Zwei Thermodynamiker sammeln Verspätung im IR Traianus (8/9) (Reiseberichte)
Im letzten Teil bin ich von Budapest nach Prag gefahren: https://www.ice-treff.de/index.php?id=710309
Tag 13: Prag – Karlstein – Pilsen
Heute Morgen verlasse ich Prag schon wieder. Mein eigentlicher Grund für den Besuch in der tschechischen Hauptstadt liegt nämlich eine Dreiviertelstunde mit der S-Bahn Richtung Südwesten. Auf der vergeblichen Suche nach einem Bäcker in Bahnhofsnähe entstand dieses Bild dieser Tatras als Beifang.
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Bei der Fahrt im CityElefant durch das Berounka-Tal ist leider dichter Nebel. Das hatte ich mir anders vorgestellt.
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Kurz nach meiner Ankunft kommt der EC, alias ALEX, nach München.
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Wenig später folgt sein Gegenzug.
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Der Ort Karlstejn liegt wenige Fußminuten entfernt verwunschen im Nebel auf der anderen Seite der Berounka. Wo ist denn nur die Burg?
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Da ist sie, gut versteckt in einem Seitental. Bei meinem Besuch in Prag vor zwei Jahren hatte sie wegen der Wintersaison geschlossen.
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Ihr Erbauer, der böhmische König und Kaiser Karl IV., verwahrte hier einen Großteil seiner umfangreichen Reliquiensammlung und die Reichskleinodien, die Jonas und ich letzte Woche in Wien gesehen haben. Als Geschichtsfreak habe ich mir die große Führung mit Besichtigung der besonders prunkvollen und gut erhaltenen Burgkapelle gebucht. Da die Besucherzahl in zu ihr streng begrenzt ist, sind die Plätze für die Führung sehr begrenzt, aber dienstags im Oktober ist das kein Problem. Diese Entscheidung war gut, denn die Räume der auch nicht so günstigen Standardführung fand ich eher langweilig. Da kann man sich das Geld auch sparen und sich einfach so den Innenhof anschauen. Von innen kann ich wegen des Fotografierverbots keine Bilder zeigen.
Beim Frühstück hatte ich vorhin wenig Erfolg. Zum Glück kann ich von gestern zehren. Beim Weg von der Burg zurück lockt mich dann aber ein Lokal mit Mittagsmenu. Direkt bei neben Touristenmagneten sollte man ja eigentlich nicht unbedingt einkehren, aber der Rest des Orts ziemlich verschlafen und bis Pilsen dauert es noch. Im Vergleich zu gestern im MAV-Bordrestaurant verliert das Rindergulasch hier eindeutig, aber es ist auch in Ordnung.
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Inzwischen ist es früher Nachmittag und der Nebel ist endgültig verschwunden.
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Verkauft der Souvenirhändler die Fahne oder will er damit seine Meinung kundtun? Sympathischer würde er mir durch beides nicht.
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Auch ohne Nebel ist von der Brücke aus nichts von der Burg zu sehen.
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Zurück am Bahnhof fährt die S-Bahn nach Prag ab.
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Ich will aber in die andere Richtung. Während höherwertige Fernverkehr Richtung München und Cheb durchfährt, hält der Berounka nach Klatovy erfreulicherweise hier. Sicherlich existiert der Halt im Fahrplan nicht wegen der drei Einwohner des Dorfs, sondern wegen der Touristen.
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Freundlicherweise ist am Ende des Zugs ein Bautzner Abteilwagen mit Übersetzfenstern eingereiht.
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Dieses nutze ich auch direkt während der Fahrt durchs Berounkatal.
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Zügig geht es nach Pilsen.
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Kurz vor vier Uhr komme ich am schönen Bahnhof Pilsen an.
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In der Nähe meiner Unterkunft ist die über die Landesgrenzen hinaus bekannte Urquell-Brauerei.
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Die Altstadt Pilsen wurde 1295 vom böhmischen König Wenzel II. als großzügige Planstadt mit einem riesigen Marktplatz angelegt. Obwohl er mir gar nicht so hoch vorkommt, ist der Turm der Kathedrale der höchste Kirchturm Böhmens.
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Nicht weniger imposant ist die Synagoge.
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Eigentlich hatte ich befürchtet, ich sei schon zu spät für eine Besichtigung, aber ich werde noch schnell reingelassen, dafür sogar kostenlos.
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Abends kehre ich im Restaurant meiner Unterkunft ein und nehme den Entenschenkel.
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Tag 14: Pilsen – Budweis – Krumau – Budweis
Zwei Urlaubstage bleiben mir noch übrig, aber das Wetter ist heute schlecht gemeldet. Somit stehe ich vor der schweren Entscheidung, direkt heimfahren oder noch einen Tag bleiben. Mein Interrailpass lässt mir beide Optionen, ein Reisetag ist noch übrig. So oder so gehe ich kurz vor 8 Uhr zum Bahnhof und werde einen Schnellzug Richtung Süden nehmen. Bald fährt der Berounka nach Zelezna Ruda und somit Richtung Heimat ein. Ich lasse ihn wegfahren. Somit ist die Entscheidung gefallen, ab zum Schalter, ein Ticket kaufen, und danach zum Gleis des Rozmberk Richtung Brünn, der mich nach Budweis bringen soll. Dieser bietet klassisches Zugmaterial in Form einer 242 und Bautzner Abteilwägen.
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Das Wetter ist wie erwartet nicht so richtig übersetzfenstergerecht, aber zum Glück ist außer mir niemand im Abteil, der sich beschweren könnte.
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Der Wagen bietet sogar echte Keramik.
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Wenn ich schon im hinteren Wagen bin, nutze ich auch mal den Blick durchs Zugende.
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In Nepomuk verlässt uns eine der Zugbegleiterinnen.
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In Horažd‘ovice warten wir einige Minuten den Anschluss aus Klatovy ab, aus dem eine Grundschulklasse zu uns umsteigt. Bei dem hier gefahrenen Zweistundentakt, der hier im mittleren Abschnitt zwischen Pilsen und Budweis nicht durch Regionalverkehr verstärkt wird. Auf der hier eingleisigen Hauptstrecke scheint dafür genug Puffer eingeplant zu sein. Die Zugkreuzung mit dem Gegenzug wenige Minuten später bei einem Betriebshalt ist nämlich pünktlich zur vollen Stunde.
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Nach nicht ganz zwei Stunden ist dann Budweis, wo zwecks Fahrtrichtungswechsel auf eine rot-beige Artgenossin der Lok umgespannt wird.
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Ein kurzer Blick zum Regionalzug von GW nach Český Krumlov/Krumau an der Moldau macht klar, dass leider „nur“ ein langweiliger 628.2 und nicht der von mir erhoffte RegioSprinter fährt. Dann fahre ich lieber eine Stunde später und bringe meinen Rucksack zum Hostel. Vor zwei Jahren war ich auf der Durchreise von Prag nach Salzburg schonmal hier auf dem riesigen Markt, damals aber bei blauem Himmel.
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Dafür ist jetzt das Gerüst vom Bahnhof weg.
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Der von mir ersehnte RegioSprinter steht auf dem Abstellgleis.
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Einmal täglich bieten die CD eine Direktverbindung von Prag zur Tourismushochburg Krumau an, die den Zweistundentakt von GW zu einem Stundentakt verdichtet und alle Zwischenhalte auslässt. Der IC kommt aus Prag mit einer Dampflok-Zatopek. Wie schon vor zwei Jahren scheinen sich die wenig erfolgreiche Skoda-Drehstromer sich auf der Südstrecke nach Budweis und Linz ihr Gnadenbrot zu verdienen.
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Für die Weiterfahrt muss auf eine Brillenschlange umgespannt werden.
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Ich beziehe ein Abteil direkt hinter der Lok. Viel ist heute unter der Woche bei Regenwetter nicht los.
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Im Betriebswerk Budweis stehen viele intakte Laminatkas, aber auch diverse Laminatka-Leichname.
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Ankunft in Krumau. Der zweite Umlauf von GW auf der Strecke, der hier kreuzt, entpuppt sich leider auch als 628. Da diese beiden Umläufe wegen einer Baustellensperrung einige Stationen hinter Krumau reichen, gebe ich meine Hoffnung auf einen RegioSprinter auf dem Rückweg auf.
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Der Bahnhof liegt etwas außerhalb ein gutes Stück oberhalb der Altstadt. Meine Idee, den Regen bei einem der beiden Lokale am Bahnhof auszusitzen scheitert an der nicht möglichen Kartenzahlung und fehlendem Bargeld meinerseits. In die Stadt und auf meinen Heimweg nach Karlsruhe nehme ich euch im letzten Teil mit.
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