NL: Lokführer tot bei Frontalanprall Güterzüge (Aktueller Betrieb)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 29.09.2009, 08:35 (vor 5931 Tagen) @ Fabian318

Moin!
Mich würde interessieren, mit welcher Sicherungstechnik ist dieser Abschnitt ausgerüstet ist. ATB? ETCS?

ATB.

Präziser: ATB-EG (Erste Generation).

Auch wenn es reine Spekulation ist, würde ich mir bei ATB langsam ernsthaft Sorgen machen.

Klar, die Technik stammt aus 1962. In diesem Jahr fand in Harmelen die größte Eisenbahnkatastrophe der NL statt. Dabei starben etwa 93 Menschen.

Von der nicht vorhandenen Zwangsbremsung an Halt zeigenden Signalen her...

Zwangsbremsung ist an sich vorhanden! Allerdings greift ATB leider nicht ein bei v < 40. Mit dieser Maßnahme wurde ein leichtes Vorbeifahren an haltzeigenden Signalen während Rangierfahrten möglich.

Inzwischen hat sich der Güterverkehr so stark entwickelt, dass man sich jetzt in die eigene Finger schneidet: wenn zwei Züge mit 39 km/h frontal aufeinander fahren, können die Auswirkungen immer noch heftig sein: Lokführer getötet, der andere Lokführer schwer verletzt, Loks und Wagen zertrümmert und über 4 Gleise verstreut. Für die Bergung der drei Dieselloks (2x BR 264, 1x BR 266) mußten sogar zwei Leopard 2 Panzerkraftwagen der "Landmacht" Aushilfe bieten.

Klar, alle Betroffene machen sich Sorgen, aber die Umstellung von ATB auf ERTMS Level 2 ist leider nicht so etwas wie "nur so ein Button umstellen und es läuft wieder". Übrigens folgt mit ATB-NG (Neue Generation) auch bei v < 40 Zwangsbremsung, wenn man ein haltzeigendes Signal ignoriert.

gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.