Deutschland-Tour (12): der Horror (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 26.08.2009, 23:06 (vor 5359 Tagen) @ Oscar (NL)

Leider hatte es mit den Folgennnummern nicht geklappt, denn 13 wäre eine bessere Nummer gewesen.
Bereitet Ihr fort auf der Horrorfahrt des Monats!

Donnerstag 20. August

In Gegensatz zu 3 Wochen zuvor entschied ich mich, nach der Arbeit in Utrecht zuerst nach Hause zu reisen, Gepäck zu sammeln und danach wieder nach Utrecht zu reisen. Zwischen Arbeitsende und CNL-Antritt lagen ja 4,5 Stunden, das sollte ja reichen für eine Pendelfahrt und Gepäck...

Also nicht. Ich war 15 Minuten später von der Arbeit weg, mein Zug hatte +15 und bei Ankunft in Eindhoven (18:00) war die Strecke 's Hertogenbosch-Utrecht gesperrt. Reisende nach Utrecht sollten via Rotterdam reisen, extra Fahrzeit 1 Stunde... Na gut, dann reise ich via Nijmegen-Arnhem, oder ich steige in Den Bosch auf die RB oder einen SEV-Bus nach Utrecht um?

53. IC Eindhoven-Utrecht, 19:02-20:05
9430 + 9569
Die übliche VIRM-Dotra, wobei in Eindhoven das 3. Zugteil abgekuppelt wurde. Es war der erste Zug, der nach der Sperre wieder nach Utrecht weiterfuhr.
Die Probleme waren aber noch nicht zu Ende. So werden wir in Utrecht pünktlich auf Gleis 10 geleitet, ein bahnsteigloses Gleis. Kurz danach folgte die Weiterfahrt. Ich: "Schade liebe Fahrgäste, versuchen Sie doch in Amsterdam Amstel gefälligst wieder nach Utrecht zu reisen!"
Der Zug fuhr weiter Richtung Amersfoort und kam nach 1 km zum Stehen. Hier soll also gewendet werden. 20:05 Ankunft an Gleis 7, natürlich war der Anschluß-IC nach Schiphol schon weg (5 Minuten später kam allerdings ein neuer).

Draußen auf dem Bahnsteig war es "feuchtig heiß", es war ohne Sonne immer noch 28 Grad, Gewitter und Sturm dienten sich an, es gab Wetteralarm heute.

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54. CNL 40419 Utrecht-Freiburg, 21:01-5:56
1609 + 4 WLAB + 6 Bvcmz + 2 Bomz
Anfangs war die Welt noch in Ordnung. Ich befinde mich im vorletzten Wagen; letzter in der Reihe ist ein nicht-klimatisierter Bomz.
Ein Fahrgast war schon in Amsterdam eingestiegen, in Arnhem kamen noch zwei hinzu; die letzten beiden stiegen in Düsseldorf ein.
In Emmerich war... jawohl, die Klimaanlage meines Wagens wieder ausgefallen. Aber auch die Belüftung funktionierte nicht mehr, und alle Fenster waren komplett verriegelt. Es war also Sache, so lange wie möglich auf dem Gang zu bleiben und möglichst spät ins Bett zu tauchen. Mitternacht war es dann soweit.

Freitag 21. August

Es wird wärmer und wärmer, und auch die Luftfeuchtigkeit steigt nach wie vor. Draußen regnet es, frische Luft kommt nicht rein, Wasser(dampf) via Poren und so schon. Mein Bett ist ganz nass vom Schwitzen; anderthalb Liter wasser habe ich schon weggetrunken. Es ist 3:00, und mein Kopf schmerzt gewaltig. Wir stehen in Mannheim. Eine Durchsage: "Wegen Bauarbeiten wird ICE 609 nach Basel via Karlsruhe, Offenburg und Freiburg 50 Minuten später eintreffen."
Ich habe die Gedanke, hier bereits auszusteigen und mit diesem ICE weiterzureisen, aber die Tür war verriegelt. Nochmal zur Toilette, mal den Wagen hin- und herspazieren auf der Suche nach etwas Luft. Nichts half.
Der Zug rollte wieder, ich versuche wieder zu schlafen. Es ging anfangs noch ein bißchen, aber so 4:45 ging es gar nicht mehr, und habe ich mich entschieden, beim nächsten Bahnhof aus diesem ShittyFrightSchwein auszusteigen. So befördert man keine Fahrgäste, sogar Schlachtvieh wird unter besseren Umständen transportiert. Ich versuche meinen Kram zu ergattern; ohne Licht erst gar nicht einfach (Elektro war auch ausgefallen). Als ich alles auf den Gang geschleppt hatte, rollte der Zug gerade aus Offenburg weg...
Nochmal die Toilette. Mein Gesicht war bunt und blau, ich fühlte mich ein Zombie. Nicht viel später kam dann der Zugbegleiter, den ich alles erklärte. Ja, in allen anderen Wagen hatten die Klimas funktioniert (gut, in den beiden Bomz nicht). Am besten zum BordBistro und dort mit dem Zugchef reden. Inzwischen sind die beiden Deutschen meines Abteils auch wach; sie gehen auch zum BordBistro. Auf dem Weg zum Bistrowagen fielen mir ganz viele leere Abteile auf. Kopfschütteln... Hätte ich mich denn doch dort hingelegt...
Im Bistro. Kein Zugchef...:( Doch mal ein Express-Frühstück bestellt. Es sollte ein Brötchen sein, mein Geschmack erkannte kein Brot mehr, nur plastiches Zement. Es dauerte noch weitere 20 Minuten bevor ich einen "nobody is perfect" Formular erhielt und es ausfüllen konnte. Leider konnte ich es nicht mehr vollenden; Freiburg war erreicht. Raus aus dieser Hölle!

Ich suche eine Bank, liege mich nieder und versuche mein Körper wieder an frische Luft gewöhnen zu lassen. Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bevor ich mich wieder einigermaßen Mensch fühlte.

55. RB Freiburg-Neustadt, 6:40-7:25
143 316 + 3 Dostos + 143 005
Es war die Höllentalbahn. Genauso wie in 2005 Halbstundentakt. Die Dostos waren 2 DBpza (26 35) und eine DABpza (36 35). In einem Gegenzug hatte ich auch noch offenbar ziemlich alte DBuza (25 04) gesehen. Die Bilderfabrik hinkt jetzt auch; die Kamera produziert nur Schrottbilder...:(

56. RE Neustadt-Donaueschingen, 7:32-8:10
611 014
Der Zug sollte ganz nach Rottweil fahren. Es war die Absicht, dort auf einen ICE umzusteigen und über die Gäubahn zu gondeln. Leider wurde durchgesagt, dass der Zug aufgrund einer Baustelle in Trossingen enden wurde; für RW sollte man in DS aussteigen und den Schnellbus nach RW nehmen; dieser sollte ICE-Anschluß haben.
Ich hatte allerdings keine Lust auf Bus fahren und stieg stattdessen auf einen Zug um.

57. RE Donaueschingen-Radolfzell, 8:18-9:00
146 235 + 4 Dostos
Diese Schwarzwaldbahn-Dostos waren moderner als die Höllental-Dostos. Es waren auch DBpza, aber mit Gattungsnummern 26 81. Eng bleibt es aber nach wie vor. Hier bevorzuge ich klar eine Vierergruppe, dann geht's noch.

In Radolfzell stieg ich aus. Es sollte eine RB nach Konstanz kommen: der Seehas. Das wäre dann meine Jungfernfahrt mit dem Stadler FLIRT. Aber dann bedenke ich mich, der Seehas wird vom SBB betrieben, und das ist als weder ein DB-Zug noch ein nicht-bundeseigenen NV-Zug, es ist ein bundeseigener NV-Zug aus einem anderen Land und also gilt der D-Pass dort nicht...

58. RB Radolfzell-Friedrichshafen, 9:14-10:22
650 114 + 650 116
In der Ferne ist noch etwas zu lesen: DB ZugBus Bodenseebahn. Das war also mal.
Ich befahre die Bodensee Gürtelbahn, wobei ich vom Bodensee leider nicht allzuviel sehe; hatte mehr erwartet. In Überlingen rast der IRE Sprinter vorbei (2x611?). Noch eine halbe Stunde, dann ist Friedrichshafen erreicht.

[image]

In FN war Mittagpause geplant: Stadt besuchen, vielleicht eine Bodenseefahrt. Aber auch mal zurück zum Bahnhof um die Szene des einzigen Fernzuges anzuschauen, denn um 12:20 kommt IC 118 aus Innsbruck. Wo vorher ein Russendiesel ferngesteuert wurde, waren heute 2 Regiokaninchen vor dem Steuerwagen gespannt:

[image]

Die beiden 218er mussten in FN umlaufen; angeblich standen keine 2 Reservemaschinen bereit. Danach war es Zeit fürs Mittagessen; es wurden noch eine Stunde durch die Stadt gebummelt.

59. IRE Friedrichshafen-Aulendorf, 14:33-15:05
218 427 + 4 Dostos
Hier hatte ich Neigezüge erwartet. Stattdessen also ein Dosto-Wagenzug. Ich verlasse FN und fahre Richtung Ulm. Via Aulendorf und Kisslegg soll meine Strecke nach München führen.
So ganz besonders fand ich FN-Aulendorf in landschaftlicher Hinsicht nicht.

60. RB Aulendorf-Kisslegg, 15:15-15:49
611 016
Der Zug kam aus Stuttgart und hatte als IRE die Strecke über TÜ-BL-SIG gefahren, daher also 611 und nicht 642, 650 oder lokbespannt. Der 611 ist nicht gerade angenehm hier: Resonanzgeräusche und holpriger Lauf. In Bad Waldsee treffen wir einen Güterzug. Ich wußte gar nicht, dass die hier auch fahren...

In Kisslegg endete die Fahrt. Das Querpfad ist gesperrt: der SBB-EC donnert vorbei. Vorne dran sind 218 404 + 218 402.
Gut, 15:56 soll die nächste RB nach Memmingen kommen. Nein, doch nicht. Bitte alle Fußnoten beachten: nur an Werktagen außer Sa an Schultagen. Sowas nennt man also Bayerntakt...
Es folgten 45 langweilige Minuten bis zum nächsten Zug. Einige Jugendlichen konnten das mit ihren 80er-Jahre-Plastikpop von Lady Gaga nicht ändern.

61. RB Kisslegg-Buchloe, 16:40-18:16
218 454 + 3 n-Wagen
Endlich mal wieder Bummelbahnatmosphäre. Im Wagen unmittelbar an der Lok einsteigen, an beiden Seiten Fenster runter, irgendwo hinsetzen, die brüllende Lok genießen, alte Signaltechnik schätzen und Bilder ohne Reflektionen machen:

[image]

[image]

[image]

In Sontheim müssen wir beiseite: der EC nach Zürich kommt vorbei. Ein wenig später ist Mindelheim da: langer AUfenthalt wegen Zugkreuzung und Anschluß aus Günzburg. Auf MN-GZ regieren die Desiros, aber auf M-MM habe ich vor allem Wagenzüge mit 218 gesehen.

62. RE Buchloe-Pasing, 18:19-18:58
218 489 + 4 n-Wagen
Die Strecke war zu viel ausgebaut für Bummelbahnreiz. Zudem mußten die Fenster dicht; es gab Leute im Zug die die Faszination Bummelbahn nicht verstanden.

Pasing ist im Moment eine große Baustelle: es wird an die S-Bahn gearbeitet. Provisorisch gibt es Bahnsteige "S-Bahn stadteinwärts" und "S-Bahn stadtauswärts".

63. S 5 Pasing-Harthaus, 19:18-19:26
423 281 + 423 355
Hhhhmmmuuuuu-paaoo-aaaaoooouuuuu-mmwwuuuuuuuiiiiiiii-uuuuuuuuuuuuuiiiiiiiiiii!
Mehr brauche ich, glaube ich, über die S-Bahn München nicht zu sagen...:)

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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