Eineurobahn: sinnlosester SEV/BNV ever ... (Aktueller Betrieb)

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Sonntag, 28.05.2023, 20:10 (vor 938 Tagen) @ bm1996

Hallöchen.

Bei der Eineurobahn hier im Westfälischen sind die Ausfalllisten mal wieder fast länger als die Liste mit den verkehrenden Zügen. Personalnot. Ich freue mich da schon auf die bald beginnende Hauptferienzeit. Ob es dann vom Notfahrplan einen Notfahrplan gibt? Im Prinzip ja reine ABM - nach dem Sommer folgt dann ja wieder ein Herbst und dann ist wieder "Krankheit" die Begründung. Da sollte man die Not zur Regel erklären.

Was aber niemanden davon abhält, weiter fröhlich von Netzausbauten und neuen Zügen zu fabulieren ...

Mir entgeht da mal wieder Honorar - aber ich soll ja eh abnehmen; insofern tragen Ausfälle sehr zur Motivation bei ...

Heute fährt mal die RB 66 Münster <==> Osnabrück im Zweistunden- statt Stundentakt. Das ist nicht so schlimm, denn es gibt ja auch noch einen RE 2, der dort auch stündlich verkehrt. Also wenn man Lust hat. Nicht allzu unpünktlich ist. Und Personal da ist. Gut, alle 2 Std läßt der Natrup-Hagen und Kattenvenne City aus. Aber wer da im Nichts wohnt, ist Geduld gewohnt.

Immerhin soll es SEV geben! Vor ein paar Tagen habe ich sogar mal einen Bus gesehen. Erstaunlich, denn das dürfte der megasinnloseste Megasinnlos-SEV aller Zeiten sein. Braucht für die Strecke ziemlich exakt 2 Stunden laut Fahrplan. Der Zug schafft es in knapp 40 Minuten. Heißt: selbst mit dem Folgetakt eine Std später bin ich eher am anderen Linienende. Und dazu gibt's den RE 2 dann auch noch. Für die Unterwegshalte wird es sich daher auch kaum lohnen. Zumal der gewöhnliche Kunde ja zur üblichen Abfahrtszeit am Bahnhof stehen wird.

Sicher hat das mit dem SEV dann rein rechnerische Gründe. Die Kosten werden geringer sein als die Strafzahlungen bei ersatzlosem Zugausfall.

Und so sieht man mal wieder, dass auch im System Eisenbahn zu viel Bürokratie herrscht und dass - reichlich Staatsknete sei Dank! - Geld im Überfluss vorhanden ist. Da zahlt man zum erkrankten Lokführer dann halt eben unnützerweise auch noch einen Busfahrer. Und hofft, dass der in der Regel angejahrte olle Gebrauchtbus die stundenlange SEV-Bretterei über Landstraßen und Autobahnen nach zig Jahrzehnten im gemütlichen Liniendienst auch durchhält.

Als das letztes Jahr mal nicht der Fall war und die Mühle am Stadtrand verreckte, wußte der Fahrer nur, dass es zu Fuß nur 3 Kilometer geradeaus bis zum Bf ist. Die ortsunkundigen Fahrgäste stellten sich dann an die Linienbushaltestelle in stadteinwärtiger Fahrtrichtung, um dann festzustellen, dass der dort ankommende Bus aber direkt dahinter abbiegt und stadtauswärts fährt. Erlebniswelt Eisenbahn.

Schöne Grüße von jörg