Ruhebereich im ICE - WDR-Hörfunkbeitrag (Allgemeines Forum)

heinz11, Freitag, 08.05.2009, 09:55 (vor 6078 Tagen) @ Dan_P

In England klappt das: da wird im Ruhewagon höchstens vornehm
mit der Times geraschelt, mehr Lärm ist nicht drin, sonst
kommt der Schaffner. Bei der deutschen Bahn ist das leider
anders: Den Schaffnern ist der Unterschied zwischen Ruhe- und
anderen Zonen völlig gleichgültig, den Mitarbeitern bei der
Buchung wohl auch, sonst hätte zuletzt nicht eine ganze
pubertierende Schulklasse aus dem Hessischen in der Ruhezone
landen können; seither weiß ich, wie sich das Fegefeuer anhört.


Diese Passage ist mal wieder Dummlall schlechthin. Der Autor sollte mal überlegen, warum ein deutscher Zub in einem deutschen Zug eher weniger dazwischen geht, wenn irgendwas ist. Denn Charlottes Sippschaft würde sich lautstark beschweren, was der Zub sich erdreistet, die freie Persönlichkeitsentfaltung von Charlotte und ihren Geschwistern zu behindern, Herr "Schlemmbach - am Apparat" würde den Zub am Ende noch mit Klagen von wegen entgangenem Gewinn überziehen... In England erntete der Zub eher ein "Pardon me" oder "Sorry" und die Ruhestörung war mal.

Viel eher sollte der Autor sich mal Gedanken über die hiesige Mentalität machen.


Nein, da widerspreche ich Dir vehement. Das ist eine Frage des Nichtwollens seitens der DB AG.

Die privatisierte, aber sich immer noch zu 100% in Staatsbesitz befindende Bahn deklariert einen eigentlich öffentlichen Raum, nämlich den Bahnhof, als ihr ureigenes privates Gelände, auf dem sie innerhalb des Legalen ihre Spielregeln, sprich Hausordnung durchsetzt. Gnadenlos. Das hat sie sich von den Einkaufscentern abgeschaut. Ich will mich hier nicht über das rechtlich fragwürdige der Umwidmung von öffentlichen in privaten Raum auslassen, dazu gibt es Aufsätze und Foren genug.

Die ICE (und auch die anderen Züge) sind unstrittig nicht öffentlich, sondern Eigentum der DB AG. Hier könnte sie innerhalb des Legalen uneingeschränkt ihre "ICE-Hausordnung" durchsetzen. Aber sie tut es nicht. Ich habe bisher noch nicht gehört, daß die Bahn wegen der Hausordnung

www.bahnhof.de/site/shared/de/dateianhaenge/bahnhofsplaene/hausordnung.pdf

verklagt worden wäre. Die Verbote des lauten Abspielens von Tonträgern und des übermäßigen Alkoholgenusse könnte man für die Züge gleich übertragen. Warum soll sich das nicht durchsetzen lassen?

Angst, Fahrgästen auf die Füße zu treten? Ich kann es nur nur vermuten. Und wenn die Vorgesetzten nicht konsequent dahinterstehen, ist es verständlich, daß die ZUB`s auch mal den bequemen Weg gehen. Nur schadet sich die Bahn mittelfristig gesehen mit dieser Inkonsequenz selbst am meisten. Deshalb klare Aufteilungen der ICE in Ruhe- und Handyzonen, eindeutige Regeln und diese auch konsequent durchsetzen.

heinz


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