EU: lieber mehr Nachtzüge als mehr Rennbahnen...? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 17.03.2021, 15:31 (vor 1128 Tagen)

Hallo ICE-Fans,

es verkehren Rennzüge "all over Europe". In Deutschand, Frankreich, Spanien, Italien. Immer mehr Länder kommen hinzu. Aber wieviele dieser Züge verkehren "europaweit" = grenzüberschreitend? Und wieviele machen das wirklich Highspeed? S.i.w. ist das nur Paris-Brüssel.
2018 noch wurde das HGV-"Netz" Europas in diesem Dokument niedergemacht.

Man kann selbstverständlich Milliarden ausgeben und die Lücken schliessen, damit eine 700 km Reise in 4 Stunden möglich (lies: fliegerkonkurrenzfähig) wird.
Für diese Milliarden kann ich auch mehr Nachtzüge anbieten. 19:30-22:00 einsammeln, 22:00-06:00 verreisen, 06:00-08:00 verteilen. EU-Ansatz dazu.
Dauert länger, aber man verreist im Schlaf. Zudem kann ein Nachtzug auch "performen" auf Altstrecken. Für besagte 700 km habe ich 8 Stunden. Das kriegt sogar eine Strecke, die nicht mehr als 100 km/h zulässt, noch hin. Vorausgesetzt, man kann diese 100 km/h auch konsequent ausfahren.

Das grosse Aber: der Nachtzug verkehrt nur 1x pro Tag. Würde ich eine 250 km/h Rennbahn haben, dann kann ich in Prinzip die Strecke auch tagsüber anbieten, mit 4 Stunden Fahrt. Wenn ich 5:00 beginne (an 9:00) und 21:00 ende (an 01:00), habe ich bei Stundentakt 17 Fahrten absolviert.

Und als ICE-Fan sage ich: Reisen von bis zu 800 km sollte man auch tagsüber vernünftig mit der Bahn absolvieren können. Schön, dass wir mit einem Nachtzug Amsterdam-München reisen können, aber das gehört tagsüber. Der Nachtzug soll ab Amsterdam nach Rom, Venedig oder Budapest fahren.

Interessant ist Blickpunkt Volt:

Volt wants an interconnected Europe and is committed to expanding the European High Speed Highway. We want to enable travelers to criss-cross the continent comfortably, affordably and in a sustainable way. This is in a desire to increase the ways in which train travel can become more competitive while recognising the physical restrictions posed by the current rail infrastructure.

Bin mir aber nicht sicher, ob der Rennzug der "way to go" ist. Ein klassischer 200 km/h Zug verbraucht nur die Hälfte der Energie eines 280 km/h Rennzuges. Dafür ist der Rennzug für mehr Fahrten pro Tag verfügbar als der klassische Zug.
So betrachtet kann ich auch sagen: wird sind in NL mit Amsterdam-Köln noch verwöhnt. Immerhin sind hier 140 km/h möglich. Es gibt in Osteuropa noch reichlich Magistralen die nur mit 80-100 km/h befahrbar sind. Würde man diese für 160-200 km/h ertüchtigen, dann ist das nicht nur kostengünstiger; die Strecken sind dann auch gleich "ready to use". EC200-Reisezugwagen ("Eurofima 2.0") haben die osteuropäischen Länder ja alle.

Volt supports sustainable travel and wants to see a more interconnected Europe. Night Trains should be directly linked, non-stop high speed trains that should aim for no more than 10 hours travel time with an arrival time at the destination at 07:00 to enable morning meeting attendance.

Sorry Volt, aber so ganz non-stop geht das nicht. Irgendwie muss eingesammelt und verteilt werden. Und ein high-speed train ist das auch nur erst wenn die Infra dafür besteht; ein Porsche kann seine vmax ja auch nicht auf einen Bauernweg ausfahren.
Vorläufig müssen wir es mit nightjets tun. Und das ist immerhin nicht schlecht; 200 km/h * 8 Stunden sind immerhin noch 1600 km. Entspricht Amsterdam-Barcelona. Es muss nicht immer wie im diesem Video sein.

Was meint Ihr?


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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