? Öffis Rom und Umgebung (Allgemeines Forum)

Ovidiusberolinensis, Sonntag, 19.10.2025, 20:48 (vor 58 Tagen) @ Tabernaer

Ich bin ein wenig spät im Thread, weil ich mich erst registrieren musste.

Aus meiner Erfahrung von vielen Rom-Reisen ist für die ÖPNV-Navigation eine Kombination von Google Maps und ProBus Roma am besten (bei ProBus muss man die konkrete Haltestellennummer wissen, die z.B. an den Haltestellen angeschrieben ist, dann aber ist sie ziemlich hilfreich).

Wie andere schon geschrieben haben, ist der Straßenbahnverkehr in Rom für zwei Monate unterbrochen. Die Ersatzbusse sind wirklich ein Problem, denn die stehen meist im normalen Autostau, vor allem weil oft die Sperrungszeiten für Arbeiten an den Straßenbahntrassen genützt werden, so dass die Busse dort nicht fahren können.

Bei den Busse muss man ein wenig differenzieren. In der Innenstadt sind sie durch die ZTL (Zona Traffico Limitato) weitgehend geschützt und kommen auch voran. Wo sie (s.o.) mit den Privatautos um den Straßenraum kämpfen müssen, ist das vor allem im Berufsverkehr sehr zäh und man muss immer abwägen, ob man zu Fuß nicht schneller ist.

Nebenbei: In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass inzwischen regelmäßige Fahrscheinkontrollen stattfinden. Die einheimischen Römer haben auch fast alle Fahrscheine, zumal die Preise (was auch immer man nimmt) ziemlich moderat sind. Bei reinen Touri-Angeboten würde ich mir genau durchrechnen, ob die Zusatzangebote den höheren Preis rechtfertigen.

Rom ist in diesem Jahr noch voller als sonst, das liegt - wie schon geschrieben wurde - am Heiligen Jahr. Dafür wurden Maßnahmen ergriffen, die auch in den nächsten Jahren hilfreich sind: So der Seitenzugang zum Vatikan vom Bahnhof S. Pietro oder der Straßentunnel am Tiberufer bei der Engelsburg. Die Bauarbeiten an der Ubahn C werden aber noch viele Jahre dauern.

Wenn man die touristischen Highlights besuchen will, dann empfiehlt es sich, Zeitfenster vorzubuchen oder sehr früh da zu sein, z.B. am Petersdom oder das Forum Romanum (dort unbedingt nicht nur das Basisticket buchen, denn dann steht man nur zwischen Reisegruppen). Wenn man nach den Tickets googelt, dann muss man aufpassen, dass man nicht den überteuerten Angeboten von Drittanbietern auf den Leim geht, die im Ranking sich gerne mal an den offiziellen Portalen vorbeidrängen.

Und noch ein Tipp: Wenn man nicht nur nach TikTok, Instagramm und Co geht, sondern sich vorher so sachkundig macht, wie es eine Stadt wie Rom verdient, dann kann man auch die schlimmsten Touri-Staustrecken umgehen. Manchmal hilft es schon, einfach eine Parallelstraße zu nehmen und dabei selbst etwas zu entdecken. Wenn in S. Ignazio die Menschen vor dem Spiegel Schlange stehen, mit dem sie das Deckenfresko betrachten wollen, dann geht man einfach in die anderen Jesuitenkirche Il Gesù, da gibt es ein genauso tolles Fresko. Das nur als Beispiel - davon gerne mehr. Oder: Das Eis bei Giolitti ist toll, aber das Eis bei Fassi bei S. Maria Maggiore auch, kostet nur die Hälfte und es gibt allenfalls ein Viertel der Menschen wie bei Giolitti.
Auch beim Essen sollte man ein wenig antizyklisch vorgehen. Trastevere ist überlaufen, die Restaurants um das Pantheon oder die Fontana di Trevi auch. Aber in S. Lorenzo hinter dem Hauptbahnhof findet man noch einige schöne Restaurants.

Und noch einmal zum ÖPNV: Für Ausflüge gibt es seit ein paar Jahren sehr günstige Kombiangebote von Trenitalia, z.B. zur Villa Adriana und nach Tivoli, wo sogar die Züge und Busse einigermaßen aufeinander abgestimmt sind: https://www.trenitalia.com/it/regionale/collegamenti-regionale/ville-di-tivoli-link.html

Vor allem aber: Rom ist so wunderbar, dass man immer wieder hin muss.


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