nach Meißen und zurück nach Tschechien (Teil 3/3, m. 16 B.) (Reiseberichte)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 09.01.2020, 18:18 (vor 1541 Tagen)
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 09.01.2020, 18:20

Teil 1 und 2 sind hier

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Ich kam also nach meiner Ankunft in Dresden am nächsten Tag - halbwegs ausgeschlafen - dazu, noch einen Ausflug nach Meißen zu unternehmen. Die halbstündlich fahrende S1 war dabei wie auch zuvor schön pünktlich.

Ich konnte dabei auch mal mich etwas mehr mit dem DB Navigator auseinandersetzen und beschloss, eine 4er-Karte zu erwerben, um diese mit meiner bereits bei der Reisebuchung gekauften Tageskarte zu kombinieren. Ich war zunächst etwas skeptisch und wusste nicht, wie ich es am besten anlegen würde, das mit dem Kauf. Ich hätte es schön gefunden, wenn man irgendwo anwählen könnte, dass man ein Ticket für den Stadtverkehr in Dresden bereits hat, aber ok. Ich kam zurecht und die Implementierung der 4er-Fahrkarte mit einem Guthabensystem ist durchaus genial.

Meißen ist ja vor allem für seine Porzellanmanufaktur bekannt. Doch von der Stadt her bietet sie so einiges, zuweilen kann man sich ein Stück weit ins Mittelalter zurückgesetzt fühlen...
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Und - was ich am liebsten hab - die Stadt ist nicht flach und langweilig, da kann man auch mal Treppen steigen und ein wenig die Aussicht genießen:
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Beim Schlendern entdeckte ich dann noch einen Aufzug:
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Die Porzellanmanufaktur selbst präsentierte sich mir als ein modernes Gebäude ohne große Ansprüche... ich hatte keine Zeit, das Innere näher zu betrachten.

Dafür konnte ich auf dem Weg zurück zum Bahnhof noch ein Denkmal betrachten:
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...und dann ging es zurück zur S-Bahn, relativ knapp wurde meine Fahrkarte gekauft. Kann mir jemand erklären, was dieser 2-Minuten-Timer bei den DB-Tickets bedeutet?

Egal, ich nehme also die S-Bahn...
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Und steige in Dresden Neustadt auf die S2 um. Denn es ging zur Station Industriegelände. Hab grad kein Foto davon parat, die Station ist aber nicht besonders interessant. Wie auch immer, ich besuchte also die Eiswelt in Dresden. Und um euch nicht zu sehr zu spoilern werde ich keine Fotos davon veröffentlichen (zumal ich ohnehin nicht weiß, ob ich es darf). Stattdessen möchte ich euch empfehlen, sich selbst ein Bild davon zu machen (Fotografieren mit Stativ ist ja dort erlaubt). Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar offen und wirklich sehenswert.

Wie ich darauf kam? Nun, im Hotelzimmer lag eine Broschüre dafür aus. Wie soll ich es sagen, ich hatte wohl nicht nur vom Preis her mit dem Hotel Windsor das richtige Hotel gefunden, gerne mal wieder.

Ich kam dann jedenfalls nachher mit der Straßenbahn (welche ich übrigens tausend Mal angenehmer finde als die in Wien, die Straßenbahn und die Verkehrsmittel in Dresden sind ein wahrer Genuss) zum Hauptbahnhof.

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Und dann in den Berliner nach Prag.

Dieses Mal besuchte ich so ziemlich den einzigen Wagen, der mir mehr gefällt als die Wagen der DB: den Speisewagen.

Und orderte für die Fahrt am Elbtal entlang eine Kürbissuppe und ein Bier. Wie könnte man besser einen Nachmittag am Elbtal verbringen als im Speisewagen zu dinieren?
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Bis Decin war das deutsche Zugpersonal an Bord und bis Decin kamen entsprechend die Ansagen vom Personal. Sie waren klar verständlich, sie waren persönlich... mehr und mehr finde ich gefallen an handgesprochenen Ansagen im Fernverkehr. Vor allem, wenn ich weiß, wie es mit automatischen Ansagen aussieht. Und auch schön, wie auch im Sommer kam man pünktlich aus Deutschland her an.

An jenem Bahnhof hatte man etwas mehr Aufenthalt:
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weswegen ich die Hauptspeise dort noch während des Aufenthaltes verzehren konnte:
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Der Grund für unsere Verspätung war wohl der verspätete Gegenzug, der das tschechische Zugpersonal mitbrachte.

Ich war schon - durch die Erfahrung im Sommer - pessimistisch. 8 Minuten Verspätung? Das bauen die doch nie im Leben ab, so ich die kenne.

Tja, das kommt halt davon, wenn ich nicht genug Fantasie habe. Und wenn ich vergesse, welchen Zug ich nehme, aber dazu später noch etwas.

Selbstverständlich wurde nämlich die komplette Verspätung bis Prag aufgeholt!

Ich war hell begeistert.

Und dann dachte ich mir bei der Ankunft in Prag so, ich sollte jetzt mal auf meinen Anschluss umsteigen. Nur um dann mich daran zu erinnern (bzw. von den bereits einsteigenden Fahrgästen daran erinnert zu werden), dass ich in just dem einen Zug sitze, der in Prag seine Nummer endet und mich eh ans Ziel bringt. Denn aus dem Berliner wurde der Metropolitan Slovenská Strela! Wie macht man aber aus einem Berliner einen Slowakischen Pfeil? Nun, die Vectron geht weg, stattdessen wird am anderen Zugsende (also genau dort, wo ich situiert war) eine 350 der ZSSK angehängt worden.

Doch fuhr man nicht pünktlich in Prag ab, obwohl man es hätte können. 4 Minuten verspätet war man. Auch im Sommer kam man in Breclav nicht pünktlich an - in jenem Fall war es der Metropol - ein Tagesrandzug.

Doch ich sollte eines besseren belehrt werden. Die Dunkelheit ist bereits angebrochen, da fuhr man los. In Kolin noch verspätet, in Pardubice hingegen musste man vor dem Bahnhof noch eine Gedenkpause einlegen - man war nämlich verfrüht! - In Brno? Genauso. Den Fahrtgeräuschen dieser Lok lauschend fährt man durch die Nacht, zunächst rast man mit 160 km/h, später schlängelt man sich mit so 80 km/h durch die Berge... natürlich sieht man davon nichts, aber es ist nicht minder schön. Ja, man fühlte sich schon irgendwie wie in einem Pfeil, der dahin braust gen Ziel. So ambitioniert, dass man immer zu früh ankam :D

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Da muss man auch nicht aus dem Fenster schauen, sondern kann es sich an einem der zahlreichen Wandfensterplätze bequem machen. Ich jedoch habe einen richtigen Fensterplatz gewählt.

Ich kam auch an meinem Ziel zu früh an, weswegen man noch etwas warten musste, bis man rein konnte.

Am Ende stand fest, das letzte Mal war ich nicht in Dresden gewesen. Und ich habe - bekräftigt durch die neuesten Erfahrungen - das gute Gefühl, dass in Sachen Pünktklichkeit auf Tschechien wieder Verlass sein kann.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)


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