ESTW vs. DSTW eher ein Marketingbegriff, wie Innovation (Allgemeines Forum)

ffz, Dienstag, 01.12.2020, 10:33 (vor 1214 Tagen) @ Chrispy

Hallo,

ich sehe das ähnlich, dass der Fortschritt vom ESTW zum DSTW eher ein Marketingbegriff ist, wie eine echte Innovation.

Man muss dazu wissen, dass die ersten ESTW von Siemens und Thales (SIMIS B, SIMIS C) und L90 noch teilweise mit Relaistechnik gearbeitet haben, bzw das bis heute tun (das Siemens ESTW Köln Messe/Deutz hoch wird nach wie vor vor Ort bedient und setzt zum ansteuern der Weichen und bei der Gleisfreimeldeanlage auf Relais)

Das erste ESTW welches IP basiert arbeitet ist das Bombardier ESTW in Mannheim-Rheinau welches seit 2008 in Betrieb ist.

Alle DSTW, die bisher in Deutschland in betrieb genommen werden sollten (Warnemünde, Rostock und Moselstrecke) werden als ESTW realisiert, können aber zum DSTW hochgerüstet werden. Eigentlich liegt der Unterschied ESTW/DSTW mehr in der Ansteuerung.

Bei einem ESTW gibt es zwischen dem ESTW-Z und der Bedienoberfläche in der Betriebszentrale die das ESTW fernsteuert immer 2 Strecken, eine sogenannte Vorzugsstrecke und eine Redundanzstrecke. Dafür werden in aller Regel die "normalen" Kabelkanäle von Vodafone/Arcor, Telekom oder ähnlichem benutzt.

Der bedeutsame Unterschied zwischen einem ESTW und einem DSTW ist eher die maximale Stellentfernung. Bei einem ESTW-Z ist die maximale Stellentfernung auf 6,5km begrenzt. Darüber hinaus wäre die Zeit zwischen Stellbefehl und Rückmeldung so lange, dass die Meldung nicht mehr sicher übertragen werden kann. Um diese Strecke zu verlängern baut man dann ESTW-A entlang der Strecke, die dann von einem ESTW-Z aus gesteuert werden. Jedes ESTW-A betreut dann in etwa 6km Strecke.
Mit einem DSTW kann man aus dem DSTW-Z theoretisch über eine IP basierte Steuerung die 6km sehr viel weiter ausdehnen, selbst 20km sind da kein Problem.


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