US: Green New Deal fordert "trains across oceans"? (Allgemeines Forum)

ThomasK, Mittwoch, 13.02.2019, 21:04 (vor 2505 Tagen) @ Oscar (NL)

Ich denke, dass das nur ein unverbindliches Arbeitspapier ein paar Abgeordneter ist.

Das Arbeitspapier ist fachlich wenig durchdacht.

Eine Eisenbahnverbindung zwischen Russland und Alaska ist wirtschaftlich gar nicht darstellbar. Die Güter werden wesentlich billiger auf dem Schiff transportiert und für den Personenverkehr ist das Gebiet bei weitem zu dünn besiedelt.

Abgesehen davon müsste dann ja auch die Eisenbahnstrecke zwischen Alaska und Kalifornien ausgebaut werden, was im Hinblick auf die Entfernungen, die Topographie und die Witterungsbedingungen in Alaska fernab jeglicher Realität ist. Kanada, über dessen Gebiet die Strecke teilweise führe, hat dafür gar keine Mittel im Haushalt.

Einigermaßen realistisch erscheint es, wenn in den USA im SPFV einige Teilnetze ausgebaut werden und zudem einige ÖPNV-Netze angelegt werden. Bis 2035 könnten Teilnetze in Kalifornien (San Diego - Los Angeles - San Francisco / Sacramento) und Florida ausgebaut werden.

Texas hat aus Sicht der Eisenbahn den riesigen Vorteil, dass man mit dem Dreieck Dallas (Norden), Houston (Südosten) und San Antonio (Südwesten) ein sehr gutes Eisenbahndreieck bauen könnte. Legt man die Strecke zwischen Dallas und San Antonio noch durch Fort Worth und Austin, so kann man im Einzugsbereich des Hochgeschwindigkeitnetzes je nach Definition des Einzugsbereichs der Metropolregionen mehr als die Hälfte aller Texaner an das Eisenbahnnetz anbinden.

Mit Fahrzeiten zwischen 90 und 120 Minuten zwischen den Ecken des Dreiecks, die etwa 350 km - 450 km voneinander entfernt sind würde die Eisenbahn bei Vmax = 320 km/h sowohl das Auto als auch das Flugzeug vernichtend schlagen. Insbesondere bei den extrem heißen Sommern in Texas wäre es für die Reisenden eine riesige Erleichterung in klimatisierte Züge zu steigen, als sich stundenlang in der Hitze mit ihren SUV-Karren über Inter States zu quälen.

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Wenn zudem bedenkt, dass sich zwei Drittel der gesamten ÖPNV-Verkehrsarbeit der USA im Stadtgebiet von New York abspielt, d.h. in New York doppelt so viele Personenkilometer im ÖPNV abgewickelt werden wie in der ganzen übrigen USA zusammen, dann ist klar, dass sich der Fokus auf den Ausbau der ÖPNV-Netz richtet. Die Metropolregionen New York und Los Angeles sind von der Einwohnerzahl in etwa vergleichbar. Gleichwohl fährt der New Yorker 15 Mal so viel mit dem ÖPNV wie ein Bürger in Los Angeles!

Ich habe ja sowohl New York als auch Los Angeles besucht. Der Unterschied zwischen beiden Städten im ÖPNV ist ungefähr vergleichbar mit einer Bergtour auf die Zugspitze und einem Spaziergang auf den Olympiaberg in München.


Also: Teilnetze im SPFV und Neuanlage einiger ÖPNV-Netze, aber nicht mehr!


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