Irgendwie kam ich heute nach Marchegg (mit Tweets) (Reiseberichte)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Montag, 14.12.2020, 14:40 (vor 1230 Tagen)
bearbeitet von J-C, Montag, 14.12.2020, 14:40

So oft brauchte ich den Gong auch wieder nicht hören... aber ok.

Aber was habe ich denn da in Leopoldau verloren? Nun, eigentlich wollte ich entspannt von Wien Mitte nach Marchegg mit der S1 fahren, das geht ja seit gestern, wo die Strecke Gänserndorf - Marchegg fertig elektrifiziert ist. Also eingestiegen in einen 4020er, der noch mit Gänserndorf ausgeschildert ist... und los geht's. Bis dann vor Floridsdorf der Lokführer uns gar nicht zu spät darauf hinweist, dass bis Leopoldau die Strecke wegen eines Feuerwehreinsatzes gesperrt ist. Meh, der hätte das schon fix in Praterstern sagen können, dann hätte ich mich drauf einstellen können.

Also erstmal herausgesucht, wie es weiter nach Leopoldau geht. Einzige Direktverbindung abseits der S-Bahn: Die Buslinie 29A. Eventuell hätte ich ab dem Zeitpunkt es aufgeben sollen... aber das bin ich nicht, so schnell gebe ich nicht auf!

Und dann geht es nach Leopoldau, welcher wegen des selben Feuerwehreinsatzes zum Endbahnhof der S1, S2, der REX aus Laa/Thaya sowie Bernhardsthal/Breclav wurde. Das ist möglicherweise nicht ganz so prickelnd, wenn man dafür nur 2 Bahnsteiggleise zur Verfügung hat. Und wie ich dort ankam, kam eine Welle an Ansagen von Verspätungen und Ausfällen. Wer hätt's gedacht?

Da steht also, wie im Video am Anfang zu sehen, ein Desiro ML und ein Doppelstockzug rum, plötzlich höre ich aus dem Doppelstockzug eine Ansage. Auf der Anzeige am Bahnsteig steht drauf, wie die S1 nach Gänserndorf ausfallen würde, zufällig habe ich aber aus dem Inneren des Zuges die Ansage des Zugbegleiters gehört, dass der Zug über Gänserndorf nach Breclav fährt.

Gut, wenig später stand auch auf den Anzeigen am Zug drauf, wohin die Reise geht. Aber am Bahnsteig existiert der Zug nicht. Mit Betreten des Zuges habe ich mich somit in einen Schwebezustand begeben, ich sitze in einem Zug, der eigentlich nicht existiert, aber in dem ich trotzdem dann eben ans Ziel kam. Die ÖBB haben hiermit das Konzept von Schrödingers Katze in seinen Grundlagen für den Fahrgast aufbereitet. Gratulation.

Es ging dann also gepflegt nach Gänserndorf, dort durfte ich den Bahnhof eine halbe Stunde lang bestaunen - insbesondere die neuen Zugzielanzeiger, die die alten ersetzen werden, sind faszinierend. Währenddessen kam ein Regiojet nach Prag vorbei und dann irgendwann noch ein verspäteter Railjet nach Prag, der noch eine 1216 vor den Steuerwagen bekam. Und der war auch der Grund dafür, dass der Zug, mit dem ich letztlich nach Marchegg kam - immerhin dann ein Desiro ML - 7 Minuten verspätet war.

Die Traditionsmanufaktur Störung&Betriebsablauf hat heute also ganze Arbeit geleistet.

Immerhin konnte ich jetzt von mir behaupten, im Desiro ML nach Marchegg gefahren zu sein. Das ist ja schonmal was.

Auch mal nett, Marchegg auf einem Zugmonitor zu sehen

Die Strecke nach Marchegg war dann durchwachsen. Erst geht es langsam wie auf einer kleinen Nebenbahn voran, dann aber doch schneller. Das Rollgeräusch deutet auf einen gewissen Sanierungsbedarf. Erinnert mich ein wenig an die Strecke zwischen Ceske Velenice und Budweis.

Es wurde jedoch immerhin etwas an der Strecke saniert, so fällt das Urteil so durchwachsen aus wie In diesem Video veranschaulicht.

Da mein Zug verspätet ist und ich noch in Wien noch einen Termin hatte, musste ich dann, in Marchegg angekommen, schleunigst den Rückzug antreten, da ich nur 2 Minuten hatte, um den Bahnsteig zu wechseln und dann auf den REX aus Bratislava zu wechseln.

So bleibt nur dieses Foto übrig

In weiser Voraussicht habe ich meine Fahrkarten, die ich am Handy gekauft habe, mal eben in Gänserndorf am Automaten gedruckt, denn wenig später, nachdem das Foto gemacht wurde, wollte mein Handy nicht zugeben, dass es fix mehr als 1% in der Batterie hatte und hat sich dementsprechend geweigert, nicht ständig sich abzuschalten, wenn ich es mal hinkriege, es anzuschalten.

Später habe ich festgestellt, dass das Klima im unklimatisierten österreichischen Wagen angenehmer war als das im klimatisierten slowakischen Wagen... naja. Dafür konnte ich nochmal den Ausbau der Strecke ein wenig begutachten. Das Gleisbett für den zweigleisigen Ausbau ist ja weitestgehend fertiggestellt, teilweise stehen auch schon die Masten für die Oberleitung. Man kann sich freuen.

Tja und damit ist es auch durch mit dem Bericht.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)

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