Zusammenfassung DB-Fragestunde zum NEXT-Navigator (Allgemeines Forum)

Proeter, Montag, 25.09.2023, 21:14 (vor 818 Tagen) @ Junior
bearbeitet von Proeter, Montag, 25.09.2023, 21:17

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank an den Junior für die Veranstaltungsempfehlung. Ich hab mir das reingezogen und fasse mal zusammen.

Vorab gab's einige Hintergrundinformationen, warum die ganze Geschichte mit dem Wechsel auf NEXT überhaupt geschieht. Es gab schöne Architekturschaubilder zu sehen - und das hat erstmal große Erwartungen geweckt, dass man einer interessierten Öffentlichkeit solch detaillierte Einblicke gewährt. Diese Erwartungen wurden später enttäuscht, aber dazu unten mehr.
Generell geht es darum, eine seit den 90ern gewachsene IT-Landschaft, die mehrere unabhängige „Inseln“ hat, die nur sehr limitiert miteinander kommunizieren, vereinheitlicht wird. Als sichtbares Beispiel dieser Landschaft wurde erwähnt, dass online erworbene Fahrkaten nicht im Reisezentrum umgetauscht werden können und umgekehrt.

Im nächsten Teil wurden einige (offenbar sehr häufig) gemeldete Punkte erwähnt, die DB-Vertrieb inzwischen auf dem Schirm hat:

Fahrtverlauf der Züge vor und nach den Abschnitten, die in der Reiseverbindung sind:
→ Wurde vergessen, wird relativ zügig nachgeliefert

Fahrtrichtungsanzeige bei Platzreservierung
→ kommt zügig

Kartenansicht
→ Grund für die fehlende Karte ist, dass es verschiedene Lieferanten für Karten-Module gibt und eine Auswahl noch nicht erfolgt ist. Eine Implementierung ist mittelfristig geplant.

Verkehrsmittelwahl zwischen Via-Stationen
→ Wurde häufig gemeldet, eine Priorität oder ein Zeithorizont für die Wiedereinführung wurde nicht genannt

Druckfunktion
→ Sehr viele Nachfragen zum Thema. Hier gebe es ja den Workaround über die Browser-Druckfunktion. Eine echte Druckfunktion würde ja zum Drucken animieren und das sei nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Auf den Kommentar, dass bei Nutzung der Browser-Druckfunktion viel mehr Seiten aus dem Drucker kommen als bei Nutzung der bisherigen Druckfunktion, wurde nicht ernsthaft eingegangen. Möglicherweise kommt sie wieder – nichts konkretes.

Bei vielen weiteren angesprochenen Funktionen wurde grundsätzlich entgegnet, dass die Nutzungshäufigkeit derselben in der Vergangenheit sorgfältig untersucht wurde und wenn eine Funktion fehlt, dann könne man davon ausgehen, dass sie nur selten genutzt worden sei. Dies war eine Art Universalantwort auf beinah alle Fragen. Und hier spätestens begann meine Enttäuschung.
Getoppt wurde das noch dadurch, dass die beiden Referentinnen offenbar selbst die Applikationen nicht besonders häufig nutzen. Die Funktion bei Umsteigeverbindungen (früher ankommen / später abfahren) war ihnen gar nicht bekannt.

Dann gab es noch viele Detail-Kommentare zur Performance, zum Design und zur Klickzahl, die mit einem höflichen „nehmen wir mal mit“ kommentiert wurden.

Mein Fazit:
Leider kaum neues gelernt. Für ein solches Format mit einer hochinformierten und engagierten Öffentlichkeit wäre wohl ein Entwicklungsleiter, der die Systeme kennt wie seine Westentasche, besser geeignet gewesen.
Als einzig positives nehme ich mit, dass zumindest die für mich sehr wichtigen Funktionen Kartenansicht und Via-Verkehrsmittelwahl nicht abgeschrieben sind.