Zeit für Sicherheitskontrolle in Brüssel wird nicht gespart (Allgemeines Forum)

bahnbob, Mittwoch, 17.12.2025, 18:31 (vor 3 Tagen) @ Henrik

... sondern nur nach Frankfurt oder Köln verschoben.

Ich bin 2023 mit dem Eurostar von Berlin nach London und zurück. Natürlich dazu mit dem ICE nach Köln und dann nochmal ICE nach Brüssel.

Ich halte es dabei für sehr sinnvoll, dass die Sicherheitskontrollen nur an den "Grenzbahnhöfen" Paris Nord, Lille Europe und Brüssel stattfinden. Klar, kann man Stau in diesen Bahnhöfen vermeiden, indem man die Grenzkontrollen schon vorverlagert, wie es jetzt auch in Amsterdam passiert. Aber die Wirtschaftlichkeit von zahlreichen Grenzkontrollposten "mitten im Land" statt an den Grenzen halte ich für fragwürdig. Und noch kritischer sind die Opportunitätskosten, nämlich der große Flächenverbrauch an den Bahnhöfen, besonders wenn es sich ohnehin schon um überfüllte innerstädtische Knoten handelt. Am Flughafenbahnhof Frankfurt wäre dafür noch Platz. Genau wie in Brüssel und Lille, wo große neue Fernbahnhöfe etwas dezentral gebaut wurden. Aber Köln Hauptbahnhof? Es bleibt zu befürchten, dass Köln und das ganze Rheinland ohne Halt durchfahren werden oder vielleicht irgend ein neuer Fernbahnhof (an Stelle einer existierenden kleineren Station) irgendwo gebaut wird, damit es dort genug Platz für die Kontrollen gibt. (Vielleicht sogar Köln Flughafen?!) Möglicherweise ist der Hintergrund all dieser Überlegungen nicht so sehr, der Fahrgastnutzen, sondern einfach eine befürchtete Überlastung der Sicherheitskontrollanlagen in Brüssel?

Was aus meiner Sicht eine deutlich billigere (und damit auch Risiko-ärmere) Verbesserung wäre, (ohne Investition in neue Checkin-facilities, die dann womöglich nicht genug genutzt werden) sind mehr direkt Verbindungen aus deutschen Großstädten nach Brüssel! So könnte man aus Berlin, Stuttgart, Hamburg mit einem einzigen Umstieg nach London kommen. Und an diesem einen Umstieg gibt es dann Sicherheitscheck für alle, statt zig solcher checkpoints in ganz Deutschland aufzubauen.

Bei unserer Hinreise nach London hatten wir > 1 Stunden Aufenthalt in Brüssel Midi geplant. Sind angekommen und haben erstmal erkundet, wo es zum Checking geht. Dann raus aus dem Bahnhof und ordentliches Mittagessen im Restaurant. Dann weiter nach London. Auf der Rückfahrt hatten wir das nicht, weil wir uns auf den Takt der ICE verließen, im Falle von Verspätung des Eurostar. Letztlich war der Eurostar aber pünktlich, während die ICE nach Köln und Berlin Probleme machten. Hier wäre in direkter ICE ab Brüssel durch's Ruhrgebiet und weiter nach Hannover und Berlin wirklich praktisch. Genauso wie auch durchgehende Züge aus Brüssel über FF/M Flughafen nach Süden nicht nur einen Fahrzeitgewinn brächten, sondern auch verpasste Anschlüsse vermeiden würden. (Und in Brüssel plant man dann sowieso eine längere Umsteigezeit ein.)

Ein Vorteil des Anschlusses mit Security Check ist auch, dass sich dort Verspätungen ausgleichen lassen, indem Passagiere mit verspätetem Anschluss priorisiert in den Checkin gelassen werden können. Wenn das Ticket durchgängig gebucht ist, kann sich sich das Personal vor Ort schon auf die Ankunft vorbereiten und es kann auch spezielle Wegeleitung direkt am Ankunftsbahnsteig geben. "Nach London bitte hier entlang, den kurzen Weg. Alle anderen bitte zum anderen Abgang des Bahnsteigs."


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