Fehmarnbelt: Tunnel statt Brücke? (Allgemeines Forum)

Sören Heise, Region Hannover, Donnerstag, 21.10.2010, 09:28 (vor 4956 Tagen)

Hej!

Während ein Großprojekt im Süden Deutschlands das Land spaltet, ist es um ein Großprojekt ganz im Norden recht ruhig. Das mag damit zusammenhängen, daß Dänemark für den Löwenanteil der Kosten aufkommen wird. Und aus Dänemark kommt die Meldung, daß es ernsthafte Überlegungen gibt, die feste Fehmarnbeltquerung nicht als Brücke, sondern als Tunnel auszuführen. Wie das dänische Fachblatt Ingeniøren in seiner Netzausgabe berichtet, liegt dies daran, daß die Kosten für die Brücke angeblich um 7,5 Milliarden Kronen gestiegen sind - dies berichtet Jyllands-Posten unter Berufung auf anonyme Quellen. Auch die Kosten für die Vorstudien seien um 50 Prozent höher als ursprünglich geplant.

Mehrere mit dem Projekt vertraute Menschen sagen, daß die Vorstudien sich wohl für einen Tunnel aussprechen werden. Die Preise für Brücke und Tunnel seien ähnlich.

Zu den Kosten äußert sich Bent Flyvbjerg von der Universität Oxford so:

»Wenn die Brücke - schon bevor man den Bau begonnen hat - 7,5 Milliarden Kronen teurer geworden ist, ist das tief bekümmerlich. Wemm gleichzeitig die Vorprojekte teurer geworden sind als geplan, kan dies das erste Zeichen sein, daß die Wirtschaftlichkeit des ganzen Projektes ins Rutschen kommt.« [Eigene Übersetzung]

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Meiner Meinung nach ist die feste Fehmarnbeltverbindung trotz der drohenden Kostensteigerungen ein wichtiges Projekt. Aus deutscher Perspektive mag das anders aussehen, aus skandinavischer Sicht wird eine schnelle Verbindung mit dem eusopäischen Festland aber gewünscht. Allerdings habe ich Zweifel, ob die deutsche Seite mit ihren versprochenen - kümmerlichen - Ausbauten rechtzeitig fertig sein wird.

Viele Grüße, Sören

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