Mit dem Thalys nach Paris (Allgemeines Forum)

moonglum, Hagen, Sonntag, 24.08.2008, 10:22 (vor 6327 Tagen)

Eigentlich fährt er schon jahr für Jahr zuverlässig, bei Kollegen hoch im Kurs. Erst in den letzten Tagen in der Nachfolge von div. Artikeln in der Süddeutschen Zeitung, welche das bayrische Sommerferienloch mit einigen Artikeln rund um Paris gefüllt hatte, kam es mir in den Sinn, einmal eine Tagesreise nach Paris zu machen. Immerhin schafft man es von Köln in 3:50 und hat ziemlich genau 7 Stunden Zeit dort.

Im Rückblick: Tickets hatten wir für Comfort 1, saßen also in der Plüschklasse. Die sitze teils recht abgewetzt, aber eine Menge Platz, breite Sitze, ein stabiler Klapptisch vor einem (nicht so ein Plastikteil wie im ICE der neueren Generationen), angenehme Beleuchtung. WLAN im Zug - auf Hin- und Rückfahrt, Steckdosen am Platz.

Schön natürlich: Kaum ist man um 7:13 losgefahren, kommt das petit dejeuner mit Kaffee, Brötchen, Croissant, und eh man sich es versieht, ist man vor den Toren Brüssels. Hinter Brüssel gibt es dann das zweite Frühstück, z.B. mit leckeren Shrimps auf Brötchen oder Fladenbrot Stücke mit Feta und Kräutern, oder gar etwas Süßes wie ein dickes Stück Guglhupf, dazu vielleicht ein leichter Wein oder ein Perrier oder noch einen Kaffee? Auf alle Fälle kommt noch ein kleiner Obstsalat hinzu.

Zu lesen gibt es im Zug die Frankfurter Allgemeine oder Le Figaro nebst diversen anderen Illustrierten.

Um 11:03 kamen wir bestens bedient und sehr komfortabel gefahren im Gare du Nord an. Sehr sehr angenehm!

Der Tag in Paris war wunderbar sonnig, warm und voller schöner Eindrücke, um 17:35 standen wir wieder im Gare du Nord auf Gleis 9. Der letzte Thalys des Tages nach Köln war sicherlich zu 90% besetzt. Das Ritual wiederholt sich etwas abgeändert. Zuerst werden feuchtigkeitstücher verteilt, um sich frisch zu machen. Danach kommt das Menü:

Diverser Fisch, z.B. Lachs, grüner Spargel - dazu ein Weißwein, ein Rosé oder ein Rotwein, wenn ja, welcher....? Dazu Olivenbrötchen, Butter, ein dickes Stück Käse und ein Dessert, welches wie Omas Vanillepudding mit frischen Gartenfrüchten schmeckt. Allen im Wagen 22 zumindest schmeckte es sichtlich. Natürlich gibt es für die Getränke echte Gläser, kein Plastik. Auch die Teller sind aus Porzellan oder irgendeine Art Steingut. Besteck ist aus Metall.

In Ruhe wird getafelt, während wir mit 300 (oder schneller?) nach Brüssel fahren. Dort sind wir 5 Minuten zu früh und stehen vor dem Einfahrsignal auf der Rampe.

In Brüssel steigen viele Reisende aus, aber auch noch ein guter Schwung wieder ein. Es gibt noch diverse Snacks, Wein, Kaffee, Tee, was immer man wünscht, und dann sind wir trotz 17 Minuten Stillstand in einem Tunnel zwischen Liege und Aachen nur eine Minute verspätet in Köln Hbf auf Gleis 2.

Der Unterschied zum ICE 24 nach Hagen ist schon krass: Es kam ein umgebauter ICE-T2 mit Restaurant. die Beleuchtung in den Wagen wirkt unangenehm fahl gegen das warme Licht im Thalys. Ein ICE-T rappelt und schunkelt natürlich deutlich mehr als es ein Thalys tut. Und meine Frau brachte die Gastronomie i.p. Unterschieden zwischen DB und Thalys auf einen heute stimmigen Punkt:

Das Essen in den deutschen ICE können die dort behalten, wo sie es haben. Auf dieser Reise konnte ich dem nur zustimmen, man sollte die kulinarischen Planer der DB hier im Thalys einmal hospitieren lassen, da mag es neue Ideen geben.

Ach ja, und all das Essen und Trinken ist inklusive im Preis der Fahrkarte enthalten.


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