Wagenwürfeln - Verteufelter Täufling (Aktueller Betrieb)

fjk, Montag, 20.09.2010, 09:47 (vor 4991 Tagen) @ Oscar (NL)

Was bisher geschehen ist.

Im Anschluss an die Eskapaden und Spontanausfahrten saß Graf Wrmz noch lange mit seinem alten Armeekameraden Reinhard Rheingold-Avmz zusammen. An diesem zigarrenrauchgeschwängerten Herrenabend (Reinhard führte noch entsprechend üppige Aschenbecher mit, der Graf tat noch ein Kästchen "Mitropa Gold" in der hintersten Kellerecke auf) fiel die Entscheidung des Grafen: mit seiner intriganten Gattin auf Rügen oder in Klagenfurt dauerzuurlauben, dafür fühlte er sich dann doch noch zu jung bzw. nicht mehr jung genug. Tag um Tag aber auf dem Gestüt in Langenfelde die jugendlichen Bimz-Beauties zu beaufsichtigen, das entsprach (auch wenn Hartmut von Modern großes Vetrauen in ihn gesetzt hatte; die Rechnung für die letzte Schlossrenovierung mit neuem Klingelschild ging schließlich an den Potsdamer Platz...) bei allem Verständnis für Tricks und Kniffe des Geschäfts nicht seiner Vorstellung von einer mit gräflicher Noblesse verbundenen Tätigkeit. Außerdem: wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er außer Biggi und Beate die Bimz-Bande auf dem Gestüt sowieso nicht unter Kontrolle, was die immer wieder mit den jungen Burchen aus der Fuhrmeisterei (Hannes Hunderteins hatte, als er noch nicht in den Kreis integriert war, schon ein paar Bemerkungen fallen gelassen, die den Grafen hellhörig hatten werden lassen - das Avisobüro hatte ganz schnell eine neue Arbeitsanweisung mit dem Titel "Code 280x" auf dem Tisch) so trieben, Reinhard und er kamen sich fast als Weisenknaben vor - auch wenn sie in ihrer Jugend sicher nichts hatten anbrennen lassen, international sogar.
Nein, nein, der Graf wollte noch einmal auf die Piste. Und so stand er Montag morgen (das Wochenende hatte er genutzt, um die Nachfolgebetriebe der ehemaligen "Mitropa Gold"-Erzeuger zu inspizieren - gar nicht verkehrt, der Tropfen, vielleicht etwas, was man den wichtigtuerischen Weißkitteln, die sich in der gräflichen Hofküche breitgemacht hatten, entgegensetzen könnte - auf dieser Fahrt war immerhin die zurückhaltendere Cornelia mit ordentlicher, fast hausfräulicher Küche dabei, auch wenn er auf seine "auf Fahrt" geliebten Bratkartoffeln weiterhin verzichten mußte) gestiefelt und gespornt mit einer ansehnlichen Reisegesellschaft in Koblenz bereit und machte sich pünktlich und wohlgelaunt mit einer für die Uhrzeit ansehbaren Handvoll Frühstückern auf zum Tagesausritt. Nicht einmal der Ärger um die Taufe, die er am Wochenende wegen der etwas ausufernden Weinprobe verpasst hatte, konnte seine Laune ernsthaft stören: nach Biggi und Barts Erzählungen (die beiden waren mit von der Partie, auf Biggi wollte der Graf denn doch lieber noch ein Auge haben) hatten sich alle Mitreisenden auf der Hinfahrt in der Hofapotheke zu Köln ordentlich mit Platzbesetzungsverhütungspillen versorgt. Soweit noch kein Problem, aber leider lagen auch überall noch die Beipackzettel umher, so dass der zur Taufe angerückte Kaplan ob solcher (auch nur vermuteter) Unzucht umgehend das weite suchte. Nun malen die bischöflichen Mühlen langsam, und bevor Gesellschaft und Graf (der natürlich die Verantwortung trägt) vom Kirchenbann getroffen werden konnten, sind sie schon - ungetauft - unterwegs...

Doch wie wird es weitergehen? Warten päpstliche Boten in Münster oder gelangt die sündige Gesellschaft mit dem verteufelten Täufling sicher in den protestantischen Norden? Wird die Gräfin mit ihren guten Beziehungen zu Kaiser und Papst die Wogen glätten können? Oder wird der Graf doch noch für das Treiben der Bimz-Beauties verantwortlich gemacht und exkommuniziert? Bleibt die Gräfin unter solchen Umständen bei ihm? Und wo sind Berta und Atze?
Wie es weitergeht, erfahrt Ihr morgen, wenn es vielleicht heißt "Wagenwürfeln - Bertas bombastisches Comeback"


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