Polentour (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Sonntag, 05.07.2020, 13:47 (vor 1990 Tagen)

Hallo liebes Forum,

ich schon wieder. ;-)
Juhu, ich bin erstmals seit langem mit meinem Bericht weniger als ein Jahr im Rückstand. :D

Geplant war für den letzten Juli ursprünglich mal wieder das Abhaken einiger selten befahrener Strecken in der Slowakei. Am Ende wurde daraus aber größtenteils eine Polentour.^^

Ich muss leider mit gleich zwei großen Rants über die DB beginnen. -.-
Eigentlich wollte ich am Donnerstagabend nach Berlin fahren, dort übernachten und dann Freitag früh über Kostrzyn nach Polen. Mit dem ursprünglichen Fahrplan hatte ich in Kostrzyn 22 min Umsteigezeit, doch dann wurde die Abfahrt des polnischen Zuges vorverlegt, sodass nur noch 9 min Umsteigezeit blieben. Das hätte ich wahrscheinlich noch gemacht. Nur dann wurde die Abfahrt nochmal vorverlegt, jetzt waren es minus 5 min Umsteigezeit. Na gut, dann würde ich halt über Frankfurt/Oder fahren. Bloß dort waren Bauarbeiten, Vollsperrung zwischen Erkner und Fangschleuse. Der EC wurde über Cottbus umgeleitet und wäre ca. 3:50 Uhr in Lichtenberg abgefahren. Um die Uhrzeit ist eine Anreise per S-Bahn noch nicht möglich… Und für den Regionalverkehr hat es die DB bis zum Abfahrtstag (!) nicht geschafft, einen Ersatzfahrplan zu veröffentlichen. Es war nur der reguläre Fahrplan mit allen Zwischenhalten angegeben und darunter der Hinweis, dass der RE zwischen Ostbhf. und Fangschleuse ausfällt und man bis Erkner die S-Bahn und danach den SEV benutzen soll. Später ankommen war keine Option war (der nächste Zug weiter nach Polen hinein fuhr erst über 4 h später). Und es ließ sich eben nirgends herausfinden, wann ich hätte losfahren müssen, um zur geplanten Zeit in Frankfurt zu sein, denn wann der SEV gefahren wäre, stand eben nirgendwo. Viel früher wäre eh nicht möglich gewesen, da wäre noch keine S-Bahn gefahren.
Wenn die DB die Information, dass Bauarbeiten stattfinden sollen, wenigstens schon veröffentlicht hätte, sobald sie davon wusste, hätten wir umplanen können und wären an einem anderen Wochenende gefahren. Ich gehe davon aus, dass die Verträge mit den Baufirmen nicht spontan ein paar Wochen vorher ausgehandelt werden. Informationsmanagement à la DB…
So blieb mir nichts anderes übrig, als statt der Übernachtung privat in Berlin bereits Donnerstag Abend nach Kostrzyn zu fahren und dort ein Hotel zu buchen. Danke, DB!
Der Ferro-Freak namens Berlin-Express, mit dem ich die Tour teilweise gemeinsam unternehmen wollte, war in Berlin bereits einige Minuten früher losgefahren als ich in München, um mit dem Nachtzug nach Przemyśl die Umleitung via Cottbus zu nehmen.^^

Bei meinem sogenannten Sprinter nach Kein Flughafen stand der Hinweis: „Bitte reservieren Sie einen Sitzplatz oder wählen Sie eine andere Verbindung, wenn Sie noch keine Fahrkarte gekauft haben.“ Darunter: „Ersatzzug – heute ohne Reservierungen“ Badum tss…
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1 Sprintender Mumps -.-
Willst du mit Verspätung reisen, nimm die deutsche Bahn aus Eisen!
Auf der NIM gab es eine Störung und deshalb wohl einen 30 km (!) langen eingleisigen Abschnitt. Zudem hatte ich Teufelsz(e)ug als Ersatzzug. Fv & Netz hatten sich doch gegen mich verschworen! -.- Im Inneren des Mumps sagte der Zc um 15:50 Uhr: „Wir werden unsere Fahrt in ca. 5 min, planmäßig um 15:56 Uhr, antreten.“ Zehn Minuten später: „Wir warten noch auf einen Lokführer aus verspäteter Vorleistung. Es dauert noch fünf bis zehn Minuten.“ Und zwei Minuten später sagte er, dass es nun gleich losgehe. Wir starteten mit + 7.^^ Im Battle legte Fv schon mal mächtig vor. Netz würde den Rückstand sicher nicht auf sich sitzen lassen und bald zurückschlagen… Der Hinweis zur Störung auf der NIM war mittlerweile verschwunden, nur gut zwei Stunden hatte man wohl gebraucht, um eine der wichtigsten Strecken des Landes zu reparieren. Wirklich schnell kamen wir allerdings nicht voran, nach gut 20 min Fahrt hatten wir bereits minus vier min Verspätung abgebaut. Vor Ingolstadt blieben wir stehen, in Ingolstadt auch nochmal eine ganze Weile. Dort wurde durchgesagt, der vorausliegende Abschnitt sei wegen einer Störung eingleisig. Warum war dann der Hinweis herausgenommen worden? Hatte man keine Lust mehr zu informieren? Wir fuhren dann im Gegengleis weiter, wegen Wartens hatte sich unsere Verspätung ordentlich erhöht. Da kam auf dem rechten Streckengleis ein Zug entgegen. Ich habe Fragen… Es war bereits knapp mit meinem anvisierten Anschluss in Südkreuz, ich hatte ca. 20 min Puffer, die waren mehr als verbraucht. Im Gegengleis ging es von Ingolstadt Nord bis Kinding. Immerhin, auf der A9 standen sie komplett. :p Kurz vor Allersberg standen wir wieder, dann nochmal am Bahnsteig von Allersberg. Im eingleisigen Abschnitt vor uns (warum waren wir bisher im Gegengleis gefahren? :-s) sei der uns vorausfahrende ICE liegen geblieben. Kannste dir nicht ausdenken… Just nachdem das verkündet wurde, kam von der angeblich eingleisigen Strecke nochmal ein Zug mit Vollspeed entgegen. Ich habe Fragen! Irgendwann hieß es, der tote Zug fahre wohl wieder, wir sollen demnächst auch mal weiterfahren, kurz darauf hieß es, das dauere wohl doch noch ein bisschen... Mañana mañana… Warum mussten wir eigentlich unbedingt am Bahnsteiggleis halten? Da passt doch eh nur der halbe Mumps dran. Und beim Anfahren verliert man wieder Zeit (auch wenn es nur eine Minute ist, trotzdem unnötig). Ich nutzte die Wartezeit, um beim Personal nach einem aufschlagfreien VBB-Ticket nach Kostrzyn zu fragen, das ich später kaufte. Die DB hält es ja nicht für nötig, Sparpreise dorthin zu verkaufen – auf welcher Grundlage eigentlich? Gilt die FGR-Erstattung eigentlich auf die Kombi Sparpreis + VBB-Ticket, oder ist der Nicht-Verkauf von Sparpreisen zu gewissen Zielen eine lukrative Möglichkeit, bei Anschlussverlust nichts mehr zu erstatten? Wenn ein durchgehender Kauf nicht möglich ist, müssten die beiden Tickets doch wie ein Beförderungsvertrag gelten. :-s Vor Nürnberg wurde intelligenterweise ein Anschlusszug nach Berlin durchgesagt. Wer von München nach Erlangen, Bamberg oder Leipzig will, setzt sich wohl kaum in den sogenannten Sprinter. ;-)
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2 Schadenfreude ist die schönste Freude :p
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3 So sieht so ein Teil aus. Warum ist es eigentlich erst eine Stunde später gültig?
In Nürnberg hatten wir bereits 55 min Verspätung. Dahinter vermeldete ständiges Abbremsen und Beschleunigen, dass unser sogenannter Sprinter hinter einem Regio gelandet war. Jetzt erst wurde das FIS aktiv. Bisher hatte es nur die Abfahrtszeit in München angezeigt, jetzt verkündete es den nächsten Halt in Erfurt und darüber im gelben Lauftext den Ausfall aller Halte. :D Schlauerweise hatte jemand die Daten nicht für den Ersatzzug geladen, sondern für den ursprünglich geplanten Zug, und der fiel ja aus. Der Zc beruhigte: „Sehr geehrte Damen und Herren, an dieser Anzeige steht, dass wir nicht in Erfurt, Halle und Berlin halten – aber natürlich halten wir dort“ :D Ich wartete darauf, dass sich gleich der Tf melden würde: „Nein, wir halten heute nicht in Erfurt, wir fahren über Saalfeld“ :p Berlin-Express indes lag im EN, der auf der Umleitungsstrecke mittlerweile stolze 31 min zu früh dran war! Leider wollte er mir nichts davon abgeben.^^ Ich war sehr erleichtert, als unser Zug auf die RbTW einbog.^^ Ausgerechnet dort gab es keine Geschwindigkeitsanzeige, wäre auch bisschen peinlich in einem Sprinter mit Ersatzfahrzeug. :p Bis Erfurt wurden immerhin 3 min Verspätung aufgeholt. Das FIS zeigte an, wir sollten in einer Minute ankommen. Genau, in dem Moment, wo die Uhr eine Minute weiter sprang, sprang auch die rote Ankunftszeit um eine Minute nach hinten. :D Im Gleisvorfeld von Halle blieben wir nochmal stehen, es ertönte der Dreiklang des Grauens. Bald ging es weiter, wir waren aktuell bei exakt + 60. In Halle Am ZZA steht "ca 50 min später". Ich dachte, eine Stunde auszurechnen wäre nicht so kompliziert – wieder was gelernt! Aber ich will nicht nur meckern: Das Zugpersonal war trotz der auch für sie sehr unschönen Situation sehr freundlich und bemüht (abgesehen von den unsinnigen Anschlussinformationen^^), die Ansagen (allerdings nur die auf Deutsch -.-) waren sehr deutlich, dafür sorgten sicherlich auch die besseren Lautsprecher im ICE4. Das RIS verkündete mittlerweile als Grund für unsere Verspätung „kurzfristigen Personalausfall“, das war ungefähr genauso zutreffend wie „Warten auf ein verspätetes Schiff“. :p Als ich seit 4½ h in dem Zug saß und eigentlich schon seit einer halben Stunde draußen sein sollte, wies mich der DB Navigator darauf hin, ich solle doch komforteinchecken. Die Hinweise sind immer geil. Von mehrere Wochen verspätet, oder während ich im Roaming in einer anderen Zeitzone war, über einen Hinweis für einen ausfallenden Zug mit einem bereits storniertem Ticket hatte ich da schon alle möglichen Brüller. :D
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4 Heute ohne Halt in Erfurt – nächster Halt: Erfurt. Ja, nee, schon klar…
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5 Am Beginn der RbTW (Rennbahn Thüringer Wald) sieht man rechts den Staffelberg und links das von der Oberleitung durchschnittene Kloster Vierzehnheiligen…
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6 …sowie kurz darauf das Kloster Banz
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7 Eine der wenigen Fahrten auf der RbTW, bei der ich fotografierte, ich kenne ich die Strecke ja^^
Kurz vor Südkreuz legten wir einen Gedenkhalt ein für die Schnelligkeit der ODEG, welche jene unverzüglich unter Beweis stellte und überholte. Dann kam neben uns ein weiterer sogenannter Sprinter zum Stehen, jetzt konnte wenigstens niemand mehr überholen. :p Der Streckenabschnitt vor uns sei gesperrt, und es müsse auch noch ein Zug abgeschleppt werden. Aber es solle in Kürze weitergehen. Genau, und ich bin ein Rhinozeros und habe grünes Fell! (Der Wahrheitsgehalt der beiden Aussagen ist etwa gleich hoch…) Eine Stunde später in Berlin anzukommen war für mich auch noch ok, doch selbst das wurde mittlerweile knapp… Wenn das nicht klappte, blieb mir nur noch, mit der S5 mit zusätzlichem Umstieg in Mahlsdorf bis Hoppegarten (an der Stadtgrenze) zu fahren, dort in den SEV zu steigen und erst ab Strausberg mit der NEB weiterzufahren. Damit wäre ich 190 min später als geplant in Kostrzyn angekommen, nämlich nachts um 1. Bei Weiterfahrt 6:52 Uhr… Das wollte ich um jeden Preis vermeiden. Der Zc meldete sich: „In der aktuellen Situation machen Prognosen keinen Sinn.“... Wir standen nun wirklich kurz vorm Südkreuz und würden ja bald dort einlaufen. In meiner Verzweiflung kam ich auf die Idee, die Kontaktnummer der NEB anzurufen, um anzufragen, ob sie einen S-Bahn-Takt warten können (das hätte eine um 5 min verspätete Abfahrt nach sich gezogen), angesichts des SEV und der Reisezeitverdoppelung aus Reisenden-Sicht durchaus nachvollziehbar, zumal im Falle jener Großstörung sicher nicht nur ein Fahrgast profitiert hätte. ;-) Die Stimme an der Hotline vermeldete: „Willkommen bei der Niederbarnimer Eisenbahn. Sie rufen außerhalb unserer Bürozeiten an.“ Na Mensch, es gibt tatsächlich Menschen, die außerhalb der Bürozeiten in einen Zug steigen möchten... Letztendlich war die Ankunft am Südkreuz mit + 76. Wieder toll gemacht.^^ Ich sollte mal ne extra Statistik für die sogenannten Sprinter machen, das wäre eine List of Shame (ich glaube ich bin bei unter 50 % Pünktlichkeit, nordwärts auf jeden Fall erheblich schlimmer). :p
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8 Unsere Weiterfahrt verzögert sich wegen der Verspätung eines entgegenkommenden Zuges. Oh wait…
Ich hatte 7 min Wartezeit auf die S-Bahn, also hätten es maximal 6 min zusätzliche Verspätung sein dürfen.^^ Dann stieg ich in die Ringbahn, um dem Döner-Flashmob der Hipster beizuwohnen. -.- Am Ostkreuz ausgestiegen fragte ich einen Mitarbeiter, wo genau ich hinmuss. Er redete so unfassbar langsam… Falls jemand die Szene in Zoomania mit dem Faultier gesehen hat, weiß er, wie ich mich gefühlt habe: Ich war der Hase.^^ Den neuen nördlichen Regionalbahnsteig unten kannte ich noch nicht. Endlich hatte ich’s in die NEB geschafft und würde „nur“ 70 min als geplant am Ziel ankommen. Im Zug waren alle Ansagen zweisprachig DE & PL, nur die Ausstiegsseite wurde nicht übersetzt.^^ Östlich von Müncheberg war die Strecke für mich Neuland. Anfangs halbwegs gut gefüllt leerte sich der Zug rasch. Hinter mir saßen zwei skandinavische Mädels, neben mir eine 3er-Gruppe Polen, sonst gab es grenzüberschreitend kaum Nachfrage. Wow, die Oder-Brücke (übrigens nicht zu verwechseln mit der Und-Brücke) darf nur mit 10 km/h überquert werden. Und das ist noch nicht einmal eine Lafa, sondern dauerhaft.
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9 Der Hai passte auch gut zu meiner aktuellen Laune
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10 Am Ziel wartete schon eine Artgenossin auf ihn ;-)
Reichlich fertig von der DB erreichte ich schließlich Kostrzyn mit + 2 (Reisekette: + 72) und kurz darauf die gebuchte Unterkunft. Ob der anvisierten Ankunftszeit und meiner geringen Motivation, hier zu übernachten, hatte ich einfach die billigste Unterkunft im Ort reserviert, was ich jetzt durchaus bereute.^^

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Polentour

Krümelmonster, München, Sonntag, 05.07.2020, 13:47 (vor 1990 Tagen) @ Krümelmonster

Früh ging es am nächsten Morgen weiter. Am Bahnhof von Kostrzyn gab es keine Abfahrtstafel und auch keine ZZA an den Bahnsteigen. Da half nur am Schalter fragen (in Landessprache). Eine Blechelse gab's auch nicht, nur manuelle Ansagen. Auf die Frage, ob diese auch in Fremdsprachen verfügbar waren, gehe ich lieber nicht ein, ;-) Der Zug füllte sich schnell, ab Zielona Góra war schon volle Hütte. Recht gemächlich führte die Fahrt Richtung Südosten, immer wieder abzweigend über die langsamen Bahnsteiggleise oder Gütergleise, mehrmals an kleineren Bahnhöfen oder auf freier Strecke zum Stehen kommend, trotzdem pünktlich. Bis Breslau lag die planmäßige Ø-Geschwindigkeit bei 76 km/h. Dort waren 18 min Aufenthalt & Lokwechsel. Ich verstehe ja nicht, warum man innerhalb eines Stromsystems beim selben Betreiber unbedingt die Lok tauschen muss. :-s Weil viele ausstiegen, hatte ich gehofft, dass es leerer wird. Es war aber bloß Schichtwechsel, nun war die Fuhre völlig überladen. Selbst im Gang des Abteilwagens standen viele. Dabei bekommt man doch beim Fahrkartenkauf (immer?) eine Reservierung... Der Zug war auch planmäßig mit sieben Wagen unterwegs. Mein Wagen hieß übrigens B7bnopuz – Gesundheit!
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11 Der Bahnhof von Kostrzyn
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12 Hübsch!
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13 Sorry, es war noch früh :-/
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14 Hier kommt die Strecke aus Deutschland. Über die Brücke rechts führt die Güterumgehung von Rzepin.
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15 Wenigstens geht es voran…
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16 In Breslau hat die Moderne Einzug gehalten
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17 Unsere neue Lok
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18 Alter Regionalzug
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19 Neuer Regionalzug
Etwas schneller ging es hinter Breslau weiter. Erst jetzt gab es Ansagen auf Polnisch. Das klingt ungefähr wie eine Schlange während eines Asthma-Anfalls: nur Rumgezische.^^ Hinter Częstochowa wurde das Gefährt wirklich schnell und fuhr anderthalb Stunden nonstop bis Krakau. Obwohl es über Częstochowa auf der Karte ein großer Umweg scheint, ist es dennoch die schnellere Strecke, weil jene Strecke gut ausgebaut ist; die direkte Strecke Katowice – Krakau lässt oft nur 60 km/h zu. Auf dem langen Abschnitt ohne Halt ging ich was futtern. Am Tresen war ein mürrischer Alter, schon während der Bestellung. Irgendwann während der Wartezeit kam er mit zwei Hähnchen und wollte mir eins andrehen. Ich sagte, das ist nicht meins. Er fragte, wer die bestellt hat. Nur die Touristin hinter ihm meldete sich, nicht aber ihr Partner. Er fragte nochmal. Nur die eine Person meldete sich. Er stellte ihr und ihrem Partner einfach beide Hähnchen hin. Als ich gerade mit meinem Essen beschäftigt war, kam er zu mir, holte sich extra jemanden zum Übersetzen, und fragte, wie viele Portionen ich bestellt hatte. Das ist bei einer Einzelperson schon eine kniffelige Sache.^^ Weil er mir nicht glaubte, ließ er sich tatsächlich noch die Quittung zeigen. -.- Zurück im Abteil quittierte bald die Klimaanlage den Dienst. Wenigstens konnte man noch die Fenster öffnen.^^ In Krakau blieben wir nochmal 22 min, seit Kostrzyn war ich bereits 7 h unterwegs.
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20 Flutkanal der Oder kurz vor Opole
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21 Ich weiß immer noch nicht so genau, wovor hier gewarnt wird^^
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22 Das WARS. Alles alle.^^
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23 In Krakau noch ein Lokwechsel
Faszinierend, wie oft so ein Zug die Türen schließen kann, ohne loszufahren.^^ Trotz des üppigen Aufenthaltes wurde genau eine Minute Verspätung abgebaut.^^ Wir waren bei + 13 oder so. Die Ausfahrt war dann gen Norden und über die Güterumgehung – ui, wie exotisch. Im Schneckentempo ging es voran, mehrere Brücken wurden kaum schneller als mit Schrittgeschwindigkeit überquert (unschön bei sieben Wagen^^), mit affenartigen 30 Sachen Highspeed raste der Zug durch den Rangierbahnhof Kraków Nowa Huta. Bis hierhin war es für mich heute neue Strecke. Auf direktem Wege wären es 18,4 km Strecke von Krakau-Hbf. bis dorthin. Dafür fast 25 min Fahrzeit und daran anschließend unbestimmte Standzeit. :D Es war meine siebte Zugfahrt mit polnischem Tarif. Es hätte die dritte pünktliche sein können.^^ Von den beiden pünktlichen war eine auch noch im Russentalgo. :D Unser Gegenzug hatte + 93.^^ Irgendwie mussten wir auf den warten, damit zwei Leute von unserem Personal rüber konnten. Es war übrigens kein planmäßiger Halt und die Strecke ist auch nicht eingleisig. :D Mit + 25 ging es dann weiter, mit 160 km/h. Endlich wieder Luft! Dieses Land ist so flach. Ich habe bestimmt 20 Flussbrücken überquert und konnte kein einziges Mal die Fließrichtung erkennen. :D In einer knappen Stunde wurden noch fast 10 min Verspätung aufgeholt. Kurz vor Rzeszów standen wir dann wieder lange – ausgerechnet neben einem Typen, der im Garten sein altes Holz verbrannte. -.- Interessanterweise kamen während der Zeit zwei Gegenzüge.^^ Irgendwann kam eine Durchsage (natürlich nur auf Polnisch), dass wir noch ca. 20 min stehen bleiben oder brauchen würden. Ich las, dass es wohl einen PU gegeben hatte, der hatte unserem Gegenzug die + 93 eingebrockt.
Die Westausfahrt von Rzeszów war wegen Bauarbeiten eingleisig, deshalb dauerte es dann auch noch eine Weile, bis wir schließlich im Bahnhof einliefen: mit + 36. 11 min hatten gefehlt, dann hätte ich genau 10 h in diesem Abteil gehockt.^^ Ich hatte nur in Breslau und Krakau kurz den Zug verlassen und war nur einmal ins Bistro gegangen, schlafen kann ich nicht im Sitzen. :-/ Der Zug, der noch weiter fuhr bis Przemyśl, leerte sich hier deutlich. Berlin-Express wartete schon auf mich. Der Bahnhof von Rzeszów war eine einzige Baustelle, es war nur ein Bahnsteig in Betrieb. Bei der Wegeführung sind PUs kein Wunder. :-/ Im Bahnhofsgebäude gab es Schalter, die Inlandstickets verkaufen, und es gab Schalter, die Inlandstickets und internationale Tickets verkaufen. An zweiterem wurde gesagt, dass sie keine Tickets in die Slowakei verkaufen, ich müsse zum anderen.^^
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24 Tod und Apokalypse? Nein, zum Glück nur ein fehlerhafter Sensor, knapp zehn Grad kühler war es.^^
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25 Endlich geschafft
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26 Der einzige Zugang zum Bahnsteig
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27 Der einzige Zugang zum Bahnsteig^^
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28 Blick über den Bahnhof
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29 Bahnhof & Obus-Ladestation
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30 Das polnische Bahnwesen prägnant in einem Piktogramm
Wechselstube, erster Versuch: Der Mensch schaute meine Weißrussischen Rubel an, lachte sich halb tot und sagte: „Nie“ (Polnisch für nein). Auf die Frage, wo ich sie tauschen könne, lachte er nur weiter. :D Bei der zweiten Wechselstube bekam ich auf diese Frage immerhin die Antwort „Я не знаю“, dabei hatte ich auf Polnisch gefragt (bzw. es zumindest versucht). :D Ich glaube, eine dritte Wechselstube haben wir nicht mehr gesehen, auf jeden Fall habe ich immer noch 60 Weißrussische Rubel. -.- Wir gingen noch durch die Stadt. Diesmal war ich nicht in Galicien, sondern in Galizien. ;-) Rzeszów ist nicht hässlich, aber wirklich viel zu sehen gab es auch nicht. Auf dem durchaus schönen Stadtplatz fand gerade das Stadtfest statt. Dann holten wir uns noch eine Pizza zum Mitnehmen und verkrümelten uns bald zum Bubu Machen.
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31 Das Theater von Rzeszów
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32 Am Rynek, dem Hauptplatz von Rzeszów
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33 Es stieg gerade das Stadtfest, deshalb war ein Blick über den Platz kaum möglich
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34 Der Lubomirski-Sommerpalast
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35 Das Lubomirski-Schloss
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36 – 37 In der Altstadt von Rzeszów. Wer mit der polnischen Sprache auf Kriegsfuß steht, nennt es auch Rätselzoo. ;-)

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Polentour mit SK-Anteil

Krümelmonster, München, Sonntag, 05.07.2020, 13:48 (vor 1990 Tagen) @ Krümelmonster

6:52 Uhr am Vortag war ja fast noch eine angenehme Abfahrtszeit. Heute war es schon 5:49 Uhr. -.- Wir enterten deutlich vor der Abfahrt die Masochisten-Kiste und fanden gerade noch zwei Plätze. Für Samstagmorgen kurz vor sechs war die Gurke unfassbar voll. :-O Wir würden 202 Schienenkilometer zurücklegen, auf der Straße wären es unter 150 km. :-/ Für diese Mords-Distanz waren 4½ h veranschlagt – auf Tram-Sitzen. -.- Jemand latschte auf der Suche nach bequemen Plätzen nach vorne, öffnete die Tür mit einem großen Schild „Kein Zutritt!“ zum Führerstand und lachte sich halb tot. Immerhin ist er nicht reingegangen, sondern hat die Tür wieder zu gemacht.^^ Pünktlich fuhr der Zug los. 2 min lang. Dann blieb er auf offener Strecke stehen und der Tf verließ den Führerstand. Ah, wir waren (wahrscheinlich wegen der Bauarbeiten) am Abzweig vorbeigerauscht und machten auf freier Strecke Kopf, um über eine Verbindungskurve auf die richtige Strecke zu gelangen. Kreative Betriebsführung! Diese Verbindungskurve wird sonst wahrscheinlich nie planmäßig von Personenzügen befahren. ;-) Das war wohl der Grund für die um 15 min vorverlegte Abfahrtszeit. 12 min brauchte die Box bis Rzeszów Staroniwa (1,543 km entfernt vom Hbf. auf direktem Wege), dort stand sie 6 min rum. Das hätte man fast zu Fuß geschafft. :D Das größte Problem im Zug waren gar nicht die Sitze, sondern dass die Versammlung hyperaktiver Terrorkinder gemeinsam einen Ausflug machte. -.- Zunächst ging es bis Jasło noch recht schnell voran (oft 80 km/h, teilweise sogar noch schneller, nur zwei planm. Zwischenhalte), landschaftlich recht schön durch die hügeligen Ausläufer der Karpaten. Nach knapp anderthalb Stunden war Jasło erreicht, wo die Box wieder kopfmachte. Während der nächsten halben Stunde bis Krosno waren oft noch 70 km/h drin. Nun legte die Box häufig Zwischenhalte an ganz kleinen Dörfern (wenn überhaupt. Teilweise dachte ich: ‚Warum bleibt der hier stehen?‘ :D) ein. Eine Stunde hinter Krosno folgte Zagórz, auf dem Weg dorthin lag der letzte Abschnitt mit 70 km/h. Es war der einzige Abschnitt in drei Stunden Fahrzeit, wo man schneller als 60 km/h fahren konnte… Hinter Zagórz ging es die knapp anderthalb Stunden bis zur Grenze durchgehend maximal 40 km/h voran. Immerhin überholten wir einen Radfahrer, na wenigstens ein Vehikel, das noch langsamer war als unsere Box.^^ Die kurvige Strecke führte oft entlang an sprudelnden Gebirgsbächen. Währenddessen baute die Box langsam Verspätung auf. Vor Łupków blieb sie auf freier Strecke mehrere min stehen. In Łupków, einem Dorf mit stolzen 22 Einwohnern und dem letzten Halt vor der Grenze, waren 6 min Aufenthalt vorgesehen, die wir trotz Verspätung nicht kürzten. Polen hat bei meinen Fahrten eine Pünktlichkeitsquote von glorreichen 25 %.^^ Bis Łupków gibt es regelmäßigen Zugverkehr (ein oder zwei Zugpaare am Tag), weiter kommt nur an Wochenenden im Juli & August.
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38 Hier nochmal der Bahnhof von Rzeszów, morgens um halb sechs -.-
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39 Einziger Zugang zum Bahnsteig. Die linke Treppe ist nur Dekoration…
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40 Eine Mitfahrt mit der dahinter lauernden Rennente ist mir bis heute nicht geglückt (war für diesen Mai geplant -.-). Diesmal mussten wir in der Masochisten-Kiste Platz nehmen.
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41 Hass!
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42 Aufenthalt in Jasło
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43 Altertümliches Monster
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44 – 45 Die Osława flussaufwärts
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46 Das einstige Bahnhofsgebäude der Waldbahn Bieszczady (ich weiß, das Wort sieht komisch aus, ist aber kein Tippfehler^^)
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47 Hier vor der Kulisse der Berge
Mit + 10 überquerten wir die slowakische Grenze. Nach der Ankunft am Vortag hatten wir am Inlandsschalter in Rzeszów Tickets bis Łupków bekommen. Online kann man das natürlich nicht buchen. Entweder es bestand über die Grenze Null-Tarif, oder der KiN wollte keine Tickets verkaufen.^^ Auch auf slowakischer Seite ging es im Schneckentempo weiter. Falls sich jemand mal gefragt hat, wo der Arsch der Welt wirklich ist: exakt dort! Im Zuge der Corona-Krise war die Slowakei ja eines der ersten Länder Europas, das seine Grenzen geschlossen hat (wenn nicht sogar das erste), zunächst war die polnische Grenze noch davon ausgenommen. Denn ganz ehrlich: Diese Grenze überquert einfach niemand! Da ist ja nichts! :D Kurz darauf schloss bekanntlich Polen all seine Außengrenzen... Der nächste Halt war in Medzilabarce mesto (bzw. Меджилабірці місто). Die sogenannte Stadt ist die größte Metropole hier weit und breit und hat 6.500 Einwohner. Tatsächlich waren die meisten Leute aus Rzeszów noch im Zug, jetzt erst gab es nennenswert Aussteiger. Kurz darauf wurde endlich die Endstation Medzilaborce erreicht.
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48 Das ausnehmend hübsche Bahnhofsgebäude von Medzilaborce mesto
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49 Am Ende der Fahrt
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50 Völkerfreundschaft
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51 Ganz schön was los hier!
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52 Das Bahnhofsgebäude
Der 4-min-Anschluss in Medzilaborce hatte tatsächlich auf den um 12 min verspäteten Zug aus dem Ausland gewartet. Alles andere wäre auch reichlich tragisch für uns gewesen.^^ Vor diesem Anschluss hatte ich heute am meisten Angst.^^ Normalerweise enden die slowakischen Züge erst in Medzilaborce mesto, aber da kommt im Sommer ja schon der polnische Zug her. Wahrscheinlich wurde gewartet, falls jemand von Medzilaborce mesto Richtung Süden fahren wollte, im Falle einer großen Verspätung des Zuges aus Polen können die Slowaken ja immer noch ihren eigenen Zug nach Medzilaborce mesto schicken. Zug, Tf und Streckenkenntnis sind ja vorhanden, es geht ja bloß darum, nicht zwei Züge parallel fahren zu lassen, aber im Verspätungsfall stellt sich das Problem ja nicht. Ab Medzilaborce fuhren wir mit dem typischen Slowakenteil weiter. Viele Orte hier (auch Medzilaborce) haben eine mehrheitlich russinische Bevölkerung. Die Russinen (nicht zu verwechseln mit den Russinnen ;-) ) sprechen eine Sprache, die eine Art Mix aus Slowakisch/Polnisch, Ukrainisch und Serbisch ist, Russinisch wird auch in der Westukraine sowie in der Vojvodina (Nordserbien) gesprochen. Wenn man davon nichts wusste, bekam man aber zugegeben wenig davon mit.
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53 Ui, zweisprachige Beschriftung: Slowakisch & Russinisch
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54 Vyšné Čabiny – the Place to Be!
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55 Mit dem linken Zug in Humenné angekommen
Die 10 min Verspätung bei Abfuhrt konnten während der knappen Stunde Fahrt bis Humenné auf 2 reduziert werden, sodass auch dort der 4-min-Anschluss klappte. Von Humenné nach Košice waren wir anderthalb Stunden unterwegs. Vor Košice sahen wir eine Brotbüchse auf der eigentlich elektrifizierten Strecke Richtung Ostgrenze entschwinden und wunderten uns. Wir schauten nach: Es war der Express-Zug ins ukrainische Mukatschewo. Bis Košice hatten wir dann auch schon wieder + 5 angesammelt, zwischenzeitlich auch mal mehr.^^
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56 Noch nix los im Zug nach Košice? Doch: wir! :p
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57 Die dystopische Fabrikruine am Stadtrand von Michalovce. Noch stimmungsvoller gibt’s das ganze hier auf Bild 40. Ich konnte leider nicht herausfinden, was dort früher produziert wurde. Falls es jemand weiß, also bitte gern melden. ;-)
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58 Monster-Daniela brachte uns nach Košice
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59 Im Bahnhof abgestellte Wagen
In Košice hatten wir eine gute Stunde Pause, darüber war ich nach über 7 h fast ununterbrochener Fahrt auch nicht so traurig.^^ Ich kaufte Tickets für die Weiterfahrt, wir gingen Verpflegung kaufen & Geld abheben (meine blöden Weißrussischen Rubel wurde ich natürlich auch hier nicht los :D) und Eis essen. Der Lidl hatte keinerlei slowakische Kekse im Sortiment, so ein Saftladen! -.- Wir hatten nun die Wahl zwischen einem Regionalzug mit 10 min Umsteigezeit, der eine halbe Stunde eher in Košice losfuhr, oder einem Schnellzug mit 6 min Umsteigezeit am nächsten Bahnhof. Wir nahmen den Schnellzug, da waren sogar Reservierungen inkludiert. 1:15 h dauerte die Fahrt. Da die Slowaken bekanntlich auch selten pünktlich fahren, baute der Zug bis Poprad 8 min Verspätung auf. Der 6-min-Anschluss war nicht bahnsteiggleich, wartete aber.
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60 Per Vectron weiter
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61 Bei Margecany: Mistwetter po slovensky
Mit + 5 ging es ab Poprad weiter. Sitzplätze bekamen wir erst in Kežmarok, wo viele ausstiegen. Es war ein zusätzlicher Zug mit wenigen Zwischenhalten, aber die dauerten stets mehrere min. Hinter Kežmarok waren wir jedes Mal etliche min vor Plan: 9 min in Podolínec und 12 min in Plaveč. :D Auf dem Abschnitt zwischen Plaveč und Čirč findet erst seit Dezember wieder Personenverkehr statt (das hatte ich ja im März schon gemacht), unser Zug diesmal fuhr ohne Halt von Plaveč bis Polen durch. Dabei hätte das GTW vielleicht sogar komplett an den Bahnsteig von Čirč gepasst, zumindest besser als Opa damals (Link kommt gleich). :D Zwischen Čirč und der Grenze waren bis zum Frühsommer 10 Jahre keine Personenzüge mehr gefahren. Auch das GTW war gut ausgelastet, abgesehen von den Aussteigern in Kežmarok fuhren fast alle von Poprad durch bis zum Ziel. Unser Trend setzte sich fort: Seit der polnischen Grenze waren wir entweder pünktlich am Start & verspätet am Ziel oder umgekehrt. :D Da dieser Zug verspätet abgefahren war, überquerte er pünktlich die Grenze (der schlechtere Streckenzustand nördlich war tatsächlich zu spüren^^) und erreichte mit – 1 sein Ziel Muszyna.^^ Knapp zwei Stunden hatte die Fahrt ab Poprad gedauert. Neue Strecke für mich heute: von Rzeszów bis Humenné Mesto und dann das letzte Stück von Čirč über die Grenze bis Muszyna.
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62 Schlecht ist es nicht, aber ich muss zugeben, ich hatte schon bessere Ausblicke auf die Tatra (z. B. hier Bild 30)
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63 Warten auf den Gegenzug im Nichts
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64 Nochmal Warten im Nichts
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65 Angekommen in Muszyna
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66 Völkerfreundschaft
Da wir nicht herausfinden konnten, wo genau die Busse nach Krynica abfahren würden, versuchten wir es erstmal an der Bushaltestelle beim Bahnhof. Prompt kam ein Minibus, er erinnerte sehr an eine Marschrutka.^^ Auch hier musste man sich melden, wenn man aussteigen wollte, was uns sogar auf Anhieb gelang.^^
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67 Warum einfach, wenn’s auch umständlich geht? :p Die Route von Košice nach Poprad führte natürlich nicht so direkt wie dargestellt mitten durch die Berge, und Poprad liegt auch deutlich weiter südwestlich als der Punkt, an dem sich die Richtung ändert (jener ist nämlich kurz vor Kežmarok). ;-)
Wir hatten eine grottige Unterkunft reserviert, aber mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie lag oberhalb des Ortes. Ob der frühen Abfahrtszeit am nächsten „Morgen“ wollte ich eigentlich nur kurz Futter fassen und dann so schnell wie möglich ratzen. Aber der mitreisende Berlin-Express fand den Ort irgendwie ziemlich interessant und fotografierte alles mögliche.^^ Irgendwann fanden wir ein Restaurant (war gar nicht so einfach), es war Selbstbedienung. Die Karte gab’s dreisprachig (PL, EN, RU), aber das Personal war des Englischen überhaupt nicht mächtig. Ich versuchte, auf Polnisch zu bestellen und danach nochmal deutlich zu machen, welches Hauptgericht wir mit welcher Beilage wollten (in Polen sind die Hauptgerichte üblicherweise ohne Beilagen angegeben, letztere werden gesondert bestellt). Daraufhin bekamen wir ein Hauptgericht mit Beilage und eins ohne. Und kurz darauf noch eins mit Beilage. Ich aß es einfach. :p Leider stellten wir erst nach der Zahlung fest, dass uns sogar noch ein viertes Hauptgericht in Rechnung gestellt worden war… -.-
Anschließend gingen wir endlich ratzen.^^
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68 Flower Power
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69 – 70 Alte Holzarchitektur

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Polentour

Krümelmonster, München, Sonntag, 05.07.2020, 13:48 (vor 1990 Tagen) @ Krümelmonster

Mitten in der Nacht klingelte der Wecker. Gegen 4:20 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bhf., 4:44 fuhr der Zug.
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71 Uuuh, gruselig
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72 – 73 Manchmal wenn ich solche Aktionen bringe, hasse ich mein Leben :-/
Im Zug gab es automatische Ansagen auf Polnisch und Englisch. :-O Er fuhr eine gute Viertelstunde bis Muszyna, dort machte er Kopf. Nach einer guten halben Stunde hatten wir schon + 5. Am Fahrgastwechsel wird’s nicht gelegen haben, die Auslastung war am Sonntagmorgen zur Unzeit natürlich extrem niedrig.^^ Pünktlich und Polen passt halt einfach nicht zusammen. :p Die schöne Fahrt führte durch die südpolnischen Berge im Tal des Flusses Poprad, der anfangs die slowakische Grenze bildete. Hinter Nowy Sącz fuhr der Zug eine halbe Stunde ohne Halt, er verließ das Tal und kletterte auf schöner Panoramastrecke durch die Berge. Bis Tarnów waren nur zwei längere Abschnitte mit mehr als 70 km/h befahrbar, meist ging es noch langsamer voran. Nach knapp 3 h Fahrt verließ der Zug die Berge und erreichte kurz darauf Tarnów, ca. auf halber Strecke zwischen Krakau und Rzeszów. Bis hierhin war es für mich neue Strecke. Ab Tarnów ging es mit 160 km/h und auf die Minute pünktlich voran. Letzter Zwischenhalt vor Krakau war Podłęże, wo die Güterumgehung abzweigt. Wir blieben heute auf der Hauptstrecke, stoppten aber bald und machten es uns für mehrere min bequem, bis ein Artgenosse in Gegenrichtung davonbrauste. Weiter ging es durch eine langgestreckte Baustelle (mit Ausnahme der Bahnhofsbereiche durchgehend bis Krakau-Hbf.), wo das zweite Streckengleis fehlte und man nur mit 50 km/h vorankam. Immer wieder mussten wir warten, zwischenzeitlich hatten wir mal + 16. Wer braucht schon Baustellenfahrpläne, wenn man stattdessen Verspätung haben kann? Letztlich erreichten wir Krakau-Hbf. mit + 8. Die Fahrt hatte gut 4½ gedauert, in dieser Zeit ließen sich auch ganz andere Entfernungen zurücklegen als 227 km.^^
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74 Die grüne Grenze (bzw. blaue Grenze ;-) ) zwischen Polen und der Slowakei
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75 Nowy Sącz
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76 Such den Zug^^
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77 – 78 In den Bergen Südpolens
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79 Wir ließen das altertümliche Vehikel passieren
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80 Das Bahnhofsgebäude in Tarnów
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81 Unser Zügli ebendort (die Verspätung war mittlerweile aufgeholt, deshalb konnte ich beim 3-min-Halt raus^^)
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82 Kreuzung mit dem Artgenossen
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83 Bauarbeiten
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84 Gegengleis
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85 Überquerung der Weichsel in Krakau
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86 Endlich geschafft!
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87 Der Zugang ins Bahnhofsgebäude erfolgt über ein Shoppingcenter
Die verbliebenen 59 min Umsteigezeit reichten immerhin noch für einen schnellen Marsch zum Rynek, dem Stadtplatz, und zurück.^^ Zudem kauften wir noch etwas Verpflegung vor der Preisgrenze. ;-)
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88 Am Jan-Matejko-Platz findet man ein Universitätsgebäude und den Barbakan der Stadtbefestigung
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89 Denkmal für König Władysław II. Jagiełło vor dem PKP-Gebäude
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90 – 91 Trammen vor dem Landesregierungsamt
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92 Trammen vor der Barbakan und einem Gebäude der Universität
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93 Die Innenseite der Stadtmauer
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94 Die Altstadt-Seite des Florianstors
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95 Blick auf die Marienkirche
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96 Die Tuchhalle auf dem Hauptplatz Rynek gegenüber der Kirche
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97 Ein schöner Rücken kann auch entzücken
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98 Kirchturm & Tuchhalle
In Krakau trennten der Berlin-Express und ich uns wieder. Ich wählte für meine Weiterreise zunächst den Cracovia Richtung Prag mit Kurswagen nach Budapest. In Krakau-Hbf. gab es tatsächlich Ansagen auf Englisch :-O, entweder für meinen internationalen Zug oder die aus Warschau kommende Ente (hab nicht genau auf die Ansage geachtet).
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99 Interessante Kombi
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100 Zur Abfahrtszeit
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101 Die Prognose über „2 min Verspätung“ ist ungefähr genauso optimistisch wie ein Radio-Reporter, der im Verkehrsfunk von einem schlafenden Tier auf der Autobahn berichtet ;-)
Eine Minute vor Abfahrt kamen immerhin schon mal die Wagen, auf die sich nun riesige Gruppe aus Amerika und Asien stürzten.
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102 Die Eisenbahn, Symbol einer modernen Epoche…
Eine Lok kam erst über 10 min nach Planabfahrt. Die Japaner ggü. von mir wunderten sich, der Zug sollte doch schon längst abgefahren sein. Die verstanden überhaupt nicht, was los war. :D Ich weiß nicht, ob es wirklich Japaner oder Amerikaner waren, denn er redete mir ihr meist Englisch, sie mit ihm aber Japanisch. :-s Die Abfahrt war letztlich mit + 18. Aber irgendwie in die andere Richtung, als ich dachte.^^ Warum der Zug die langsame Strecke über Trzebinia nahm, weiß ich nicht, aber so konnte ich mit Trzebinia – Auschwitz noch ein paar mehr km neue Strecke abhaken. B-) Der ältere Zub sprach etwas Englisch, Russisch und Deutsch! Die Ansagen über Lautsprecher waren aber selbst im EC nur auf Polnisch.^^ Ich saß zunächst im Prager Zugteil. Die Japaner fragten den Zub, ob sie den Wagen wechseln müssen, wenn sie nach Prag wollen. Sie zeigten ihre bei der DB gekauften Reservierungen: Krakau – Bohumín und Bohumín – Prag, beide bezahlt. Der Zub schaute sich das ganze an und sagte dann nachdenklich auf Polnisch: „Sie haben doppelt bezahlt. Die Deutschen haben sie beschissen...“ Ich blieb mal lieber still.^^ Es war ein langsames Geruckel über alte, schlechte Schienen. Wer diese Strecke mal gefahren, weiß auch, warum hier so wenig Züge fahren: Die Fahrzeiten sind überhaupt nicht konkurrenzfähig… Für die ersten 50 km brauchten wir eine Stunde (und bauten dabei sogar noch Verspätung ab!), rund um Trzebinia kamen wir längere Zeit nur mit 30 km/h oder noch langsamer voran. Ab Auschwitz ging es immerhin etwas schneller vorwärts (wenn auch zwischendurch immer wieder 30er-Stellen), aber nicht sanfter.^^ Nach 2 h waren wir 70 km (Luftlinie) vorangekommen – auf einer Strecke, die eigentlich zu den wichtigsten europäischen Magistralen gehören sollte. Der Japaner meinte zu seiner Frau, er habe gerade gesehen, wie die Weichen noch per Hand umgestellt wurden. Ein JLV-Mensch ging durch den Zug antwortete einem anderen Touristen, er akzeptiere jede Währung, sogar Schwedische Kronen oder Schweizer Franken. Mensch, hätte ich ihn doch mal wegen meiner Weißrussischen Rubel gefragt. :D Ich bekam gleich zweimal eine ominöse SMS auf Englisch von einer polnischen Nummer, in der vor einem herannahenden Unwetter gewarnt wurde. Dabei sah es überhaupt nicht stürmisch aus, aber wenn es soweit gekommen wäre, hätte der Zug auch nicht wegrennen können.^^ Mit + 5 fuhr er über die Grenze, immerhin 13 min Verspätung abgebaut. Die planmäßige Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem polnischen Abschnitt lag bei rasanten 43,8 km/h… Und dafür ein Preis von stolzen 14 ct/km! Ich hatte Bohumín – München schon bei der DB online gekauft, ab PL über CZ & AT nach München war online nicht möglich. Deswegen hatte ich Krakau – Bohumín in Rzeszów gekauft. Eine Reservierung von Zebzrydowice (letzter Halt in PL) nach München war bei der DB sehr wohl möglich. :-s Nach Abfahrt in Zebzrydowice wechselte ich in den Budapester Zugteil. Just hinter der Grenze ging tatsächlich unvermittelt ein heftiger Wolkenbruch nieder.
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103 Ich glaube, die z-Taste klemmt :-s
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104 Einfach mal blind im Wahn auf die Tastatur gekloppt? Vergleiche auch hier ;-)
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105 Wenn meine Vermutung stimmt, hat man den Fehler zumindest wiederholt :-s
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106 Was ist das denn für ein fancy Teil? Und ist es drinnen so unbequem, wie ich befürchte?^^
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107 Nicht mehr Polen ;-)
Eine Viertelstunde hinter der Grenze war Bohumín erreicht, wo die Budapester Kurswagen vom Rest des Zuges getrennt wurden, auf ein anderes Gleis rangiert wurden und an den aus Warschau gekommenen Báthory gekoppelt wurden, der gerade auf gleiche Weise seine Kurswagen nach Prag losgeworden war. Anschließend gab es eine manuelle Ansage, sogar auf Englisch, und der Zub entschuldigte sich sogar für die 10-minütige Verspätung. :-O Ich war auf dem Weg ins ungarische Restaurant, während der Zug gerade in Ostrava einfuhr. Meine Fresse, hier stürmten ja Massen auf ihn ein. Nach dem frühen Aufstehen dachte ich, es sei doch schon Abend, aber es war ja erst kurz nach 14 Uhr. :D Ich drängte mich bis zum Restaurant. Die Kellnerin ignorierte mich lange konsequent, einen Tresen gab’s nicht. Irgendwann winkte ich sehr auffällig zu, das war ihr auch wieder nicht recht, auf jeden Fall kam irgendwas nicht allzu freundlich Klingendes auf Ungarisch zurück.^^ Dafür kam mein Essen blitzschnell, was mir neidische Blicke von allen Seiten einbrachte. :p Ich aß Marharpörkölt galuskaval (oder auch einfach: Gulasch mit Nockerln^^). Dann kämpfte ich mich durch die Massen zurück zu meinem Platz. In Deutschland wäre dieser Zug schon längst geräumt worden, „bis zum Sinken überladen“ wäre massiv untertrieben... Die Tschechen sollten noch ein paar eigene Verstärkerwagen dranhängen. In Bohumín könnte das eh gleich beim Rangieren mit machen, in Břeclav hatte die Fuhre eh 12 min Aufenthalt, das reicht doch locker, um die wieder abzumachen. In Anbetracht der aktuellen Verspätung konnte sogar der Anschluss in Břeclav warten, ohne dass mir das was bringen würde. Denn dann wäre der so spät in Wien, dass der Anschluss dort wohl nicht warten würde. :D Während ich solche Überlegungen anstellte, fuhr der EC durch den Lieblings-Ort des Corona-Virus: Huštěnovice… Mit + 13 erreichten wir Břeclav. Beim hiesigen Anschluss hätte ich von allen Anschlüssen der Tour am meisten darauf gewettet, dass er warten würde. Es wären nur 5 min gewesen... PKP kann man ausschreiben mit: Praust Keinesfalls Pünktlich. Und ČD mit: Čekat Dlouho (Lange Warten) – wenn jemand etwas Entsprechendes auf Deutsch findet, immer her damit. ;-)
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108 Bohumín: Der Zugteil aus Warschau…
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109 …fährt weg.
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110 Da kommt erstmal etwas Anderes. Warum hat die Rangierlok eigentlich vier Wagen im Schlepptau?
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111 Blick über den Bahnhof
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112 Schlechtes Vorbild -.-
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113 Schienenblick während des Rangierens
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114 Nun standen wir am Hausbahnsteig
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115 Rangieren geschafft
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116 Der Lohn für den schwierigen Weg
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117 Korrespondenz… Kotz!
Jetzt durfte ich mitm Regio nach Wien fahren, na toll. Anders käme ich ja heute nicht mehr nach München, 18:30 Uhr ist ja schon die letzte Verbindung. Es hatte was, ganz vorne am offenen Fenster zu sitzen und dem Stier beim Singen zuzuhören. Die Fahrt zog sich gefühlt immens.^^ Anderthalb Stunden dauerte sie, im RJ wäre es eine knappe Stunde gewesen. Anders als der Fernverkehr fuhr der Regio über die Wiener Stammstrecke. Immerhin, die Strecke von Wien-Lustenau nach Wien-Floridsdorf kannte ich noch nicht, noch ein paar neue km.^^ Nach Berlin – Kostrzyn war es die zweite Fahrt dieser Tour, die sowohl pünktlich begann als auch pünktlich endete.^^
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118 Dann eben so -.-
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119 Alter Wagen
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120 In Břeclav musste der Rosinenpicker noch auf uns warten…
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121 …doch am nächsten Bahnhof Bernhardsthal ließen wir ihn vorbei. Klingt logisch.^^
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122 Letzter Blick auf die Slowakei in Form der Kleinen Karpaten
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123 Reise rund um die Slowakei :D
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124 Überquerung der Donau in Wien
Die halbe Stunde in Wien ging schnell rum, zumal ich ja unten ankam und der aus Budapest kommende Railjet dort 12 min Aufenthalt hatte. Da ich die Weststrecke inzwischen sehr gut kenne, vertiefte ich mich in meinen Laptop. Es war eine ereignislose Railjet-Fahrt. Es ist egal, wo ich die deutsche Grenze überquere – jedes Mal ist meine Reaktion danach: Meine Fresse, ist das Handy-Netz hier beschissen... -.- In Traunstein erhielt ich die Roaming-Info für Österreich. :D Auf Höhe des Chiemsees kam doch noch ein Zub. Ach schade, ich dachte schon, ich schaffe es ohne Fahrkartenkontrolle von Wien bis München.^^ Es gab kein Wort zu meiner nicht eingehaltenen Zugbindung ohne entsprechenden Nachweis, der Zub knipste das Ticket einfach. :D Naja, bei zwei knappen Umstiegen ist ja mindestens plausibel, dass ich später dran war.^^
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125 Die hintere Hälfte dieser Düse brachte mich weiter
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126 Salzburg in der Abenddämmerung
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127 Wuuusch!
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128 Wieder in Schland :-C
Der Railjet war durchweg pünktlich – auf dieser Tour fast schon exotisch.^^ 15 h war ich heute Zug gefahren, für 1.100 km. Immerhin hatte ich 8.000 Schritte geschafft, das ist gut doppelt so viel, wie ich an manchen Büro-Tagen schaffe. :D (von der Zahl während des Lockdowns im März/April wollen wir gar nicht erst reden :-/ )
Der Railjet war übrigens das einzige Fahrzeug von DB Fernverkehr, mit dem ich mehr als zweimal in Schland gefahren bin und stets pünktlich war, neun Fahrten hatte ich bis dahin mit diesem Vehikel absolviert. [Inzwischen stimmt das mit der Pünktlichkeit auch nicht mehr… -.-]

Die Statistik ist ohne die S-Bahn Berlin und ohne die Strecke von Wien-Floridsdorf nach Wien-Hbf.
Von den zwölf Fahrten meiner Tour erreichten fünf ihr Ziel pünktlich (d. h. maximal + 4 in der Ankunft). Das ergibt glorreiche 42 % Pünktlichkeit. :D Die Abfahrten waren in Summe um 44 min verspätet, die Ankünfte um 158 min (plus zwei Anschlussverluste). Von den fünf pünktlichen Fahrten waren allerdings drei nach Anschlussverlusten. Und die anderen beiden mit verspäteter Abfahrt. Keine einzige Fahrt verlief also wie geplant. -.-
Das Spektakel dauerte 35:27 h plus 4:16 h für Zwischenhalte. Das ergibt im Schnitt lange 3:18 h pro Fahrt.
3.049 km hatte ich zurückgelegt, davon ca. ein Drittel auf „Neuland“. In DE waren es 838 km, in PL 1.285 km, in der Slowakei 320 km, in CZ 215 km sowie 391 km in AT.
Das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 86,0 km/h. Ohne die Fahrt über die RbTW sähe es nicht so rosig aus, denn in Deutschland lag die Ø-Geschwindigkeit bei 132,2 km/h, in PL bei 68,5 km/h, in SK bei nur 64,7 km/h, 102,2 km/h in CZ & in AT waren es 117,3 km/h.
Der ganze Spaß kostete 132,28 €, also 4,3 ct/km :D (und hier ist das FGR-Geld der Hinfahrt noch nicht drin!).


Ich befürchte, das war bereits mein letzter Bericht aus der Slowakei. Zwar war ich seitdem noch einmal im Land, aber mittlerweile geht dort wirklich nur noch ums Einsammeln selten befahrener Nebenstrecken. :D Ich denke, das ist zu unspannend, um es hier hochzustellen.^^ Zumal das ja auch einen Heidenaufwand macht… Aber falls wir im Winter wieder ein paar Monate daheim hocken, überlege ich mir das nochmal. ;-)

Der Bericht meiner nächsten Reise wird vsl. erst gegen Ende des Monats erscheinen.

Es grüßt wie immer
Das Krümelmonster

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Polentour ohne Verspätungen

kllaas, Dienstag, 07.07.2020, 16:50 (vor 1988 Tagen) @ Krümelmonster

Hallo,

Ich wollte nur mal loswerden, dass bei meinen Touren in Polen 2017 - 2019 im Naah- und Fernverkehr höchstens mal 10 Minuten Verspätung hatte.
Berührt habe ich Chojnice, Malbork, Krakow Gl, Wroclaw GL, Gdansk Gl, Leba, Przemüsl, Lebork, Poznan, Sklarska Poreba und Kostrzyn. Nicht in der richtigen Reihenfolge.

Goede reis .... Kristian

Ui, äußerst exotisch! (-:

Krümelmonster, München, Dienstag, 07.07.2020, 21:24 (vor 1988 Tagen) @ kllaas

Ich wollte nur mal loswerden, dass bei meinen Touren in Polen 2017 - 2019 im Naah- und Fernverkehr höchstens mal 10 Minuten Verspätung hatte.

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NL-Triebwagen in Polen.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 09.07.2020, 17:14 (vor 1986 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von Oscar (NL), Donnerstag, 09.07.2020, 17:15

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43 Altertümliches Monster

Das ist sozusehen ein VT627NL oder VT628NL.
Die Triebwagen haben im Norden unseres Landes gefahren, als NS dort noch fuhr (aktuell fährt dort arriva mit VT646NL).
Hier ein Zug in der Originalfarbgebung:

[image]


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL-Triebwagen in Polen.

Krümelmonster, München, Donnerstag, 09.07.2020, 21:12 (vor 1986 Tagen) @ Oscar (NL)

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43 Altertümliches Monster


Das ist sozusehen ein VT627NL oder VT628NL.

Das ist ein SN83, also ein ehemaliger Waldloper. ;-)
So wie ich Wiki verstehen, ist Waldloper aber die Zusammenfassung für die beiden von dir genannten Reihen.

Die Triebwagen haben im Norden unseres Landes gefahren, als NS dort noch fuhr (aktuell fährt dort arriva mit VT646NL).

Hier ein Zug in der Originalfarbgebung:

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gruß,

Oscar (NL).

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 10.07.2020, 08:09 (vor 1986 Tagen) @ Krümelmonster

Hallo Krümelmonster,

Das ist ein SN83, also ein ehemaliger Waldloper. ;-)

Wadloper... ;)

So wie ich Wiki verstehen, ist Waldloper aber die Zusammenfassung für die beiden von dir genannten Reihen.

Das ist richtig. Die Triebwagen sind auf demselben Grundriss des VT627/VT628 basiert. Genauso wie die aktuellen arriva Spurt eine Variante des VT646 sind.
Für diese Dekade erwartet man ein neues Fahrzeug, der Stadler WINK.


gruß,

Oscar (NL).

--
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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

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Krümelmonster, München, Freitag, 10.07.2020, 11:40 (vor 1985 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo Krümelmonster,

Tagchen!

Das ist ein SN83, also ein ehemaliger Waldloper. ;-)


Wadloper... ;)

Stimmt, da habe ich zu "Deutsch" gedacht. :D Der Wald heißt ja bei euch anders. ;-)
Es ist also nicht der Waldläufer, sondern der Wattläufer (Tschuldigung^^).

So wie ich Wiki verstehe, ist Waldloper aber die Zusammenfassung für die beiden von dir genannten Reihen.


Das ist richtig. Die Triebwagen sind auf demselben Grundriss des VT627/VT628 basiert. Genauso wie die aktuellen arriva Spurt eine Variante des VT646 sind.
Für diese Dekade erwartet man ein neues Fahrzeug, der Stadler WINK.

Der Arriva Spurt ist zumindest auf Deutsch im selben Wiki-Artikel wie das Stadler GTW. ;-)

gruß,

Oscar (NL).

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Polentour

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 05.07.2020, 14:19 (vor 1990 Tagen) @ Krümelmonster

Moin,

Nach Kostrzyn gibt's durchaus den Sparpreis Polen, allerdings nicht über Kostrzyn(Gr).

Im Zweifel bis Kietz kaufen, und die knapp 2 Euro für den Rest dann im Zug.

--
Weg mit dem 4744!

Polentour

Krümelmonster, München, Montag, 06.07.2020, 13:02 (vor 1989 Tagen) @ JeDi

Moin,

Mahlzeit!

Nach Kostrzyn gibt's durchaus den Sparpreis Polen, allerdings nicht über Kostrzyn(Gr).

Wäre ja auch zu einfach.^^

Im Zweifel bis Kietz kaufen, und die knapp 2 Euro für den Rest dann im Zug.

Ich war unterwegs mit einem Ticket, das im Nahverkehr nur bei DB Regio gilt, deshalb fiel die Variante weg. ;-)

Es grüßt
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VBB im Vorverkauf

EC 178, Montag, 06.07.2020, 14:52 (vor 1989 Tagen) @ Krümelmonster

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3 So sieht so ein Teil aus. Warum ist es eigentlich erst eine Stunde später gültig?

Hallo.

Im Prinzip sind die VBB-Fk aus dem MT zum sofortigen Fahrtantritt gedacht und gleich entwertet. Wenn Du eine VBB-Fk am MT im Vorverkauf ausstellst, kannst Du den Beginn der Gültigkeit wählen. Allerdings nicht frei, sondern ab in 30 Minuten, in 60 Minuten und 120 Minuten, wenn ich mich richtig erinnere. ich gehe davon aus, daß der Zs geschaut hat, wie lange die Fahrt bis Berlin noch dauert bzw. ab wann Du die Fahrkarte benötigst und hat sich daher für "Vorverkauf 60 Minuten" entschieden. Sieht für mich alles passend aus.

Gruß
EC 178

VBB im Vorverkauf

Krümelmonster, München, Dienstag, 07.07.2020, 21:24 (vor 1988 Tagen) @ EC 178

Hallo.

Nabend!

Im Prinzip sind die VBB-Fk aus dem MT zum sofortigen Fahrtantritt gedacht und gleich entwertet. Wenn Du eine VBB-Fk am MT im Vorverkauf ausstellst, kannst Du den Beginn der Gültigkeit wählen. Allerdings nicht frei, sondern ab in 30 Minuten, in 60 Minuten und 120 Minuten, wenn ich mich richtig erinnere. ich gehe davon aus, daß der Zs geschaut hat, wie lange die Fahrt bis Berlin noch dauert bzw. ab wann Du die Fahrkarte benötigst und hat sich daher für "Vorverkauf 60 Minuten" entschieden. Sieht für mich alles passend aus.

Ich habe inzwischen erfahren, dass der Bordverkauf wohl eigentlich nur für Tickets Berlin AB und ABC gedacht war, solange die Gültigkeit vom City-Ticket auf den Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings eingeschränkt war.^^
Das Ticket habe ich kurz hinter Halle gekauft (zu der Zeit sollte ich eigentlich schon ausgestiegen sein^^), die Gültigkeit in 60 min kommt also hin.
Die Einschränkung auf max. 120 min erklärt natürlich auch, warum man mir während der Standzeit in Allersberg noch kein Ticket verkaufen wollte. ;-)

Gruß
EC 178

Es grüßt zurück
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A-W, Hannover, Mittwoch, 08.07.2020, 03:04 (vor 1988 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von A-W, Mittwoch, 08.07.2020, 03:07

Hallo,

erstmals vielen Dank für den Bericht.

Zu den VBB-Tickets wurde schon einiges gesagt. Vielleicht noch ein Paar Ergänzungen: Man kann diese für eine beliebige Relation am DB Automaten der DB und der S-Bahn Berlin problemlos erhalten. Bei anderen Gesellschaften ist die Auswahl oft eingeschränkter.

Im Zug der NEB nach Kostrzyn gibt es auch Fahrkartenautomaten, wo die Fahrkarten zu den Zielen des Zuges verkauft werden sollten. Soweit ich weiß, nimmt er zumindest Münzen an. Im VBB-Gebiet muss man jedoch die Fahrkarte vor dem Fahrtantritt erwerben, aber ich weiß, dass einige Zugbegleiter da entspannter sind, wenn man das am Bord tut.

JeDi hat schon geschrieben: Man kann sich eine DB Fahrkarte bis Küstrin-Kietz kaufen und nur den Grenzabschnitt nachlösen. Interessant dabei ist, dass im VBB solche Fahrkarte durch den Zugbegleiter und nicht im Fahrkartenentwerter entwertet werden müssen.

Ja, zu vielen Zielen in Polen gibt es einen (Super)-Sparpreis aber dooferweise nur über Frankfurt. Die Nutzung eines grenzüberschreitendes Fernverkehrszuges ist nicht erforderlich, solange auf der Fahrkarte mindestens ein Fernverkehrszug in Deutschland eingetragen ist. Also man könnte in Deinem Beispiel von München nach Berlin mit dem ICE fahren, mit dem RE bis Frankfurt und von dort mit einem Regionalzug über die Grenze. Warum man nur über Frankfurt die Fahrkarte kaufen kann, verstehe ich nicht. Nichtmal nach Stettin geht das, obwohl die DB die Zügen auf den Strecken über Tantow und Grambow selbst betreibt.

Ich finde, dass der Bahnhof Kostrzyn deutlich besser von außen als von drinnen aussieht. Ich war dort selbst einmal am späten Abend vor über einem Jahr und habe es als ein Betonklotz empfunden. Zu der Zeit war schon alles am Bahnhof geschlossen. Es waren tote Hosen.

Das Foto mit der Nummer 21: Man will hier vor gebrochenen Fingern in der Türspalte warnen. Anscheinend gibt es einige Leute, die die Türen nicht richtig von alleine bedienen können. Ich habe es schon gesehen, dass einige Leute nicht mal die Tür einer Toilette (mit Tasten zum Öffnen, Schließen und (Ent-)Riegeln) in einem modernen Zug bedienen können.

Zum mehrfachen Lokwechsel: Kann es sein, dass es irgendwelche Abschnitte gab, wo es ohne Oberleitung ging?

Foto 46: Diese Schmalspurbahnlinie wird saisonal im Sommer bedient. Fahrplan und Fahrkartenpreise können unter shortlines.pl abgefragt werden. Die Webseite ist auch auf Deutsch und Englisch verfügbar, aber scheint in diesen Sprachen nicht richtig zu funktionieren.

Zu der Fahrkarte nach Medzilaborce: Laut der Webseite von POLREGIO hättest du eigentlich zwei Fahrkarten erhalten sollen: Eine nach Binnentarif bis Łupków und eine Sonderfahrkarte von Łupków nach Medzilaborce für 6,16 zł. Diese sind nur am Schalter von POLREGIO, ZSSK oder im Zug am Fahrtag erhältlich. Da du anscheinend zur Kasse von PKP IC in Rzeszów gegangen bist (Schalter die mit internationalem Verkauf beschriftet sind, sind üblicherweise von PKP IC betrieben. In Stettin ist das noch besser gelöst: Dort gibt es Kassen von PKP IC und POLREGIO und bei den Kassen von PKP IC steht Binnenverkehr und Fahrkarten ins Ausland, aber bei den Kassen von POLREGIO steht Binnenverkehr und grenzüberschreitender Nahverkehr. Jetzt darfst du raten, am welchen Schalter du keine VBB-Fahrkarte Richtung Berlin bekommst.)

68-70: Krynica-Zdrój ist ein (in Polen zumindest bekanntes) Kurort und da findet sogar ein Wirtschaftsforum (ein kleines Davos) statt. Hier wird auch eine der bekanntesten polnischen Mineralwasser-Marken (Muszynianka) hergestellt.

79: Du hast diesen Zug mehrfach fotografierst und darfst dich freuen, dass du mit ihn nicht mitgefahren bist. In Polen hat die Baureihe die Spitzenname Kibel (also Klo) und gehört zu den am meisten gehassten Zügen in Polen. Die Herkunft der Name ist nicht ganz klar. Einige sagen, dass das wegen der Gestaltung des Innenraums so ist, die andere meinen, dass es so wegen der Installation der Hochspannungsschränken an der Stelle der Toilette im Mittelwagen montiert wurden, also die Toilette sollte das Herz des Zuges sein.

Die Fahrzeiten der Strecke Krakau - Kattowitz sollten schon jetzt besser sein. Seit März sollten auf der Strecke bis zu 120 km/h möglich sein und die schnellste Verbindungen sollten nun 90 Minuten dauern. Ab 2022 sollte die Strecke in einer Stunde zu schaffen sein. Zum Vergleich brauchen Linienbusse ca. 65 Minuten und zwar heute.

Die SMS, die erhalten hast, habe ich auch mal erhalten. Sie stammt vom Sicherheitszentrum polnischer Regierung. Die SMS kam auf Englisch, weil man offenbar filtert, ob es sich um eine inländische oder ausländische SIM-Karte handelt. Die Nachrichten werden vom Netzbetreiber an alle eingeloggte SIM-Karten im bestimmten Bereich zugestellt. Da die Feststellung, ob jemand das Netz schon verlassen hat, bis zu 48 Stunden dauern kann, kann es auch vorkommen, dass die Nachricht sogar außerhalb Polens ankommt.

103-105: Das passt schon. ;-) Wenn du diese Zungenbrecher ordentlich schaffst, dann wird wahrscheinlich polnisches kein Wort nicht aussprechbar sein. Zur Abwechslung biete ich dir diesmal einen Namen: Grzegorz Brzęczyszczykiewicz Viel Spaß!

Zur Pünktlichkeit der Züge in Polen: Ja, die Züge dort dafür berühmt, dass die Verspätungen nichts außergewöhnliches sind. Dreistellige Verspätungen sind auch möglich. Und nein: Diese Verspätungen werden auch nicht von den Fahrgästen entspannt zur Kenntnis genommen.

Viele Grüße,
A-W

PS: Vielleicht nützt das jemanden: Es gibt eine Webseite, die eine Bildgalerie polnischer Bahnhöfe darstellt. Es gibt Fotos zu wahrscheinlich jedem polnischen Bahnhof, darunter auch ältere Fotos. Das kann beim Planen einer Reise wahrscheinlich etwas helfen. Die Seite ist unter dieser Adresse zu finden: https://www.bazakolejowa.pl/

Polentour

Krümelmonster, München, Donnerstag, 09.07.2020, 16:48 (vor 1986 Tagen) @ A-W

Hallo,

Tagchen!

erstmals vielen Dank für den Bericht.

Immer wieder gern!

Zu den VBB-Tickets wurde schon einiges gesagt. Vielleicht noch ein Paar Ergänzungen: Man kann diese für eine beliebige Relation am DB Automaten der DB und der S-Bahn Berlin problemlos erhalten. Bei anderen Gesellschaften ist die Auswahl oft eingeschränkter.

Im Zug der NEB nach Kostrzyn gibt es auch Fahrkartenautomaten, wo die Fahrkarten zu den Zielen des Zuges verkauft werden sollten. Soweit ich weiß, nimmt er zumindest Münzen an. Im VBB-Gebiet muss man jedoch die Fahrkarte vor dem Fahrtantritt erwerben, aber ich weiß, dass einige Zugbegleiter da entspannter sind, wenn man das am Bord tut.

Puh, 11,80 € in Münzen hat man aber auch nicht immer parat. ;-)
Ich hatte nur im Vorfeld gehört, dass DB Fv VBB-Tickets aufpreisfrei verkauft, und es dann im Zug einfach probiert. Den Hintergrund kannte ich damals noch nicht.^^

JeDi hat schon geschrieben: Man kann sich eine DB Fahrkarte bis Küstrin-Kietz kaufen und nur den Grenzabschnitt nachlösen. Interessant dabei ist, dass im VBB solche Fahrkarte durch den Zugbegleiter und nicht im Fahrkartenentwerter entwertet werden müssen.

Ja, zu vielen Zielen in Polen gibt es einen (Super)-Sparpreis aber dooferweise nur über Frankfurt. Die Nutzung eines grenzüberschreitendes Fernverkehrszuges ist nicht erforderlich, solange auf der Fahrkarte mindestens ein Fernverkehrszug in Deutschland eingetragen ist. Also man könnte in Deinem Beispiel von München nach Berlin mit dem ICE fahren, mit dem RE bis Frankfurt und von dort mit einem Regionalzug über die Grenze. Warum man nur über Frankfurt die Fahrkarte kaufen kann, verstehe ich nicht. Nichtmal nach Stettin geht das, obwohl die DB die Zügen auf den Strecken über Tantow und Grambow selbst betreibt.

Bei anderen Grenzübergängen als Frankfurt sind halt mehr Firmen dran beteiligt, die alle etwas vom Kuchen abhaben möchten. DB Regio ist ja eine andere Firma als DB Fernverkehr. ;-)

Ich finde, dass der Bahnhof Kostrzyn deutlich besser von außen als von drinnen aussieht. Ich war dort selbst einmal am späten Abend vor über einem Jahr und habe es als ein Betonklotz empfunden. Zu der Zeit war schon alles am Bahnhof geschlossen. Es waren tote Hosen.

Drinnen war er echt nicht soo schön.^^

Das Foto mit der Nummer 21: Man will hier vor gebrochenen Fingern in der Türspalte warnen. Anscheinend gibt es einige Leute, die die Türen nicht richtig von alleine bedienen können. Ich habe es schon gesehen, dass einige Leute nicht mal die Tür einer Toilette (mit Tasten zum Öffnen, Schließen und (Ent-)Riegeln) in einem modernen Zug bedienen können.

Zugegeben, die Toiletten finde ich auch manchmal knifflig. Weil sie ja in jedem Zug anders sind. ;-)

Zum mehrfachen Lokwechsel: Kann es sein, dass es irgendwelche Abschnitte gab, wo es ohne Oberleitung ging?

Nope, alles mit Oberleitung unter derselben Spannung. Der Wechsel war zwischen zwei E-Loks (EP07 & EP09). Vielleicht haben sie unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten.

Foto 46: Diese Schmalspurbahnlinie wird saisonal im Sommer bedient. Fahrplan und Fahrkartenpreise können unter shortlines.pl abgefragt werden. Die Webseite ist auch auf Deutsch und Englisch verfügbar, aber scheint in diesen Sprachen nicht richtig zu funktionieren.

Die Schmalspurbahn ist hier in einem Reisebericht erwähnt. Ich möchte ja nicht immer nur für meine eigenen Berichte Werbung machen. ;-)

Zu der Fahrkarte nach Medzilaborce: Laut der Webseite von POLREGIO hättest du eigentlich zwei Fahrkarten erhalten sollen: Eine nach Binnentarif bis Łupków und eine Sonderfahrkarte von Łupków nach Medzilaborce für 6,16 zł. Diese sind nur am Schalter von POLREGIO, ZSSK oder im Zug am Fahrtag erhältlich. Da du anscheinend zur Kasse von PKP IC in Rzeszów gegangen bist (Schalter die mit internationalem Verkauf beschriftet sind, sind üblicherweise von PKP IC betrieben. In Stettin ist das noch besser gelöst: Dort gibt es Kassen von PKP IC und POLREGIO und bei den Kassen von PKP IC steht Binnenverkehr und Fahrkarten ins Ausland, aber bei den Kassen von POLREGIO steht Binnenverkehr und grenzüberschreitender Nahverkehr. Jetzt darfst du raten, am welchen Schalter du keine VBB-Fahrkarte Richtung Berlin bekommst.)

6,16 Zl ist ein schöner Preis. :D
Der Zub hat unsere Binnenfahrkarten für in Ordnung befunden und nichts extra verkauft.^^
Am internationalen Schalter von PKP konnte man uns eben nicht helfen, Tickets bis Lupkow bekamen wir am PKP-Inlandsschalter. Ob es in Rzeszów noch Schalter anderer Unternehmen gab, weiß ich nicht mehr.

68-70: Krynica-Zdrój ist ein (in Polen zumindest bekanntes) Kurort und da findet sogar ein Wirtschaftsforum (ein kleines Davos) statt. Hier wird auch eine der bekanntesten polnischen Mineralwasser-Marken (Muszynianka) hergestellt.

Dass Krynica zumindest für die Polen bedeutungsvoll ist, wusste ich. Ausländische Touristen hingegen scheinen dort sehr rar zu sein. ;-)

79: Du hast diesen Zug mehrfach fotografierst und darfst dich freuen, dass du mit ihn nicht mitgefahren bist. In Polen hat die Baureihe die Spitzenname Kibel (also Klo) und gehört zu den am meisten gehassten Zügen in Polen. Die Herkunft der Name ist nicht ganz klar. Einige sagen, dass das wegen der Gestaltung des Innenraums so ist, die andere meinen, dass es so wegen der Installation der Hochspannungsschränken an der Stelle der Toilette im Mittelwagen montiert wurden, also die Toilette sollte das Herz des Zuges sein.

In so einem Zug bin ich Anfang 2016 in 3:45 h von Zakopane nach Krakau gefahren. Von meinen 12 Fahrten in Polen war diese eine der drei pünktlichen. :D

Die Fahrzeiten der Strecke Krakau - Kattowitz sollten schon jetzt besser sein. Seit März sollten auf der Strecke bis zu 120 km/h möglich sein und die schnellste Verbindungen sollten nun 90 Minuten dauern. Ab 2022 sollte die Strecke in einer Stunde zu schaffen sein. Zum Vergleich brauchen Linienbusse ca. 65 Minuten und zwar heute.

Die Strecke gehört auch dringend ausgebaut. :D

Die SMS, die erhalten hast, habe ich auch mal erhalten. Sie stammt vom Sicherheitszentrum polnischer Regierung. Die SMS kam auf Englisch, weil man offenbar filtert, ob es sich um eine inländische oder ausländische SIM-Karte handelt. Die Nachrichten werden vom Netzbetreiber an alle eingeloggte SIM-Karten im bestimmten Bereich zugestellt. Da die Feststellung, ob jemand das Netz schon verlassen hat, bis zu 48 Stunden dauern kann, kann es auch vorkommen, dass die Nachricht sogar außerhalb Polens ankommt.

Wenn man so etwas noch nie bekommen hat, wirkt diese SMS beim ersten Mal nicht ganz seriös.^^

103-105: Das passt schon. ;-) Wenn du diese Zungenbrecher ordentlich schaffst, dann wird wahrscheinlich polnisches kein Wort nicht aussprechbar sein. Zur Abwechslung biete ich dir diesmal einen Namen: Grzegorz Brzęczyszczykiewicz Viel Spaß!

Spricht sich ungefähr wie: Gschegosch Bschentschischtschikjewitsch, oder? Wow!
(fürs rz gibt es keine genaue deutsche Entsprechung)

Zur Pünktlichkeit der Züge in Polen: Ja, die Züge dort dafür berühmt, dass die Verspätungen nichts außergewöhnliches sind. Dreistellige Verspätungen sind auch möglich. Und nein: Diese Verspätungen werden auch nicht von den Fahrgästen entspannt zur Kenntnis genommen.

Ja, die Pünktlichkeit in Polen war wirklich desaströs. Selbst in Serbien lief es besser. :D
Wobei die Zahl meiner Fahrten natürlich noch nicht repräsentativ ist.

Viele Grüße,
A-W

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

PS: Vielleicht nützt das jemanden: Es gibt eine Webseite, die eine Bildgalerie polnischer Bahnhöfe darstellt. Es gibt Fotos zu wahrscheinlich jedem polnischen Bahnhof, darunter auch ältere Fotos. Das kann beim Planen einer Reise wahrscheinlich etwas helfen. Die Seite ist unter dieser Adresse zu finden: https://www.bazakolejowa.pl/

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