S-Bahn Rhein-Ruhr: Realveränderung (Allgemeines Forum)

Tobs, Region Köln/Bonn, Sonntag, 25.08.2019, 15:58 (vor 2307 Tagen) @ ITF

Im Nahverkehr ist die Umstellung der S-Bahn im VRR sicherlich mit Abstand die größte Anpassung. Ich kann nicht entsinnen, dass wir in den vergangenen Jahren schonmal eine derart gravierende Umstellung hatten. Im Ruhrgebiet bleibt in sachen S-Bahn und RB quasi keine Stein auf dem anderen!

Dem stimme ich grundsätzlich zu. Wobei hinterfragt werden muss, inwieweit die RBn/RE die entfallenden S-Bahn-Leistungen substituieren, respektive seien hier die neuen Leistungen in Form der RB 32 und RE49 genannt. Die RB 33 wird ihrerseits eine stündliche Leistung der S1 zwischen Duisburg und Essen übernehmen, womit es hier bspw. bei drei Fahrten pro Stunde bleibt (= 2x S1 und 1x RB 33 vs. 3x S1 zuvor), also de facto keine Veränderung des Status quo. Sofern der 15-Min.-Takt auf (S-Bahn-)Linien angewendet wird, die bislang auf selbigen Abschnitten im 20-Min.-Takt verkehrten, wäre es sogar eine Angebotsverdichtung. (Ich bin da zuwenig sachkundig um zu wissen, ob dies bspw. auf die S1 im Abschnitt Essen - Dortmund zutrifft.)

Einen Wermutstropfen (bzw. Schönheitsfehler) sehe ich bei der S1, dass sich die Anzahl der durchgehenden Fahrten ab Düsseldorf/Solingen von derzeit drei auf eine pro Stunde verringern dürfte. Zumindest wüsste ich nicht, wie eine zweite stündliche Fahrt realisiert werden sollte, wenn in Richtung Düsseldorf im 20-Min.-Takt, zugleich aber in Richtung Essen im 30-Min.-Takt gefahren wird. So dürfte bspw. in Richtung Hagen der (saubere) 30-Min.Takt ab Wuppertal auch nur durch eine Verlängerung der S9 möglich sein, wenn die S8 westlich von Wuppertal ja weiterhin im 20-Min.-Takt verkehrt. Hier ergeben sich allerdings dann neue Direktverbindungen ab Hagen - anders als im Falle von Düsseldorf/Solingen.

Die Presse und die Foren werden anfänglich sicherlich voll sein mit Geschichten verärgerter Pendler und die jenigen, die schon immer wussten, dass 10/20er Takte besser als 15/30 Takte sind, werden das sicherlich auch genüßlich auskosten.

Das kommt in meinen Augen darauf an:

Mit einer Umstellung vom 10-Minuten-Takt auf einen 15-Minuten-Takt kann ich als Fahrgast - so ich nicht gerade zufällig irgendwo einen Anschluß genau verpasse, sehr gut leben. Notfalls muss ich also max. fünf Minuten länger warten. Der Betreiber spart zwei Fahrten pro Stunde.

Beim 30-Min.-Takt - anstelle des 20-Min.-Takts - sieht es da schon anders aus. Da muss ich zehn Minuten länger warten, was mir - aus rein subjektiv psychologischer Sicht - zu lang ist. Der Betreiber spart hierbei zwar "nur" eine Fahrt, was aber aus Kostengesichtspunkten ihm einen höheren Nutzen schafft, als mir - als Fahrgast - ein Disnutzen entstehen dürfte. Zumal sich - und das scheint ja auch der Grundgedanke zu sein - der 15/30/60-Takt neutral bis positiv auf die Umsteigebeziehungen ausüben dürfte. Aber fraglich, ob das die tendenziell veränderungsaverse Masse bereits zu Anfang realisiert.


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