Von Saint-Nicolas à Nancy bis Advent u Zagrebu – 1/4 | 55 B (Reiseberichte)

TD, Donnerstag, 27.12.2018, 17:19 (vor 1965 Tagen)

Hallo zusammen,

nach längerer Pause möchte ich mal wieder einen kleinen Reisebericht einstellen. Wie in den letzten Jahren sollte es auch in 2018 auf eine vorweihnachtliche Tour gehen. Nachdem wir im Dezember 2017 zwischen Thüringer Wald und Franken unterwegs waren, stand in diesem Jahr eine Auslandsreise auf dem Wunschzettel, hierzu hatte ich mir Zagreb als eine der derzeit angesagten Adventsdestinationen ausgesucht und auch recht früh geplant.
Im Herbst wurde dann bekannt, dass im nahen Frankreich zwei Bahnstrecken den Personenverkehr verlieren sollen. Tja, was nun? Die Strecken in Frankreich hätte ich eigentlich schon gerne noch mitgenommen, auf Zagreb wollte ich aber auch nicht verzichten. Da hilft alles nichts, dann müssen wir wohl oder übel eben beide Touren machen.

Beide Reisen fanden getrennt voneinander an unterschiedlichen Wochenenden im Dezember statt, da ich aber zu faul bin, zwei Karten zu zeichnen und getrennte Berichte einzustellen, habe ich die Reisen aneinandergehängt.

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Am Wochenende des ersten Advents fahren wir von Konstanz nach Saarbrücken, zur Saarbahn, zu der vor der Einstellung stehenden Strecke nach Sarre-Union und schließlich zum Nikolausfest nach Nancy. Auf der Rückfahrt befahren wir die ebenfalls vor der Einstellung stehende Strecke von Saint-Dié-des-Vosges nach Arches und fahren über Belfort und Basel zurück an den Bodensee.
Der zweite Teil führt uns rund um den vierten Advent mit dem Nachtzug von Zürich nach Prag, weiter über Brünn und Wien nach Zagreb und von dort schließlich wieder nach Hause.
Die Reisen waren sehr unterschiedlich, die Frankreich-Tour war sehr kleinteilig und bis auf die Anreise nur in Regionalzügen, während die zweite Tour ausschließlich aus Fernverkehrszügen bestand – gemeinsam war den Touren nur das miese Wetter. Begleitet hatte mich mein Bruder.


Tag 1: Konstanz - Stuttgart - Mannheim - Saarbrücken

So, los geht’s, wir starten in Konstanz am Bodensee. Vorsorglich sind wir einen Bustakt früher an den Bahnhof gefahren und so gibt es schon vor dem Reisebeginn den ersten Weihnachtsmarktbesuch.

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Würde ich hier nicht wohnen, hätte ich Konstanz wohl schon mal als Reiseziel für eine vorweihnachtliche Reise eingeplant, denn der Weihnachtsmarkt am See ist recht reizvoll und gut zu erreichen, vom Bahnsteig führt eine Treppe direkt zum Weihnachtsmarkt.

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Da wir erst nach Feierabend aufbrechen können, bietet sich am Abend der direkte Intercity von Konstanz nach Stuttgart an. Um diese Zeit fährt der Zug entgegen der Lastrichtung und die Besetzung des IC 2 ist sehr überschaubar.

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Vom Bodensee geht es nach Singen und auf der Gäubahn weiter nach Stuttgart. Mit Streckenbildern kann ich aufgrund der Dunkelheit leider nicht dienen. Dadurch wird der Bericht für den ersten Reisetag auch recht kurz.

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In Stuttgart wechseln wir auf einen ICE 1 zur Fahrt nach...

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Mannheim. Die Umsteigezeit in Mannheim ist heute etwas großzügiger bemessen, denn der Anschlusszug nach Saarbrücken ist mit 15 Minuten im Plus. Aber dafür habe ich jetzt auch noch ein Nachtbild vom Mannheimer Hautbahnhof in meiner Sammlung.

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Ach schön, mal wieder ein Zuglauf mit Namen. Mit dem ICE Pfälzer Wald fahren wir nun also durch ebendiesen. Jetzt zu später Stunde ist das Zugpersonal des ICE T damit beschäftigt, die Anschlüsse für die Fahrgäste zu organisieren - gut, dass wir in Saarbrücken unser Etappenziel haben.

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Grundsätzlich drehe ich gerne Stadtrundgänge, aber jetzt sind wir doch müde, und so geht es für uns nach der Ankunft in Saarbrücken vom Eurobahnhof gleich ins Hotel.

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Tag 2: Saarbrücken – Sarreguemines - Sarre-Union - Sarrebourg - Nancy

Es gibt Stimmungsvolleres als ein geschlossener Weihnachtsmarkt bei Regenwetter, und so erspare ich Euch weitere Bilder aus Saarbrücken. Stattdessen wenden wir uns nun der Saarbahn zu. Die Regionalstadtbahn verbindet Saarbrücken mit dem französischen Sarreguemines (Saargemünd).

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Die Saarbahn basiert auf dem Tram-Train-Prinzip, in Saarbrücken führt sie als Straßenbahn durch die Innenstadt. Die Innenstadtstrecke wurde 1997 eröffnet, man orientierte sich bei den Planungen am Karlsruher Modell. Eingesetzt werden Fahrzeuge vom Typ Flexity Link.

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Nach der Fahrt durch das Stadtgebiet wechselt die Bahn bei Brebach auf die Bahnstrecke von Saarbrücken nach Sarreguemines und führt teilweise in Sichtweite zur Saar zur deutsch-französischen Grenze. Auf der knapp 30-minütigen Fahrt von Saarbrücken bis Sarreguemines befährt die Bahn gleich drei Netze, nämlich von Saarbahn Netz, DB Netz und SNCF.

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Kurz vor dem Endbahnhof Sarreguemines quert die Strecke die Saar. Zwischen Saarbrücken und Sarreguemines verkehren auch Züge der SNCF der Relation Saarbrücken – Straßburg, aber natürlich nicht über den Straßenbahnabschnitt, sondern auf der Oberen Saartalbahn von und zum Hauptbahnhof Saarbrücken. (Da habe ich auch einen Reisebericht im Angebot.)

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Die Fahrt mit der Saarbahn endet im Bahnhof von Sarreguemines am Gleis 1 bzw. A, dem Hausbahnsteig. Die Bahnstrecke ist nur von der deutschen Seite her bis Sarreguemines elektrifiziert, über den anderen Gleisen hängt keine Oberleitung. Sarreguemines ist damit der einzige französische Bahnhof, der ausschließlich mit einem ausländischen Stromsystem elektrifiziert ist.

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Sarreguemines hat rund 21.000 Einwohner, die lothringische Stadt liegt unmittelbar an der Grenze zum Saarland. Starten wir nun zu einem kleinen Stadtrundgang. Bekannt ist die Stadt für ihre einstige Keramikproduktion. Für die Arbeiter der Steingutmanufaktur wurde am Saarufer ein Casino errichtet, das heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt.

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Im Zentrum gibt es einen kleinen Weihnachtsmarkt. Das Gebäude hinter der Eisbahn zeugt von der wechselvollen Geschichte der Stadt, es war einst ein deutsches Landgericht im Reichsland Elsaß-Lothringen.

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Es geht gleich weiter...

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