[6MGA] Teil 21: Rund ums Rhônetal [m51B] (Reiseberichte)

Math5D, Samstag, 23.05.2020, 15:09 (vor 1406 Tagen)

Heute bleibe ich mal bei mir in der Region und fahre ein paar der Stichstrecken, die vom Rhônetal ausgehen. Und davon gibt es einige, sodass ich nichtmal annähernd alle an einem Tag schaffe. So fahre ich mit der S4 und dem IR90 bis Martigny, von wo der Mont-Blanc-Express startet. Der wird von den Transports de Martigny et Régions (TMR) gemeinsam mit der derzeit bestreikten SNCF betrieben, aber ich beschränke mich ja eh auf den schweizer Teil. Trotzdem waren es die Franzosen, die bei den Zügen auf eine Oberleitung verzichten wollten, damit diese im Winter nicht beschädigt werden kann und die Fahrgäste eine freie Sicht haben. In der Schweiz wurde das nur zum Teil umgesetzt und so können die Züge hier sowohl klassisch als auch mit Stromschiene fahren. Zusätzlich haben sie für den ersten Abschnitt, der 200‰ steil ist, einen Zahnradantrieb nach System Strub. Der Zug überwindet zudem ein Stück, auf dem keine Straße existiert; Autos müssen hier einen Umweg fahren.

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1 Das GA-Gebiet endet in Le Châtelard-Frontière, mein Zug fährt noch weiter bis Vallorcine, wo es Anchluss an den SNCF-Zug über Chamonix nach Saint-Gervais-Le Fayet gibt. Beide Gesellschaften fahren unter anderem mit solchen Spatzen, die aber eher den Kometen der MGB als den Spatzen der zb ähneln. Wenige Züge fahren auch die ganze Strecke durch.

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2 Ausfahrt nach Frankreich

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3 und etwas später kommt der Zug schon wieder zurück.

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4 Blick über das Tal.

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5 Kurz danach erreichen wir wieder das Rhônetal und in Richtung Genfersee sieht man die charakteristischen Gipfel der Tour d’Aï und der Tour de Mayen (Deutsch der Turm heißt frz. la tour, also weiblich, und dt. die Tour heißt frz. le tour, also männlich - bescheuert, oder? Jedenfalls sind die Berge deshalb auch weiblich).

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6 Herausgezoomt sind diese ganz links in weiß zu erkennen, darunter die Rhône (die frz. auch männlich ist, aber hier hat sich im Deutschen der weibliche Artikel irgendwie durchgesetzt, obwohl der Fluss an seiner Quelle "der Rotten" heißt).

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7 In Martigny ist es inzwischen hell genug, die Strecke auf dem Zug zu erkennen. Weiter geht es für mich auf der nächsten Strecke der TMR, dem St-Bernard-Express. Dieser fährt normalerweise als Regionalzug mit NINAs von RegionAlps, einer gemeinsamen Tochter der SBB, der TMR und des Wallis. Im Winter gibt es aber einmal täglich einen IR90, der statt mit Einheitswagen mit IR-Dostos (also Stadler KISS) fährt und in Martigny geflügelt wird. Der vordere Teil fährt wie immer nach Brig, der hintere nach Le Châble.

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8 Entlang der Berge geht es dorthin.

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9 Und das ist das Ziel der meisten Leute im übervollen Zug: Die Gondelbahn ins Skigebiet Les 4 Vallées. Die ist mit ihren Viererkabinen gnadenlos zu klein gebaut und so warten an deren Talstation locker 200 Leute - vor der Ankunft des IR.

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10 Nachdem die Meute den Bahnhof verlassen und sich auch bei der Gondel angestellt hat, kann ich Ersteren fotografieren. Rechts der IR-Dosto, der hier den ganzen Tag wartet und erst am Abend wieder zurück nach Genf fährt, und links der normale NINA, mit dem es nun zurück geht.

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11 Hier ist das Liniennetz des St-Bernard-Expresses aufgemalt.

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12 In Sembrancher steige ich aus, um auch den Ast nach Orsières mitzunehmen, von wo es im Sommer zum eigentlichen Pass geht.

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13 Gleichzeitig mit dem nächsten Zug nach Le Châble fahren wir los.

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14 In Orsières steht der Zug sehr schön in der Sonne.

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15 Hier der Blick in Richtung des Passes, dann geht es zurück nach Sembrancher

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16 und da in den aus Le Châble kommenden Zug nach Martigny.

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17 Hier fährt als EC nach Genf der nach Goethe benannte Zug mit der Werbung für den Betrieb nach Frankfurt durch.

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18 Ihm folgt der nächste IR90, der aus dem anderen Zugteil des vorhin geflügelten IR-Dosto-Zuges gebildet wird. Ich nehme aber erst den nächsten Zug der RegionAlps nach St. Gingolph, der mit einem Domino gefahren wird. Der hinterste Wagen ist ganz leer und beim Einsteigen wird auch klar, warum. Da hat nämlich irgendjemand sich übergeben und es stinkt wirklich unnormal. Also wechsel ich auch in den vollen Zugteil.

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19 Da, wo die weiße Werbung hängt, geht die Strecke des Mont-Blanc-Expresses hoch.

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20 Jetzt kommen wir den beiden Tours von Bild 5 näher.

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21 In Le Bouveret wird der Genfersee erreicht und kurz darauf die Endstation.

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22 Von dort aus sieht man hier den Mont Pèlerin (Teil 19) und rechts beginnt Vevey.

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23 Weiter im Uhrzeigersinn liegt Montreux. Links oberhalb der Stadt ist der Berg Les Pléiades (Teil 1), etwa mittig die spitze Dent du Jaman (weiblich, weil der Zahn = la dent) sowie die Rochers de Naye (männlich, aber Plural. Die kommen in der Serie natürlich auch noch). Ganz rechts sind wieder die beiden Tours sichtbar.

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24 Hier steht der Zug, der ungünstigerweise eine Wendezeit von 46min hat. So gehe ich noch etwas weiter hoch in den Ort,

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25 von wo man sogar bis Lausanne gucken kann.

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26 Zurück zum Bahnhof. Hier ist die Grenze nach Frankreich, die mitten durch den Ort verläuft, und an der die Schienen enden. Die Franzosen haben nämlich 1938 den Personenverkehr nach Evian-Les-Bains eingestellt und 1998 auch den Güterverkehr. Pläne zum Wiederaufbau existieren, sind aber derzeit nicht finanziert.

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27 Im Winter scheint durch eine Lücke in den Bergen die Sonne nur ein paar Minuten auf den Ort, und zwar jetzt. Das war allerdings ein glücklicher Zufall.

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28 Dann geht es wieder zurück, wobei ich in Vionnaz aussteige. Der Bahnhof liegt allerdings nicht im Ort, sondern gut 1km entfernt. Der Bus verkehrt aber nur ein paar Mal am Tag und so gehen die meisten Leute zu Fuß. Mein Ziel liegt aber in der anderen Richtung, in die der Bus gerade in dieser Stunde fährt.

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29 Vorher werfe ich noch einen Blick über das alte Ölkraftwerk Chavalon, das man wegen der Abgase auf den Berghang gebaut hat. Dann kommt der Bus, in dem ich der einzige Fahrgast bin. Kein Wunder bei dem unregelmäßigen Fahrplan.

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30 Der überquert erst die Bahnstrecke,

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31 dann die Rhône

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32 und endet in Aigle. Hier beginnen drei der vier Linien, die 1999 zur Transports Public du Chablais (tpc) fusionierten. Ganz vorne fährt die bereits in Teil 1 besuchte Strecke nach Champéry los, die als einzige mit modernen GTW betrieben wird. Dahinter startet die Aigle-Sépey-Diablerets-Bahn, die als einzige mit reiner Adhäsion fährt, und ganz hinten die Aigle-Leysin-Bahn, die in die andere Richtung als alle anderen losfährt.

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33 Hier sind auch die Züge der anderen Linien angekommen. Die nehme ich heute aber alle nicht, sondern fahre eine Station weiter nach Bex, um die vierte Linie der tpc zu fahren.

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34 So kann ich noch die Prellböcke der tpc aufnehmen, die Werbung für die olympischen Jugendspiele tragen, die derzeit in Lausanne und Umgebung stattfinden. Bis vor ein paar Monaten wusste ich nichtmal, dass sowas existiert - bei den richtigen olympischen Spielen sind viele Teilnehmer doch auch noch jugendlich.

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35 Auf ein anderes Werbeplakat, das für die Anmeldung in einem Fitnessstudio zum Abtrainieren der Weihnachtspfunde wirbt, hat jemand "Faites du sport en plain air" gekritzelt. "Macht Sport an der frischen Luft" heißt das auf Deutsch.

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36 Da kommt mein RE, der erst seit dem Fahrplanwechsel auf diesem Stück fährt. Vorher wurde zwischen Vevey und Montreux gebaut, sodass keine Kapazität dafür gewesen wäre. Der Vorteil des neuen Fahrplans ist, dass nun nicht mehr der IR90 unregelmäßig die Jetzt-RE-Halte mitnehmen muss und somit schneller ist. Dadurch kann er in Lausanne immer auf den IR15 aus Luzern warten.

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37 Links raus sieht man das Depot der tpc.

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38 In Bex steige ich dann in den Zug nach Villars-sur-Ollon mit Anschluss an den Col de Bretaye, in dem diese uralte Streckenkarte klebt.

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39 Hier beginnt der erste Zahnradabschnitt, wie bei allen tpc-Strecken nach System Abt. Neben der neuen gemeinsamen grünen Farbe wurde dies nach dem Zusammenschluss der vier Strecken vereinheitlicht. Alle Strecken ab Aigle bekamen auch eine einheitliche Spannung; die ab Bex weicht jedoch noch davon ab.

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40 Auf einem Abstellgleis steht noch ein Zug in alter Farbgebung.

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41 Rechts erscheint als erster Berg mit Schnee der Grand Muveran. Weiter rum sähe man von der Strecke auch die höchsten Berge des Kantons Waadt (Les Diablerets), aber davon habe ich leider kein gutes Bild hinbekommen.

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42 Rückblick ins Rhônetal gegen die Sonne.

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43 Ab Gryon geht es als Straßenbahn weiter nach Villars.

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44 Dort wird die Spitzkehre nicht am Stück durchfahren, sondern man muss schnell den Zug wechseln. Theoretisch gäbe es auch einen durchgehenden Shortcut, den aber ein alter Triebzug blockiert, da er im Normalbetrieb nie benutzt wird. Die Züge des unteren Teils sind nämlich mit gemischtem Antrieb versehen, die oberen können keine Adhäsion.

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45 Dieser Teil führt direkt in ein größeres und derzeit vermutlich auch wegen der Jugendspiele gut frequentiertes Skigebiet, weshalb die Züge auch wesentlich häufiger fahren, als es im Online-Fahrplan steht.

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46 Hier ist die Bergstation, an der man mit seinem Skipass das Drehkreuz öffnen kann. Als GA-Kunde wird es für mich manuell freigeschaltet.

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47 Wieder in Villars. Links steht der Zug, mit dem ich gerade runtergekommen bin, auf den rechten Gleisen halten die Züge nach Bex.

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48 Ich nehme dieses Mal jedoch nicht den Zug runter, sondern den Bus nach Aigle, der zunächst entlang der ehemaligen Bahnstrecke nach Chesières fährt. Leider wird er nicht mit diesem schönen Setra gefahren, sondern mit dem dahinter stehenden MAN, dessen Fenster größtenteils mit Werbung zugeklatscht sind.

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49 Noch ein Blick auf die Bahnstation von den aus Bex kommenden Gleisen aus gesehen. Rechts der Shortcut ist inzwischen frei - der alte Triebwagen war offenbar einer der nicht im Fahrplan aufgeführten Verstärker.

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50 Vom Bus aus sieht man wieder die Berge.

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51 In Aigle nehme ich noch die Ankunft des Zuges aus Leysin auf, dann geht die Sonne unter und ich fahre mit IR90 und S3 zurück.


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