die "pro-Kopf" Investition in den Schienenverkehr ist vielleicht eine sinnvolle Vergleichsgröße ...

Satire?
Es ist die einzige Vergleichsgröße, die von vorne bis hinten absolut sinnlos ist... und nur hinkt.
Bzgl. Österreich sind es die gleichen von Dir sogar selbst oben benannten Punkte, die hier sämtliche Vergleiche klein (sic!) schlagen, nebst der Topographie etc.
Kürzt man da alles raus, bleibt da nicht mehr viel nach.
Kürzt man es nicht raus, sollte man auf den Verkehrsträger nebenan schauen - die Straße. Da geben die Ösis genauso viel Kohle für aus (CH ebenso) - will dann wieder keiner wahr haben.
Frankreich hast Du angesprochen.. Spanien.. werden hier immer so sehr in Himmel gelobt - sind beides absolute Schlusslichter bei diesen Vergleichen
und in Italien sieht es auch nicht besser aus als hierzulande..
..hierzulande fließen aber nicht nur Investitionsmittel des Bundes in das Netz,
sondern jedes Jahr auch Milliarden Euro an Eigenmittel der Bahn - findet keine Berücksichtigung in jenem Vergleich.

Als Lobbyverband Schiene derlei Vergleiche aufzustellen, zu veröffentlichen, um Druck auf die Politik aufzubauen, mehr Geld in das Bahnnetz zu investieren, ist total legitim und durchaus auch sinnvoll.

Ansonsten wie grundsätzlich auch, macht es mehr Sinn, Gleiches mit Gleichem zu vergleichen,
hier: die Investitionen hierzulande ins Bahnnetz des Jahres 2021 mit denen der Jahre zuvor zu vergleichen bzw. mit den geplanten der folgenden Jahre
und das sieht bzgl. der vergangenen Jahre sehr positiv und hinsichtlich der kommenden Jahre sehr hoffnungsvoll aus

[AT] Seltsame Vergleiche. (Polemikersprech?)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 08.08.2022, 21:41 (vor 598 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von J-C, Montag, 08.08.2022, 21:45

Das Auto ist in der Tat ein attraktiver Verkehrsträger in Österreich, sofern es nicht gerade am Brenner oder auf der Südosttangente zu längeren Aufenthalten neigt. Freilich ist der Autofahrer seinem präferierten Verkehrsmittel grundsätzlich nachsichtiger gegenüber als der Bahn. Vielleicht auch, weil das Auto normalerweise keinen Fahrplan kennt. Dementsprechend sieht man eine andere Dynamik in Metropolen wie Wien - wobei ich für die S80 dennoch den Fahrplan kennen muss. Die fährt regulär nur im Halbstundentakt - obwohl sie quer durch die Stadt fährt und innerhalb der Stadtgrenzen startet und endet.

Lange Rede, kurzer Sinn. Österreich mag Autos. Das erschüttert hoffentlich hier niemandes Weltbild. Es wird noch besser: die Autobahnen, eigenwirtschaftlich profitabel dank Mautgebühren - sind in einer Top Kondition, wobei ich Deutschland auch nicht schlecht in Erinnerung habe.

Österreich hat eine andere Struktur als Deutschland und Pendlerrouten finden verhältnismäßig öfter international statt. Oder wieso sonst existiert ein Stundentakt zwischen Wien und Budapest? Zwischen Wien und Bratislava wird auch viel gependelt. Das sind Dinge, die mit inländischen Statistiken nur begrenzt dargestellt werden. Es gibt etwa auch keine Statistiken, aus denen man die Pendelbewegungen zwischen dem Land Salzburg und z.B. dem Berchtesgadener Land herauslesen könnte. Dabei ist das Berchtesgadener Land umzingelt von Salzburg und die Verflechtungen sind durchaus eng.

Vergleichbar wäre Österreich vielleicht noch mit der kleineren Schweiz, wobei hier Kaufkraft und damit auch Preisindizes sehr unterschiedlich sind.

Dito mit dem etwas größeren Tschechien etwa.

Kann man also einen sinnvollen Vergleich machen? Nö.

Kann man jetzt die BC100 mit dem Klimaticket vergleichen? Nur begrenzt. Es gibt durchaus Pendler zwischen Wien und Vorarlberg, aber das hat andere Dimensionen als Hamburg - München. Oder Wien - München.

Was bringt das Klimaticket nun?

Es gibt dank der regionalen Variante nun eine leistbare Möglichkeit, recht unkompliziert den ÖV in einem größeren Ausmaß zu nutzen. Zum Pendeln, weil einerseits Home-Office nicht immer geht und auch in Wien Wohnraum nicht für alle leistbar ist (Da helfen auch Gemeindebauten wenig, wo man Berichten zufolge lange auf einen Platz warten muss und die ehrlich gesagt oft in einem nicht besonders guten Zustand sind),

Weil man mal in der Region raus will - gerade Stadtmenschen haben ein Bedürfnis nach Erholung.
Weil man es sich nun leisten kann, von seinem präferierten Wohnsitz aus auch längere Strecken zu pendeln, anstatt eine weitere Wohnung zu haben. Man gibt damit effektiv Wohnraum frei und spart dabei auch Geld, was bei der Teuerung nicht irrelevant ist.

Und zum Thema Klimaschutz durch Teuerung
Im Prinzip kann man natürlich Mobilität verteuern. Man kann eine ganze Menge als Politik. Manche dürften sich wundern, was alles möglich ist. Oder auch nicht. Seit Corona sollte es keine Überraschungen mehr geben.

Der Punkt ist jedoch, das hängt alles daran, dass man als Politiker auch wiedergewählt werden will. Sonst heißt‘s in der nächsten Legislaturperiode aus die Maus und da haben die Idealisten auch schnell verloren, wenn herauskommt, dass es auch andere Lösungen gibt, die ebenso was bringen. Fatalisten können gerne ihre ach so schlimmen Szenarien zum Zustand der Demokratie an die Wand malen. Mehr als Fiktion mit einer sehr kleinen Prise Wahrheit kommt da aber nicht wirklich heraus.

Ich will nicht in einer Welt leben, in der es aktiv mir schwer gemacht wird, die Welt jenseits der Landesgrenzen von Niederösterreich kennenzulernen.

Die Corona-Pandemie ist kein Freifahrtsschein für alles mögliche und kein Grund, die Welt in schwarz anzumalen. Aber was sage ich schon? Ich tanze mich aus allem heraus wie Theresa May.

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[AT] Seltsame Vergleiche. (Polemikersprech?)

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 09:18 (vor 598 Tagen) @ Henrik

Ich dachte, ich hätte mich verständlich ausgedrückt. War wohl eine Fehleinschätzung. Also hier noch mal ein bisschen zur Erklärung (vulgo: Polemikersprech, wie Du es ausdrückst):

Kleine Beispielrechnung:

- Annahmen:

Preis Klimaticket AT: € 1.000,- p.a. (der Einfachheit halber)
Preis "Klimaticket" DE: € 1.000,- p.a. (also gleich wie in AT!)

Anzahl Kunden AT: 2% der Bevölkerung = 180.000
Anzahl Kunden DE: 2% der Bevölkerung = 1,7 Mio.

Schienennetz AT: 5.000 km
Schienennetz DE: 35.000 km

- Ergebnis der Rechnung:

Einnahmen Klimaticket AT: 180.000 x 1.000,- = 180 Mio. € p.a.
Einnahmen "Klimaticket" DE: 1,7 Mio. x 1.000,- = 1,7 Mrd. € p.a.

Einnahmen Klimaticket AT / km Schienennetz: € 36.000,- p.a.
Einnahmen "Klimaticket" DE / km Schienennetz: € 49.000,- p.a.

- Fazit:

Bei gleichem (!) Preis würde so ein Ticket in DE höhere Einnahmen produzieren (pro km) als in AT. Es muss also keineswegs ein Ticket in DE (BC100, ...) teurer sein wie in AT!

[AT] Allegro di Confusione (nach LvB)

sfn17, Montag, 08.08.2022, 21:05 (vor 598 Tagen) @ Altmann

Aber egal. Glaub weiter, was Du willst ...

Ich glaube, dass Du gar nicht mehr weißt, worum es ging....hier, für Dich: Um Dein Schlechtreden des Erfolgs des Klimatickets (Dein hinzugefügtes "nur" im Betreff).

[AT] Seltsame Ansprüche. (Politikersprech?)

musicus, Montag, 08.08.2022, 20:47 (vor 598 Tagen) @ sfn17

Infos:

BC100 zu 4000 Euro, Klimaticket zu 1000 Euro.

Eisenbahnnetz in D 8x größer als in A (40000 km vs 5000 km)

Es fehlt eine Info: ÖsterreichCard (entsprach ca. BC100) zu 1944 Euro (2021)
Die Netzgröße ist hier nur bedingt relevant, da zum einen AT mehr Schienenkilometer pro Einwohner verlegt hat (die Diskussion hatten wir erst kürzlich im Forum) und zum anderen auch bei Netzkartenbesitzern die durchschnittlich zurückgelegte Strecke keineswegs in direkter Proportion zur verfügbaren Netzlänge steht.

Es geht natürlich um einen völlig anderen Sachverhalt: die österreichischen Grünen haben die Ausdehnung der Gültigkeit der Netzkarte auf (praktisch) den gesamten öffentlichen Verkehr sowie eine gleichzeitige Preissenkung um 50% bzw. rund 1.000 Euro durchgesetzt. Das ist politisch entstanden. Kann man wollen oder nicht. In Deutschland sind wir jedenfalls von alledem sehr weit entfernt - auch in der Debatte.

Klimaticket gilt in allen Verkehrsverbünden in Österreich

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 08.08.2022, 17:05 (vor 599 Tagen) @ sfn17

Mit einem Klimaticket erhält man defacto ein Abonnement für sämtliche Verkehrsverbünde mindestens innerhalb von Österreich (sowie einzelnen Routen außerhalb). Darüber hinaus gilt es im gesamten österreichischen Schienennetz nebst Gemeinschaftsbahnhöfe.

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[AT] Bisher 170.000 Klimatickets verkauft

agw, NRW, Montag, 08.08.2022, 14:42 (vor 599 Tagen) @ J-C

Verglichen mit der BC100 sicher viel, verglichen mit dem 9-Euro-Ticket fast nichts.

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"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Ein echtes Klimaticket

TheoretICEr, Montag, 08.08.2022, 17:53 (vor 599 Tagen) @ J-C

Sind wir einmal ehrlich. Möchte man Mobilität wirklich klimafreundlich machen muss man vor allem Verkehr verhindern. Das geht am besten in dem man Reisen teuer macht. Natürlich nicht so teuer dass niemand mehr zur Arbeit kommt aber nicht billiger, wie beim 9 Euro Ticket, und dann behaupten es sei gut fürs Klima.
Auch wenn es niemand hören will: Auto und Bahn müssen teurer werden. Auto fahren noch teurer als Bahn fahren sodass dies die günstigste Lösung ist.
Menschen die am Existenzminimum leben wird geholfen.

Eine gute Lösung fände ich RV Rickets zu einem guten Preis. Dies sollte bestmöglich den Alltag der Leute regeln, FV zu unterstützen wäre alles andere als Klimafreundlich.

Ein echtes Klimaticket

ICE16, Montag, 08.08.2022, 18:29 (vor 599 Tagen) @ TheoretICEr

Das 9 Euro Ticket hat vorallem eines Verkehr Erzeugt... Jeder der sich explizit eines gekauft hat also kein abbo hatte ist damit deutlich mehr gefahren bzw. Teils überhaupt erst...

Das war aber auch gar nicht der Sinn des 9 Euro Tickets... Wie im alten Rom galt auch hier Brot und Spiele das Volk war abgelenkt... Und mat hat ja was gemacht zur Entlastung...

Für das Geld hätte man auch den City Tunnel in Frankfurt bauen können... Das hätte tatsächlich Leute vom Flugzeug und Auto weggelockt und das Klima langfristig entlastet... Das einzige was das 9 Euro Ticket erzeugt hat war ne Corona Welle...


Das Auto muss nicht unbedingt teurer werden es reicht schon wenn es unbequemer oder länger damit dauert. Würde man von heute auf morgen keinen Meter Autobahn mehr bauen sondern alles in die Schine umleiten .. Dann würden sich die Leute in 10 Jahren fragen wir wir nur mit dem Auto fahren konnten damals... Aber klar kostet Wähler, den gut bezahlten Job in der Privat Industrie usw... Macht alles keinen Sinn und auf nem 10 Jahres Horizont zu planen Bringt eh nix...

Ein echtes Klimaticket

TheoretICEr, Dienstag, 09.08.2022, 08:46 (vor 598 Tagen) @ ICE16

Ob alleine die Unbequemheit eines Autos reicht um das Wechseln auf die Bahn zu forcieren bin ich mir nicht sicher.
Bei Baustellen, in Großstädten, bei Großevents, überall ist das Auto sehr fehl am Platz und unbequem und trotzdem sind der Großteil der Leute damit unterwegs.
Was Leute für Geld dagegen tun ist bekannt, ich denke das ist unausweichlich.

Ansonsten stimme ich vollkommen zu.

Ein echtes Klimaticket

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 09.08.2022, 09:25 (vor 598 Tagen) @ TheoretICEr

Ob alleine die Unbequemheit eines Autos reicht um das Wechseln auf die Bahn zu forcieren bin ich mir nicht sicher.

Das Auto hat komfortable Sitze und gehört einem alleine, man kann Radio hören, sich selbst Umwege suchen. Man findet immer eine Möglichkeit zum Essen und Trinken sowie auf‘s WC zu gehen

Das sind Argumente, die ich so bekommen habe. Kann man alle abfrühstücken:

Im Zug findet man selbst im Großraum in der Regel seine Ruhe. Schilderungen á la „Jedes Mal gibt‘s schreiende Kinder, laute Telefonate und gröhlende Fußballfans“ können bedenkenlos ins Reich der Märchen verfrachtet werden.

Musik hören am Kopfhörer geht auch super. Mach ich gerne mal, wobei ich ja die Freiheit nehmen kann, auch einfach mal abzuschalten oder aus dem Fenster zu schauen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen.

Im Fernverkehr kann ich mich stets auf mindestens ein verfügbares WC verlassen, welches ich während der Fahrt butzen kann. Essen und Trinken geht während der Fahrt auch. „Caution hot“ Warnungen würde es weniger brauchen, würde man sein Heißgetränk im Zug konsumieren.

Bei Baustellen, in Großstädten, bei Großevents, überall ist das Auto sehr fehl am Platz und unbequem und trotzdem sind der Großteil der Leute damit unterwegs.

Definiere Bequem. Die Ironie ist, dass ich es im Auto vermutlich sehr bequem finden würde, da ich generell nicht zur Fraktion derer gehöre, die sich beim Autofahren stressen.

Was Leute für Geld dagegen tun ist bekannt, ich denke das ist unausweichlich.

Ansonsten stimme ich vollkommen zu.

Mobilitätsvermeidung ist tatsächlich auch on Österreich Teil der Umweltpolitik. Aber dann gibt es die Realität da draußen, die man als Home-Office-Enthusiast vielleicht nicht so gut kennt.

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(Bildquelle: ČD)

Ein echtes Klimaticket

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 09:30 (vor 598 Tagen) @ J-C

Bin bei vielem absolut bei Dir. Fahr auch viel lieber mitm Zug als mitm Auto.

Allerdings fahrst Du wohl primär entweder längere Strecken oder Stadtverkehr. Da haben die Öffis ihre Stärken.

Der Großteil der Bevölkerung lebt aber irgendwo am Land, und pendelt täglich 10 km zur Arbeit. Und genau da isses halt so, dass man mit dem Auto 10 Minuten fährt, mit Öffis hingegen ist das oft eine Weltreise.

Und das (von Politikern heiß geliebte) Pendlerpauschale fördert natürlich genau das ...

Ein echtes Klimaticket

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 09:39 (vor 598 Tagen) @ Altmann

Der Großteil der Bevölkerung lebt aber irgendwo am Land, und pendelt täglich 10 km zur Arbeit.

77% der Deutschen leben in Städten und Ballungsgebieten. Also: nein. Diese dreiste Lüge wird aber immer wieder in der Diskussion um ÖV vorgetragen, ich kann sie langsam nicht mehr hören.

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Weg mit dem 4744!

Ein echtes Klimaticket

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 09:47 (vor 598 Tagen) @ JeDi

Der Großteil der Bevölkerung lebt aber irgendwo am Land, und pendelt täglich 10 km zur Arbeit.


77% der Deutschen leben in Städten und Ballungsgebieten. Also: nein. Diese dreiste Lüge wird aber immer wieder in der Diskussion um ÖV vorgetragen, ich kann sie langsam nicht mehr hören.

Meine dreiste Lüge bezog sich auf Österreich (da sind ´s 58,8%, die in Orten mit mehr als 10.000 Einwohnern leben). Das ist, zugegeben, eine Mehrheit, aber deswegen von einer "dreisten Lüge" zu sprechen, ...

Ganz generell, Leute: Könnt Ihr nicht ein bisschen abrüsten, was die Wortwahl betrifft?

Ein echtes Klimaticket

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 10:13 (vor 598 Tagen) @ Altmann

Meine dreiste Lüge bezog sich auf Österreich (da sind ´s 58,8%, die in Orten mit mehr als 10.000 Einwohnern leben). Das ist, zugegeben, eine Mehrheit, aber deswegen von einer "dreisten Lüge" zu sprechen, ...

Ich höre solche Dinge halt auch ständig von Leuten, die es besser wissen müssen. Und denen unterstelle ich dann schon, bewusst die Unwahrheit zu verbreiten, um die Diskussion in eine bestimmte Richtung zu lenken. (In D sind’s, wenn ich das richtig im Kopf hab, 15% in Orten unter 15.000 Einwohner; wobei das Thema „lebt auf dem Land“ und „lebt in Orten größer als…“ natürlich nicht ganz deckungsgleich ist. Es gibt ja durchaus auch Orte in Ballungsräumen mit nur wenigen Einwohnenden, die aber trotzdem die gute Anbindung des Ballungsraums haben…)

Wenn dir das Thema schlicht durchgerutscht ist, bitte ich natürlich in aller Form um Entschuldigung für die harten Worte.

--
Weg mit dem 4744!

Ein echtes Klimaticket

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 10:21 (vor 598 Tagen) @ JeDi

wobei das Thema „lebt auf dem Land“ und „lebt in Orten größer als…“ natürlich nicht ganz deckungsgleich ist. Es gibt ja durchaus auch Orte in Ballungsräumen mit nur wenigen Einwohnenden, die aber trotzdem die gute Anbindung des Ballungsraums haben…)

Ja, aber umgekehrt gibt ´s auch Orte mit 10.000 Einwohnern, wo das Öffi-System "ausbaufähig" ist. Und es gibt auch Leute, die in Städten wohnen, aber "am Land" (= außerhalb der Stadt) arbeiten.

Also grob geschätzt: 50% der Ösis wohnen entweder außerhalb von Städten oder arbeiten außerhalb von Städten.


Wenn dir das Thema schlicht durchgerutscht ist, bitte ich natürlich in aller Form um Entschuldigung für die harten Worte.

Kein Problem. Ich argumentier ja auch durchaus manchmal "messerscharf" ;-) ...

Ein echtes Klimaticket

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 10:54 (vor 598 Tagen) @ Altmann

wobei das Thema „lebt auf dem Land“ und „lebt in Orten größer als…“ natürlich nicht ganz deckungsgleich ist. Es gibt ja durchaus auch Orte in Ballungsräumen mit nur wenigen Einwohnenden, die aber trotzdem die gute Anbindung des Ballungsraums haben…)


Ja, aber umgekehrt gibt ´s auch Orte mit 10.000 Einwohnern, wo das Öffi-System "ausbaufähig" ist. Und es gibt auch Leute, die in Städten wohnen, aber "am Land" (= außerhalb der Stadt) arbeiten.

Also grob geschätzt: 50% der Ösis wohnen entweder außerhalb von Städten oder arbeiten außerhalb von Städten.

Genau. Ist immer noch eine ganze Menge, denen ÖV-Subventionen grundsätzlich nützen oder nützen könnten (auch hier natürlich nicht trennscharf - es gibt ja auch Leute, die im Waldviertel mit dem Auto zum Bahnhof fahren, und mit dem Zug weiter; umgekehrt gibts auch in urbanen Gegenden Leute, die den ÖV nicht nutzen können - auch wenn das in der Realität signifikant weniger sind als das behaupten). Bei anderen Dingen sieht die Quote da deutlich anders aus - das Deutsche Dienstwagenprivileg nutzt nicht mal 1% der Deutschen…

--
Weg mit dem 4744!

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 09.08.2022, 12:02 (vor 598 Tagen) @ Altmann

wobei das Thema „lebt auf dem Land“ und „lebt in Orten größer als…“ natürlich nicht ganz deckungsgleich ist. Es gibt ja durchaus auch Orte in Ballungsräumen mit nur wenigen Einwohnenden, die aber trotzdem die gute Anbindung des Ballungsraums haben…)

Hier in NL gilt als Kriterium einer städtische Region = Gemeinde mit mehr als 50.000 Einwohnern. PDF, Folie 7.
So betrachtet ist NL am meisten "verstädtet" (Folie 8):

                    davon
Land %Umland &Stadt %Grossstadt

NL    26      74   *  50  ->  37
BE    41      59   *  75  ->  44
DE    36      64   *  58  ->  37
CH    41      59   *  62  ->  37
AT    45      55   *  81  ->  45

Die Zahl 81% bei Österreich bezieht sich wohl auf Wien. Auch interessant: NL/DE/CH nicht sooo unterschiedlich bzgl. Einwohneranteil von Grossstadtregionen (>500.000 Einw.)
In NL gibt es viele Städte, daher auch viele "IC"-Züge und weniger Regionalzüge.
CH und AT haben offenbar viele "Kleinstädte", sprich 10.000-50.000 Einwohner.

Ja, aber umgekehrt gibt ´s auch Orte mit 10.000 Einwohnern, wo das Öffi-System "ausbaufähig" ist. Und es gibt auch Leute, die in Städten wohnen, aber "am Land" (= außerhalb der Stadt) arbeiten.

10.000 wäre in CH/AT eine Kleinstadt. Aarau, Lenzburg vs. Landeck, Kufstein, Wörgl (wo IC/EC hält).
Das ist hier in NL eher ein Dorf, z.B. Zaltbommel, wo sogar der "IC" (lies: RE) nicht hält.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 12:25 (vor 598 Tagen) @ Oscar (NL)

davon
Land %Umland &Stadt %Grossstadt

AT 45 55 * 81 -> 45

Die Zahl 81% bei Österreich bezieht sich wohl auf Wien.

Die Zahl kann ich schwer nachvollziehen. Du hast Recht - nur Wien hat mehr als 500.000 Einwohner. Allerdings wären 45% der Bevölkerung Österreichs über 4 Mio. Einwohner - Wien hat aber nur 1,9 Mio. Einwohner.

Selbst wenn man die ganze Ost-Region Österreichs rechnet (die Bundesländer Wien, NÖ und Burgenland) kommt man gerade mal so in etwa auf 3,8 Mio. Einwohner. Aber das als "Region Wien" zu bezeichnen, ist doch etwas großzügig (inkl. z.B. meiner Heimatstadt Amstetten, die genauso weit von Wien entfernt ist wie Bremen von Hamburg) ...

gruß,

Oscar (NL).

LG zurück,

Gerry

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 13:02 (vor 598 Tagen) @ Altmann

Selbst wenn man die ganze Ost-Region Österreichs rechnet (die Bundesländer Wien, NÖ und Burgenland) kommt man gerade mal so in etwa auf 3,8 Mio. Einwohner. Aber das als "Region Wien" zu bezeichnen, ist doch etwas großzügig (inkl. z.B. meiner Heimatstadt Amstetten, die genauso weit von Wien entfernt ist wie Bremen von Hamburg) …

Zählt tatsächlich das ganze Burgenland zur Ostregion? Wie weit ist sowas wie Jennersdorf von Wien weg?

--
Weg mit dem 4744!

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

Altmann, Dienstag, 09.08.2022, 13:14 (vor 598 Tagen) @ JeDi

Selbst wenn man die ganze Ost-Region Österreichs rechnet (die Bundesländer Wien, NÖ und Burgenland) kommt man gerade mal so in etwa auf 3,8 Mio. Einwohner. Aber das als "Region Wien" zu bezeichnen, ist doch etwas großzügig (inkl. z.B. meiner Heimatstadt Amstetten, die genauso weit von Wien entfernt ist wie Bremen von Hamburg) …


Zählt tatsächlich das ganze Burgenland zur Ostregion? Wie weit ist sowas wie Jennersdorf von Wien weg?

180 km ... Ja, üblicherweise werden diese 3 Bundesländer im Sprachgebrauch als "Ost-Region" bezeichnet (und ist auch Gebiet des Verkehrsverbunds VOR).

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 22:44 (vor 597 Tagen) @ Altmann

Ich war bislang davon ausgegangen, dass sich der Begriff der Ostregion auf die Ausdehnung des alten VOR bezieht - und man bei der Zusammenlegung von VOR und VVNB halt den bekannteren Namen VOR genommen hat. Zumal beim VVNB ja auch Wien nicht präsent gewesen wäre.

--
Weg mit dem 4744!

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 09.08.2022, 23:18 (vor 597 Tagen) @ JeDi
bearbeitet von J-C, Dienstag, 09.08.2022, 23:19

Ich kenne keine Quelle, die die Ostregion als etwas anderes als die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland in ihrer Gesamtheit definiert, zumal es ja auch praktisch sein kann, diese anhand administrativer Grenzen zu definieren. Die Viertel in Nieder- und Oberösterreich waren ja auch mal administrativer Natur geprägt und haben sich als Begriff eben nun erhalten. Da kann man sich mal in Österreich zur Abwechslung richtig groß finden, wenn man drauf steht.

--
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NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

Altmann, Mittwoch, 10.08.2022, 09:00 (vor 597 Tagen) @ J-C

Ich kenne keine Quelle, die die Ostregion als etwas anderes als die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland in ihrer Gesamtheit definiert, ...

+1

Mein Verdacht ist inzwischen, dass diese ominöse Angabe der riesigen Einwohnerzahl von Wien darauf beruht, dass hier auch noch Bratislava eingerechnet wurde ... Ob die Slowaken das mögen, wenn man sie als Bewohner eines Vororts von Wien bezeichnet, weiß ich aber nicht ;-) ...

Generell mag ich diese "Metropolregion-Einwohnerzahlen" nicht. Das ist einfach nur Unfug. Da zieht man wahllos irgendeine selbst erfundene Grenze, und behauptet dann z.B., dass Karlsruhe zur "Metropolregion Stuttgart" zählt. Und irgendwann gehört dann wahrscheinlich ganz Deutschland zur Metropolregion Berlin und die hat 83 Mio. Einwohner!?

Wien hat für mich persönlich 1,9 Mio. Einwohner, und nicht mehr und nicht weniger. Basta! ;-)

NL: städtische Gemeinde = mehr als 50.000 Einwohner.

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 10.08.2022, 09:38 (vor 597 Tagen) @ Altmann

Metropolregionen sind aus raumplanerischer Sicht durchaus spannend, da die regionale Entwicklung hier besonders stark miteinander verzahnt ist. Die hohe Bevölkerungsdichte, die wirtschaftlichen und persönlichen Verflechtungen etc. - das hat irgendwo Relevanz. Im besten Fall aber nicht für einen selbst, da nutzt man einfach nur das, was man daraus erhält.

Vielleicht hat man noch Graz und Linz dazugenommen?

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Bahnromantik etwas in die Realität holen

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Dienstag, 09.08.2022, 11:39 (vor 598 Tagen) @ J-C

Im Zug findet man selbst im Großraum in der Regel seine Ruhe.

Wenn die Züge gut ausgelastet sind, ist selbst im Großraum selten Ruhe.

Schilderungen á la „Jedes Mal gibt‘s schreiende Kinder, laute Telefonate und gröhlende Fußballfans“ können bedenkenlos ins Reich der Märchen verfrachtet werden.

Ne, eigentlich nicht. Das tritt alles nicht gleichzeitig auf, aber wenigstens eins davon kommt schon vor.

Musik hören am Kopfhörer geht auch super. Mach ich gerne mal, wobei ich ja die Freiheit nehmen kann, auch einfach mal abzuschalten oder aus dem Fenster zu schauen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen.

Ja, auch das machen einige Mitfahrer gerne so laut, dass noch 4-8 Leute drum herum von der Musik aus den Kopfhörern belästigt werdne.

Im Fernverkehr kann ich mich stets auf mindestens ein verfügbares WC verlassen, welches ich während der Fahrt butzen kann.

1 verfügbares WC für einen 200-800 Fahrgäste Zug ist leider Gottes etwas wenig. Noch dazu lässt die Sauberkeit gerne mal zu wünschen übrig, oder es fehlt an Seife, Wasser, Klopapier ... (& das Klo wurde noch nicht gesperrt)

Essen und Trinken geht während der Fahrt auch.

Ja, wenn sich vorher eingedeckt wird. Damit kommen wir gern wieder zu dem Thema Geruchsbelästigung im Zug. Nicht jeder mag den Geruch von Döner, Currywurst & Co. - was viele halt am Bahnhof kaufen.
Und auf die Bordgastronomie kann und sollte man sich nicht verlassen.

„Caution hot“ Warnungen würde es weniger brauchen, würde man sein Heißgetränk im Zug konsumieren.

Äh, genau.

Definiere Bequem. Die Ironie ist, dass ich es im Auto vermutlich sehr bequem finden würde, da ich generell nicht zur Fraktion derer gehöre, die sich beim Autofahren stressen.

Beim Auto suchen sich die Leute das Gefährt mit Gestühl mit dem sie fahren aus. Da gibt es auch finanzielle Rahmenbedingungen, aber beim Zugfahren ist es definitiv nicht der Fall.

Bahnromantik etwas in die Realität holen

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 09.08.2022, 11:59 (vor 598 Tagen) @ Paladin

Im Zug findet man selbst im Großraum in der Regel seine Ruhe.


Wenn die Züge gut ausgelastet sind, ist selbst im Großraum selten Ruhe.

Ich bin in gut ausgelastetem Zügen gereist und ich hab kein Problem gehabt…

Schilderungen á la „Jedes Mal gibt‘s schreiende Kinder, laute Telefonate und gröhlende Fußballfans“ können bedenkenlos ins Reich der Märchen verfrachtet werden.


Ne, eigentlich nicht. Das tritt alles nicht gleichzeitig auf, aber wenigstens eins davon kommt schon vor.

Wie oft jeweils? Ich hab alles davon auch schon erlebt, aber obwohl ich jede Woche reise, erlebe ich öfters auch nichts dergleichen, sondern einfach nur eine ganz normale Fahrt ohne dass mir irgendwas störendes in Erinnerung bleiben würde.

Musik hören am Kopfhörer geht auch super. Mach ich gerne mal, wobei ich ja die Freiheit nehmen kann, auch einfach mal abzuschalten oder aus dem Fenster zu schauen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen.


Ja, auch das machen einige Mitfahrer gerne so laut, dass noch 4-8 Leute drum herum von der Musik aus den Kopfhörern belästigt werdne.

Meine Erfahrung ist, dass man solche Dinge, genauso wie die Ansagen, früher oder später ausblenden kann.

Im Fernverkehr kann ich mich stets auf mindestens ein verfügbares WC verlassen, welches ich während der Fahrt butzen kann.


1 verfügbares WC für einen 200-800 Fahrgäste Zug ist leider Gottes etwas wenig. Noch dazu lässt die Sauberkeit gerne mal zu wünschen übrig, oder es fehlt an Seife, Wasser, Klopapier ... (& das Klo wurde noch nicht gesperrt)

Und in der Raststätte erwartest du so viel mehr? Meist kriegst ein Sanifair, was in Punkto Hygiene oft gar nichts garantiert.

Essen und Trinken geht während der Fahrt auch.


Ja, wenn sich vorher eingedeckt wird. Damit kommen wir gern wieder zu dem Thema Geruchsbelästigung im Zug. Nicht jeder mag den Geruch von Döner, Currywurst & Co. - was viele halt am Bahnhof kaufen.

Erstaunlich, unsere Realität divergiert ja sehr stark, das ist das, was ich bei meinen häufigen Zugfahrten eher selten erlebe.

Und auf die Bordgastronomie kann und sollte man sich nicht verlassen.

Wo ich herkomme, hingegen schon.

„Caution hot“ Warnungen würde es weniger brauchen, würde man sein Heißgetränk im Zug konsumieren.


Äh, genau.

Definiere Bequem. Die Ironie ist, dass ich es im Auto vermutlich sehr bequem finden würde, da ich generell nicht zur Fraktion derer gehöre, die sich beim Autofahren stressen.


Beim Auto suchen sich die Leute das Gefährt mit Gestühl mit dem sie fahren aus. Da gibt es auch finanzielle Rahmenbedingungen, aber beim Zugfahren ist es definitiv nicht der Fall.

Und trotzdem ist der Komfort abseits der lauten Stimmen marginaler Randgruppen ziemlich akzeptabel in der Regel.

--
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Randsymptome...

bendo, Dienstag, 09.08.2022, 13:59 (vor 598 Tagen) @ J-C

Hallo,

sorry, aber die Argumente, die in diesem Beitragsbaum mal wieder für/gegen die Bahn aufgeführt werden, sind aus meiner Sicht alles Randsymptome.
Die relevante Zielgruppe, die zum Bahnfahren bewegt werden soll und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte, ist doch jene, denen ständig ein PkW als Alternative zur Verfügung steht und dieses seither auch ausschließlich oder überwiegend nutzten. Und diese Zielgruppe gewinnt man m.E. nicht mit Argumenten wie es ist leiser oder ich kann einen Cafe trinken.
Unter dem Strich zählt für diese Zielgruppe nahezu ausschließlich:
A) Zeitbedarf von Haustür zu Haustür
B) Kostenvergleich (beim PkW nur der Kraftstoff einbezogen!)
C) Bequemlichkeit in dem Sinn, dass keine zu weiten Strecken zu Fuß/mit dem Rad auf sich genommen werden müssen und nicht allzu viele Umstiege erforderlich sind

Mit dem 9€-Ticket könnte Argument B abgefangen werden.

Gruß, bendo

1:2

Der Blaschke, Dienstag, 09.08.2022, 14:15 (vor 598 Tagen) @ bendo

Hallo.

Die relevante Zielgruppe, die zum Bahnfahren bewegt werden soll und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte, ist doch jene, denen ständig ein PkW als Alternative zur Verfügung steht und dieses seither auch ausschließlich oder überwiegend nutzten. (...)
Unter dem Strich zählt für diese Zielgruppe nahezu ausschließlich:
A) Zeitbedarf von Haustür zu Haustür
B) Kostenvergleich (beim PkW nur der Kraftstoff einbezogen!)
C) Bequemlichkeit in dem Sinn, dass keine zu weiten Strecken zu Fuß/mit dem Rad auf sich genommen werden müssen und nicht allzu viele Umstiege erforderlich sind

Mit dem 9€-Ticket könnte Argument B abgefangen werden.


Bei A wird der ÖV fast immer verlieren.

Bei C wird der öV oft verlieren, zumal in starren Tajt- und Liniensystemen Umstiege häufig zwangsläufig sind und von Bahnfreaks tlw auch befürwortet werden - der ICE darf nicht in Wiesloch-Walldorf halten, weil das die Marke verwässert.

Schlussendlich muss man da konstatieren, steht es mindestens 2:1 für den Individualverkehr.

Frage also: wieviel Aufwand müßte betrieben werden, um NENNENSWERT Systemwechsler zu generieren?

Oder sollten wir uns ehrlich machen und sagen: wenn überhaupt, wird es nur künstlich über den Preis gehen - also Auto drastisch verteuern. Da stellt sich die Frage nach der politischen Durchsetzbarkeit. Nicht vergessen: als Kompensation zum Tankrabatt wollten die Grünen zunächst ein Tempolimit auf Autobahnen - erst als das nicht durchsetzbar war, kam, übrigens von der FDP, der Vorschlag mit dem günstigen Bahnticket, was dann von den Grünen akzeptiert wurde. Herzblut zur Bahn sieht anders aus.


Schöne Grüße von jörg

Systematischer Nachteil des ÖV

bendo, Mittwoch, 10.08.2022, 12:59 (vor 597 Tagen) @ Der Blaschke

Bei A wird der ÖV fast immer verlieren.

Bei C wird der öV oft verlieren, zumal in starren Tajt- und Liniensystemen Umstiege häufig zwangsläufig sind und von Bahnfreaks tlw auch befürwortet werden - der ICE darf nicht in Wiesloch-Walldorf halten, weil das die Marke verwässert.

Schlussendlich muss man da konstatieren, steht es mindestens 2:1 für den Individualverkehr.

Yep, zusammengefasst ist das der große systematische Nachteil des ÖV. Jene Klientel, die diese Aspekte genau als Nachteil sehen (Befürworter des ÖV werden den hier vorgebrachten Nachteilen durchaus auch positive Argumente abgewinnen können) wird man nur mit massiven Verbesserungen auf der ÖV-Seite und massiven Verschlechterungen auf der PkW-Seite begegnen können...


Frage also: wieviel Aufwand müßte betrieben werden, um NENNENSWERT Systemwechsler zu generieren?

Oder sollten wir uns ehrlich machen und sagen: wenn überhaupt, wird es nur künstlich über den Preis gehen - also Auto drastisch verteuern. Da stellt sich die Frage nach der politischen Durchsetzbarkeit. ...

...das massive Verschlechtern wäre in der Tat der Preis des PKW-Verkehrs. Daran, dass diese Richtung politisch nicht durchsetzbar ist, sieht man, dass wohl ein größerer Anteil der Bevölkerung zu diesem Klientel zu zählen ist...

Gruß, bendo

Bahnromantik etwas in die Realität holen

gnampf, Dienstag, 09.08.2022, 14:46 (vor 598 Tagen) @ J-C

Ich bin in gut ausgelastetem Zügen gereist und ich hab kein Problem gehabt…

Vielleicht weil es dich einfach nicht gestoert hat?

Meine Erfahrung ist, dass man solche Dinge, genauso wie die Ansagen, früher oder später ausblenden kann.

Auch das gilt wieder erstmal nur fuer dich. Ich kann sowas nicht ausblenden, und mit Noise-Cancelling-Kopfhoerern verschlimmert sich das teils sogar noch, denn dann verschwinden andere Umgebungsgeraeusche, die das abmildern, waehrend die Frequenzen gerne nicht gefiltert werden koennen.
Da ist fast die Alternative noch besser, naemlich das sie einfach die Lautsprecher statt den Kopfhoerern nehmen. Hoert man den Kram wenigstens nicht nur partiell. Mit Handy-Lautsprecher ist aber auch das eine Qual. Oder wenn wie letztens einer meint er muesse Fussball mit Lautsprecher schauen. War ich aber nicht der einzige, der da wenig amused war. Dafuer fiel der Typ aber ins Klischee Fussballfan... als er gebeten wurde den Ton abzuschalten wurde er sofort aggressiv.

Und in der Raststätte erwartest du so viel mehr? Meist kriegst ein Sanifair, was in Punkto Hygiene oft gar nichts garantiert.

Als Kerl reicht einem im Zweifel der naechste Baum aus. Kann manchmal in der Tat angenehmer sein als das vollgesch... WC. Und manchmal auch leichter zu finden, als das einzige funktionierende WC... ich erinnere mich durchaus dran, wie ich fast durch den ganzen IC musste um eine funktionierende Toilette zu finden (natuerlich ohne funktionierendes Waschbacken).

Erstaunlich, unsere Realität divergiert ja sehr stark, das ist das, was ich bei meinen häufigen Zugfahrten eher selten erlebe.

wie oft warst du noch gleich in Deutschland unterwegs?

Wo ich herkomme, hingegen schon.

wie oft warst du noch gleich in Deutschland unterwegs?
Weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal was aus dem Bordrestaurant bekommen hab. Entweder war die Befuellung im Zug so hoch, das ich keine Lust hatte die Maske abzusetzen, oder es gab aus diversen Gruenden nix.

Und trotzdem ist der Komfort abseits der lauten Stimmen marginaler Randgruppen ziemlich akzeptabel in der Regel.

Sowas ist eben nichts was man objektiv bewerten koennte. Jeder hat andere Prios. Manche moechten z.B. die Musik nicht per Kopfhoerer hoeren, sondern laut. Manche moechten "selbst die Kontrolle" haben. Fuer manche ist es Stress wenn sie umsteigen muessen, Angst haben den Zug zu verpassen, etc. Umgekehrt sind andere froh, wenn sie sich nicht dem Egokampf auf deutschen Strassen aussetzen muessen. Nicht tanken muessen, das Essen zu einem kommt statt das man erst ein Restaurant suchen muss, etc. Und natuerlich hab ich beim Auto auch einen Einfluss auf Temperatur, Sitze, etc., auch wenn der teils auch wieder theoretischer Natur ist... denn z.B. beim Einsteigen ist es aktuell meist erstmal gluehend heiss, und die Sitze sind beim Gebrauchtwagen auch schon drin, und kaum einer waehlt den Wagen vermutlich danach aus.
So oder so, das sind alles sehr objektive Faktoren. Da kann man den anderen dann als dumm und das alles als falsch hinstellen, ist dann aber halt sehr egozentrisch gedacht.

Bahnromantik etwas in die Realität holen

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 09.08.2022, 16:48 (vor 598 Tagen) @ gnampf
bearbeitet von J-C, Dienstag, 09.08.2022, 16:50

Ich kann und will niemanden als dumm darstellen. In meinem Buch ist Dummheit allerhöchstens temporärer Natur.

Und zwar in erster Linie durch mich beansprucht. Aber darum geht‘s ja nicht.
Ich bin tatsächlich schon länger nicht in Deutschland gereist, aber dennoch durchaus im EC bzw. ICE der DB. Gerade beim ICE-T ist das einzige, was auffällt, die teils größeren Verspätungen. Aber wenn ich ein WC brauchte, bekam ich eins.

Freilich, als es mal im MÁV-IC bzw. im ÖBB-EC ging, musste ich halt etwas disponieren. Beim einen WC funktionierte der Handtrockner nicht, der andere konnte das, hatte aber keine Seife. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich nur ein funktionierendes WC bekam. Zumindest, wenn ich es mal nötig hatte. Abseits vom Regionalverkehr natürlich. Hier hat ja selbst die S-Bahn in Wien standardmäßig ein WC.

Aber keine Sorge, ich weiß, was Speisewagenausfall bedeutet. PKP Intercity hat so einige Baustellen derzeit, da musste ich mal hungrig den Morgen beginnen. Ist aber kein big deal für mich, denn es passiert ja nicht jedes Mal.

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Reine Kopfsache! Nicht so negativ!

Der Blaschke, Dienstag, 09.08.2022, 14:48 (vor 598 Tagen) @ Paladin
bearbeitet von Der Blaschke, Dienstag, 09.08.2022, 14:50

Hey.

Im Zug findet man selbst im Großraum in der Regel seine Ruhe.

Wenn die Züge gut ausgelastet sind, ist selbst im Großraum selten Ruhe.

Schilderungen á la „Jedes Mal gibt‘s schreiende Kinder, laute Telefonate und gröhlende Fußballfans“ können bedenkenlos ins Reich der Märchen verfrachtet werden.

Ne, eigentlich nicht. Das tritt alles nicht gleichzeitig auf, aber wenigstens eins davon kommt schon vor.

Alles reine Kopfsache!

Wenn ich schlafen will, dann schlafe ich! Völlig egal, was da um mich herum los ist! Ich kann auch in Hannover auf dem Bahnsteig schlafen, wenn ich es will und müde genug bin.

Problem ist dabei natürlich das Verschlafen. Das klingt dann manchmal unglaubwürdig. Wenn ich in Hannover raus muss, aber wach werde, als der Chef fröhlich verkündet, dass wir Wolfsburg jetzt mit 12 Minuten Verspätung verlassen haben. Hm. Erhebung erledigt. Hab dann den Chef die Sache geschildert und gefragt, ob ich bis Berlin mit darf oder in Stendal raus muss. Ihm war es wurscht. Und so schaute ich eben in Berlin vorbei. Gut, die damals allseits bekannte Frau R. von der Zählfirma aus der Bürgermeister-Esel-Stadt tobte. Aber das war man eh gewohnt ...

Noch ne Anekdote: Gastfahrt im RE. Ich schlafe. Werde wach und komme mit 2 Lehrerinnen ins Gespräch. Im Dostooberdeck waren sie mit Grundschülern unterwegs. Auch schon, bevor ich wegnickerte.

Die beiden Lehrerinnen erzählten dann, dass mein Schlaf segensreich gewesen wäre. Denn zwischenzeitlich hätten sich 2 Omas über den Kinderlärm und das Rumgetolle beklagt. Da hätten die Lehrerinnen auf mich verwiesen: 'Wenn er da schlafen kann, dann kann es mit den Kindern ja so schlimm nicht sein!'. Fassungslos seien die Omas daraufhin abmarschiert.

Na bitte.

1 verfügbares WC für einen 200-800 Fahrgäste Zug ist leider Gottes etwas wenig.

Klappt aber komischerweise trotzdem ...

Noch dazu lässt die Sauberkeit gerne mal zu wünschen übrig, oder es fehlt an Seife, Wasser, Klopapier ... (& das Klo wurde noch nicht gesperrt)

Seit wieviel Jahren fährst du Bahn? Du hast keine Notration Papier dabei? Muss ja nicht ne ganze Rolle sein.

Im ICE 4 hat man das übrigens genial gelöst mit der 2. Rolle Papier. Der studierte Ingenieur, der darauf gekommen ist, dem würde ich einen Nobelpreis überreichen.

[image]


Und 'Sauberkeit' musst du anders betrachten. Beim Apothekengroßhandel gibt es für uns Fahrer EINE Toilette. Kein Stehpissoir, nur zum Sitzen. Nun haben es Auslieferungsfahrer immer eilig. Dazu treffen wir uns zu Stoßzeiten gleichzeitig auf dem Hof. Und so sind dann da 50 Fahrer aus 25 Nationen, denen vorwiegend die Blase drückt. Wie das WC ab mittags riecht und aussieht, muss ich wohl nicht näher beschreiben. Das schöne ist aber: wenn du da 3x drauf warst, bist du gegen alles immun! Da kannst du in China rohe Hunde essen und es passiert dir nichts.

Hygiene wird völlig überbewertet. Führt nur zu allen möglichen Allergien heutzutage, wenn die Blagen 24/7 steril gehalten werden.

Herrlich mal die Ökolili, die frühzeitig ganz vorne in den Dosto einstieg. Erstmal zum WC, UNMENGEN an Papier gezogen, aus dem Rucksack die Desinfektionsmittelflasche gezupft und dann wurde der komplette 4er gereinigt. Alles. Jedes auch nur ansatzweise erreichbares Stück Material. Dazu 2 Masken. Kopfbedeckung und quasi vollvermummt. Irgendwann erschien es ihr ausreichend. Und die Telefonierei begann. Das war übrigens spannend, mitzuhören. Es ging darum, dass irgendwer ihren Namen erwähnt habe und sich auf eine Aussage von ihr bezog. Ging um eine Kommilitonin. Das sei ein Verstoß gegen das Grundgesetz. Auch beim Arzt habe man sie neulich mit Namen aufgerufen. Schade war dann, dass nach und nach andere Fahrgäste einstiegen. Das wurde ihr dann zu voll. Erst probierte sie es oben, dann stieg sie aus. Was mit 'die Bahn verklagen' war noch zu vernehmen.


Na ja, was ich schreiben wollte: du hast eine falsche Einstellung zum Bahnfahren. Viel zu negativ. Nur jammermäßig drauf. Voll uncool.


Lass dir vom Altvorderen mal sagen, dass alles halb so schlimm ist! (Wie weit sind wir hier gesunken - sonst war es immer umgekehrt. Oje.)


Schöne Grüße von jörg

Reine Kopfsache! Nicht so negativ!

Reservierungszettel, KDU, Dienstag, 09.08.2022, 15:01 (vor 598 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Reservierungszettel, Dienstag, 09.08.2022, 15:02

Im ICE 4 hat man das übrigens genial gelöst mit der 2. Rolle Papier. Der studierte Ingenieur, der darauf gekommen ist, dem würde ich einen Nobelpreis überreichen.

[image]

Irgendjemand hat das Problem mal so gelöst das er die Scheibe eingeschlagen hat, gut nicht jeder hat eben einen Vierkant in der Tasche…

Und auch stark deformierte Kästen hab ich schon mal gesehen.

Reine Kopfsache! Nicht so negativ!

gnampf, Dienstag, 09.08.2022, 15:37 (vor 598 Tagen) @ Der Blaschke

Wenn ich schlafen will, dann schlafe ich! Völlig egal, was da um mich herum los ist! Ich kann auch in Hannover auf dem Bahnsteig schlafen, wenn ich es will und müde genug bin.

Na, anscheinend ja auch wenn du nicht schlafen willst ;-)

Im ICE 4 hat man das übrigens genial gelöst mit der 2. Rolle Papier. Der studierte Ingenieur, der darauf gekommen ist, dem würde ich einen Nobelpreis überreichen.

[image]

Habs im ICE4 noch nicht probiert... laesst sich das nicht aufklappen? Glaub im 3er musste ich letztens auch erst die Rolle wechseln, und dachte erst ich braeuchte 'nen 4-Kant. Aber liess sich einfach so aufklappen.

Hygiene wird völlig überbewertet. Führt nur zu allen möglichen Allergien heutzutage, wenn die Blagen 24/7 steril gehalten werden.

Gibt halt durchaus noch Graustufen zwischen "klinisch rein" und "Baden im Misthaufen".

Reine Kopfsache! Nicht so negativ!

Reservierungszettel, KDU, Dienstag, 09.08.2022, 15:55 (vor 598 Tagen) @ gnampf
bearbeitet von Reservierungszettel, Dienstag, 09.08.2022, 15:58

Wenn ich schlafen will, dann schlafe ich! Völlig egal, was da um mich herum los ist! Ich kann auch in Hannover auf dem Bahnsteig schlafen, wenn ich es will und müde genug bin.


Na, anscheinend ja auch wenn du nicht schlafen willst ;-)

Im ICE 4 hat man das übrigens genial gelöst mit der 2. Rolle Papier. Der studierte Ingenieur, der darauf gekommen ist, dem würde ich einen Nobelpreis überreichen.

[image]


Habs im ICE4 noch nicht probiert... laesst sich das nicht aufklappen? Glaub im 3er musste ich letztens auch erst die Rolle wechseln, und dachte erst ich braeuchte 'nen 4-Kant. Aber liess sich einfach so aufklappen.

In die Verlegenheit gekommen bin ich noch nicht - habe nur die zuvor beschrieben Szenarien schonmal gesehen.

Hygiene wird völlig überbewertet. Führt nur zu allen möglichen Allergien heutzutage, wenn die Blagen 24/7 steril gehalten werden.


Gibt halt durchaus noch Graustufen zwischen "klinisch rein" und "Baden im Misthaufen".

Am allerbesten wäre ein Mittelmaß zu finden - was bedeutet das man Kinder nicht ständig mit Desinfektionsmittel abwischen muss aber auch darauf achten sollte das es keine Reste vom Boden oder Strasse isst.

Reine Kopfsache! Nicht so negativ!

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.08.2022, 22:43 (vor 597 Tagen) @ gnampf

Habs im ICE4 noch nicht probiert... laesst sich das nicht aufklappen? Glaub im 3er musste ich letztens auch erst die Rolle wechseln, und dachte erst ich braeuchte 'nen 4-Kant. Aber liess sich einfach so aufklappen.

Geht, die Magnete sind aber teils recht stark. Mit dem Vierkant kommst du auch nur oben dran.

--
Weg mit dem 4744!

...und woher kommen die ganzen Autos?

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 09.08.2022, 11:12 (vor 598 Tagen) @ TheoretICEr

Hallo TheoretICEr,

Ob alleine die Unbequemheit eines Autos reicht um das Wechseln auf die Bahn zu forcieren bin ich mir nicht sicher.

Diese Vorgänge werden hier in NL gerne als "Autochen hänseln" bezeichnet.

Bei Baustellen, in Großstädten, bei Großevents, überall ist das Auto sehr fehl am Platz und unbequem und trotzdem sind der Großteil der Leute damit unterwegs.

Weil eine Reise zwei Orte hat: A und B. Auch wenn A ein super angebundener Ort wäre (Baustelle, Grossstadt, Grossevent), mit Öffis in 10-Minutentakt, man weiss nicht wo B liegt. Vielleicht irgendwo wohin man mit den Öffis erst gar nicht kommt. Oder wohin man in Vergleich zum Auto dreimal so viel Zeit braucht.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

...und woher kommen die ganzen Autos?

TheoretICEr, Dienstag, 09.08.2022, 14:15 (vor 598 Tagen) @ Oscar (NL)

Letzteres ist ein Standard Argument. Aber das zählt für mich nicht wirklich weil man das Auto natürlich auch nur bis zu dem Punkt braucht wo der ÖPNV anfängt.
Gleiches gilt für Leute die auf dem Land wohnen. Die müssen auch keineswegs mit dem Auto in die Innenstadt fahren.

Ein echtes Klimaticket

Barzahlung, Dienstag, 09.08.2022, 16:16 (vor 598 Tagen) @ ICE16

Das einzige was das 9 Euro Ticket erzeugt hat war ne Corona Welle...

Ja.

Wie sagte Enak Ferlemann? Wer für die Eisenbahn arbeitet, der gehört zu den Guten.
Genauso sind die Infektionen in der Eisenbahn gute Infektionen. Das umfasst freilich auch die 9-Euro-Ticket-Spaßfahrten.

Sich bei Daimler am Arbeitsplatz infiziert? Das sind schlechte Infektionen!

Also alles super oder ich könnte auch fragen: Welche Infektionen? Zugfahren ist so infektionssicher wie Fahrradfahren, hat der VDV gesagt und eine unabhängige Vergleichstudie liefert dafür ja auch den "Beweis". Die Infektionen sind also sicher alle wo anders passiert.

Im Nachbarforum schreibt man beim 9-Euro-Ticket derweilen von einer Rückgabe der Lebensqualität durch die erhöhten Steuern. Das ist eine sehr kreative Umschreibung für steuergeldfinanzierte LC-Fälle mit der Alternative, dass man dem Bürger seine Steuern einfach zurückgegeben hätte.

Klimaticket Frage zur Karte

BodoSüd, Ravensburg, Montag, 08.08.2022, 22:45 (vor 598 Tagen) @ J-C

Ich gehöre auch zu den 526.

Was mir aber aufgefallen ist, die Qualität der Karte lässt zu wünschen übrig, zuerst nicht lieferbar wegen Chip Mangel, wobei ich mich Frage wieso da überhaupt ein RFID Chip drin ist, wenn man ihn zum Vergleich zum Swisspass nicht benutzt. Und dann der Swisspass wesentlich länger hält.

Denn meine physische Karte ist mittlerweile 8 Monate alt, sieht aber so aus, als wäre sie schon über 5 Jahre alt. Hab ich sie zu oft benutzt?
Jedenfalls steht anstatt "Klimaticket Ö"
Nur noch "Klimatic" drauf, die restlichen Buchstaben haben sich schon aufgelöst.

Klimaticket Frage zur Karte

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 09.08.2022, 05:47 (vor 598 Tagen) @ BodoSüd

Same, aber aus irgendwelchen Gründen braucht jede Karte heutzutage einen Chip. Bei mir hat es sich auch schnell abgenützt, ein Sleeve ist empfehlenswert.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)

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