Tja, das ist doch ein netter Tag da drüben in Břeclav, hier überquere ich grade die Thaya...

...und schlendere durch die Gegend...

...und schaue mir so ein Schloss von draußen an. Wobei...

...nicht nur diese Mauer eher nicht so toll ist.

Ich habe zwar durchaus schöne Gegenden herausgepickt für die Fotos, die Realität ist aber, dass es meistens sehr trist ist und ich als Student der Raumplanung etwas traurig bin, wie wenig Ambitionen man teilweise an den Tag legt. Für mich ist es eine Stadt, die will nicht wirklich besonders sein. Klar, hat sie ein paar schöne Ecken, aber ich habe in Tschechien schon schönere Gegenden gesehen.
Am nettesten ist es tatsächlich um den Bahnhof herum:

Wobei eines wirklich herausstach: Das Radwegenetz. Mit dem Fahrrad kommt man ziemlich gut durch die Stadt. Während anderswo die Seitenstreifen der Hauptstraßen als Parkstreifen "gebraucht" werden, hat man da schön breite Radstreifen.

Und am Ufer der Thaya hat es auch einen netten Radweg:

Das ist so ungefähr zusammengefasst, was mein Eindruck von jener Stadt ist...

Ich beschloss dann, den Bahnhof aufzusuchen. Ich hatte insgesamt noch eine Menge Zeit, welche ich damit verbrachte, den Metropolitan und den Polonia zu fotografieren:

...ehe es dann zum Personenzug in Richtung Znojmo ging. Triebfahrzeug ist die von 1989 bis 1994 gebaute Baureihe 842 "Alois".

Ich beschloss, im hinteren Zugteil Platz zu nehmen. Und - nach einer langen Zeit, die ich wartend auf die Abfahrt verbrachte, ging es los. Zunächst nur langsam, über die Weichen... ehe man beschleunigte und sich an die Reisegeschwindigkeit rantastete. Und was soll ich sagen, tschechische Nebenbahnen kenne ich als solche, wo die Schienengeräusche verdammt laut sind - selbst im Regiopanter, wo es eben nicht gerade angenehm ist, damit zu fahren und wo die Bahnhöfe und Haltepunkte eher deprimieren.

Aber nein, vor nicht langer Zeit wurde eben die Strecke, auf der ich fahre, modernisiert. Abseits von 2 Haltepunkten wurden auch die Bahnsteige aufgefrischt und wären jetzt barrierefrei, wenn es das betagte Fahrzeug denn auch wäre.

Aber ja, es war eine Fahrt, so wie ich es gerne hab. Flott, mit einigermaßen vorhandener Laufruhe, angenehm vom SChienengeräusch her...

man fuhr also so durch Felder und Wiesen, kam dann in Mikulov an:

Der Bahnhof hat alles, was man so im Leben braucht. Ein Bahnhofsgebäude, Abfahrtsanzeiger, einen modernen Bahnsteig, Sitzgelegenheiten... naja, mehr ist darüber aber auch nicht zu sagen.

Ach ja, im Bahnhofsgebäude gab es einen Automaten, da konnte ich mir ein Sandwich kaufen.

Ich beschloss dann, die Stadt mir anzuschauen. Und ich glaube, die Bilder sprechen für sich:

Kurz: Mikulov ist eine schöne kleine Stadt mit einem Schloss.

Es ging dann auch schon zurück - dieses Mal mit einem Zug der Baureihe 854 (wobei ich den Eindruck habe, dass ich in eben dieser bereits auf der Hinfahrt saß, der Zugteil jedoch nicht den Motor anhatte. Dieses Mal war ich also im führenden Zugteil und dieser 1997 gebaute und 2006 modernisierte Zug mag zwar von der Innenraumgestaltung meine Sinne nicht ganz getroffen zu haben, aber die Laufruhe und die Motorisierung war echt angenehm.

Ich bin eigentlich glücklich, es sieht ganz so aus, als könnte sich mein Eindruck über die Bahn in Tschechien mehr und mehr bessern, als eine Bahn, die im Jetzt angekommen ist und eben nicht die Nebenbahnen ganz hintan stellt, sondern eben auch diese attraktiv macht. Ich hoffe, ich kann mehr davon sehen. Vor allem bin ich total froh, dass man langsam zu verstehen scheint, dass man mit 810ern keinen Blumentopf gewinnt, die scheinen sich nämlich allmählich zurückzuziehen.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?

(Bildquelle: ČD)