Niederlande (Allgemeines Forum)

Dr. Ohnemoos, Montag, 12.10.2009, 12:28 (vor 5920 Tagen) @ ktmb

"Ist eigentlich geplant, Richtung Westen (Hengelo & Bad Bentheim) eine HGV-Linie zu erstellen? In Kombination mit einer NBS Bad-Bentheim - Hannover wäre das doch ne tolle Sache: Amsterdam - Berlin in drei Stunden, wenn auch das Trappenschutzgebiet mit 300 km/h durchfahren werden darf)

Wahrscheinlich fehlt jedoch das entsprechende Fahgastaufkommen, das eine solche Investition vertretbar machen würde."

Ich habe schon desöfteren über eine Verbesserung der Strecke Amsterdam-Osnabrück nachgedacht. Für mich sind dort 200 km/h Spitzengeschwindigkeit ausreichend. Mit einer NBS 200 km/h von Amersfoort über Deventer, Enschede und Gronau nach Rheine könnte man die Fahrzeit Amsterdam-Osnabrück auf ca. 130 Minuten reduzieren, auch ohne Bad Bentheim-Osnabrück ausbauen zu müssen. Ein Ausbau zwischen Amsterdam und Osnabrück für höhere Geschwindigkeiten als 200 km/h halte ich für nicht sinnvoll, da man dann praktisch alle Halte zwischen Osnabrück und Amsterdam aufgeben müsste. Gerade das wird die NS niemals wollen. Theoretisch würde es auch ein Ausbau der bestehenden Strecke auf 200 km/h tun (wäre wahrscheinlich auch rechtlich schneller durchzudrücken). Der Neubau von Rheine nach Enschede sollte aber in jedem Fall erfolgen, um Enschede wieder direkt an das Fernverkehrsnetz anzubinden.

Zumindest für den Abschnitt Amsterdam-Enschede glaube ich nicht an mangelndes Fahrgastaufkommen. Eine schnelle Strecke östliche Niederlande-Amsterdam/Rotterdam würde sich alleine schon für den Binnenverkehr in den Niederlanden lohnen. Es wundert mich schon lange, dass es so krampfhafte Bestrebungen gibt, die Strecke Amsterdam-Groningen auszubauen, aber die ungleich wichtigere Strecke Richtung Hengelo/Enschede offensichtlich keine Verbesserungen erhalten soll.

Auf der internationalen Ebene Niederlande-Deutschland denke ich, dass bei einer Fahrzeit von 130 Minuten vom Amsterdam bis Osnabrück ein Stundentakt gefahren werden kann: alle zwei Stunden von Osnabrück weiter nach Berlin/Polen, alle zwei Stunden Richtung Kopenhagen. Dürfte mit den neuen ICX-Zügen kein Problem sein. Man könnte sogar noch weiter denken: in Schipol könnte man die NBS nach Brüssel erreichen und theoretisch durchgehende Züge Kopenhagen-Hamburg-Osnabrück-Schipol-Brüssel fahren.

Man kann weiterhin folgendes feststellen: für den Binnenverkehr der Niederlande wäre also Enschede-Amstersam sehr bedeutsam. Für Arnheim-Oberhausen gilt das nicht. Diese Strecke ist für den Binnenverkehr der Niederlande bedeutungslos. Aus Sicht der Niederlande würde das nochmal zusätzlich für einen Ausbau Enschede-Amsterdam sprechen, obwohl international gesehen natürlich die Strecke Arnheim-Oberhausen wichtiger ist.

Eine NBS Amsterdam-Rheine wäre auch deshalb sinnvoll, weil man einen Teil des Güterverkehrs, der bis jetzt - wie ich vermute - über Betuwe läuft, auf diese Strecke verlagern kann. Güterzüge Niederlande-östliches Ruhrgebiet könnten dann alle über Enschede-Rheine-Münster laufen, auch die Güterzüge von den Niederlanden in Richtung München oder Dresden (über Rheine-Münster-Hamm-Kassel).

NBS Bad Bentheim-Hannover: wird niemals kommen. Um eine NBS von Osnabrück nach Hannover rentabel zu machen, müssten mit aller Gewalt auch die Züge Ruhrgebiet-Berlin über Osnabrück geleitet werden. Um über Osnabrück-Hannover dann schneller zu sein als über Bielefeld, muss man wiederrum eine NBS vom Ruhrgebiet nach Osnabrück bauen usf.

Viele Grüße

Dr. O.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum