Reisebericht Venedig-Ljubljana 2 (Reiseberichte)

TD, Samstag, 23.08.2008, 16:24 (vor 6327 Tagen) @ TD

Um in unseren heutigen Zielort Graz zu gelangen, ist ein größerer Umweg über Bruck an der Murr nötig (die ÖBB bieten als Direktverbindung von Klagenfurt nach Graz einen IC-Bus an, aber ich will ja nicht Busfahren). Als direkte Schienenverbindung zwischen beiden Städten soll bis 2016 die Koralmbahn fertig sein.
Jedenfalls geht es jetzt erst mal über die Südbahn nach Norden. Irgendwo auf der Strecke kommt dann die Durchsage „Zugchef bitte beim Triebfahrzeugführer melden“. Das ist kein gutes Zeichen (der Zug führt keinen Speisewagen, es muss also mehr sein als der Wunsch nach einem Kaffee :) ). Und tatsächlich kommt der Zug wenig später zum Stehen. Nach längerer Zeit gibt’s dann eine Durchsage, dass sich die Weiterfahrt wegen technischer Probleme um 3-4 Minuten verzögert. Es werden dann 20 Minuten, aber immerhin geht’s dann weiter. Der ursprünglich geplante Anschluss in Bruck ist dann weg, aber wenig später fährt eine S-Bahn nach Graz. Man liest ja immer wieder vom Wagenmangel der ÖBB und der Ausleihe von Wagen der DB. Bei der Einfahrt nach Graz fällt mir dies besonders auf, denn hier sind viele IR-Wagen zu sehen, teilweise auch noch in der blauen Lackierung.

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Graz

Am nächsten Tag geht es weiter nach Ljubljana. Laut Fahrplan soll es sich um einen OEC handeln (der gem. Produktbeschreibung aus modernisierten Wagen mit neuem Innendesign in der 1. und 2. Klasse besteht), tatsächlich sind das meiste jedoch slowenische Wagen und nur ein einziger modernisierter ÖBB-Wagen ist dabei - und das ist meiner! Bis Ljubljana teilen wir uns den Wagen mit einem einzigen weiteren Fahrgast. Die Fahrt verläuft sehr ruhig und angenehm und auch die Strecke ist sehr schön, erst entlang der Murr, dann durch die engen Täler von Savinja und Save.

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Ljubljana

Nach einer Stadtbesichtigung geht es dann zurück nach Österreich, aber diesmal über Jesenice nach Klagenfurt. Bis Villach mit dem IC 210 (Zagreb-München). Dieser Zug wird mit 40 Minuten Verspätung angekündigt, da er aber in Ljubljana 20 Minuten Aufenthalt gehabt hätte, reduziert sich diese Verspätung. Und auch in Jesenice gibt es planmäßig einen längeren Aufenthalt, so dass wir pünktlich in Villach ankommen.
Offensichtlich wurde der 1.Klasse-Wagen ausgetauscht, denn es sollte eigentlich ein Abteilwagen sein, entpuppt sich aber als ein Großraumwagen. Dies führt beim Einsteigen in Ljubljana zu einiger Aufregung bei einer deutschen Reisegruppe, die einen bestimmten (reservierten) Platz nicht finden kann. Nachdem einige Wagen in Jesenice stehen geblieben sind, führt die Strecke durch den Karawankentunnel nach Villach.

Die Fahrkarten und Reservierungen für Italien, Österreich und Slowenien hatte ich allesamt in Deutschland gekauft und den guten Mann im Reisebüro knapp zwei Stunden beschäftigt, da er viele Karten stückeln musste wegen unterschiedlicher Altersgrenzen für meinen Bruder (13 Jahre) und unterschiedlichen Anerkennungsregelungen von BahnCard und Railplus in den verschiedenen Ländern (meine BahnCard mit Railplus wollte übrigens auf der ganzen Reise kein ausländischer Schaffner sehen. Dank Schengen auf der ganzen Strecke auch keine einzige Ausweiskontrolle).

Ich hatte auch für die kurze Strecke Villach-Klagenfurt eine Reservierung und mich zwar etwas gewundert, warum nur „Nichtraucher 2 Fenster“ auf der Reservierung stand und nicht Abteil/Großraum, habe dem aber keine große Bedeutung geschenkt. Und so gab es beim Einsteigen (schon wieder) eine große Überraschung: es war ein ÖBB-Konferenzwagen mit Tischen und normalen Stühlen, aber seht selbst:

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Ulkig waren auf der kurzen Fahrt auch die Durchsagen: „Willkommen im IC sechshundertzweiunddreißig nach Wien über Klagenfurt…“ und dann „Welcome in IC sechshundertzweiunddreißig to Wien over Klagenfurt…“.

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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