TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-) (Allgemeines Forum)

NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 14:58 (vor 6170 Tagen) @ sappiosa

Diese Schadenfreude kann ich allerdings überhaupt nicht teilen. Weil die 406er offenbar nicht zuverlässig genug sind, mögen die Züge anderer das bitte auch nicht sein?

Schadenfreude ist bekanntlich die beste Freude. Und die stellte sich bei mir beim ansehen der Bilder sofort ein, nachdem ja auch bekannt ist, wie teilweise von französischer Seite her auf dem ICE herumgehackt wird - wenn auch begründet. Andererseits hast du natürlich recht, ohne die TGV hätten Reisende auf Frankfurt-Paris öfter grobe Probleme gehabt und wären vermutlich nur mit dem darauffolgenden Zug oder oder Straßburg ans Ziel gekommen.

Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand.

Das ist richtig, spricht jedoch vielleicht auch für die Bauweise mit Jakobsdrehgestellen. Diese soll den Zug als Ganzes ja stabiler machen.

Aber subjektiv blieb bei mir bislang der Eindruck, dass der TGV weniger oft technische Pannen hat, weil er einfacher gebaut ist als der ICE.

Zustimmung zum ersten Teil. Inwiefern der TGV einfacher gebaut ist als der ICE, mag ich nicht zu beurteilen.

Verstärkt wird dieser Eindruck durch die offenbar größeren Reserven. Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass ein TGV Stuttgart-Paris durch einen ICE ersetzt wurde? Der umgekehrte Fall bei Frankfurt-Paris ist ja schon Routine.

Größere Reserven? Bei den TGVs hat man manchmal das Gefühl, dass die Hälfte der Flotte an einem Montagmorgen irgendwo geparkt herumsteht. Es besteht definitiv ein ordentlicher Überschuss an Fahrzeugen. Dies ist evtl. auch darauf zurückzuführen, dass die SNCF bemüht ist, viele TGV-Leistungen, sofern technisch möglich, auf TGV Duplex/Dasye umzustellen. Die neuen TGV Dasye werden laufend geliefert und ersetzen Zugläufe mit "normalen" Einheiten (TGV-PSE, TGV-A, TGV-R), somit werden diese abgestellt und mehr oder weniger als Reserve vorgehalten, denn so großartig hat sich am Bedarf der TGV nichts geändert, mal abgesehen vom Mehrbedarf für die LGV Est. Dort wurde allerdings geschickt agiert: TGV-R bekamen POS-Triebköpfe, die neu gebaut wurden, und die TGV-R Triebköpfe wurden an neugebaute Duplex-Mittelwagen gekuppelt. So hat man alles verwendet, mehr Rollmaterial, vor allem mehr Duplex-Rollmaterial zur Verfügung, und spart sich trotzdem eine ganze Menge. Der Überschuss durch die laufende Umstellung auf Doppelstockzüge kompensiert somit locker den Mehrbedarf an Zügen für die neue LGV Est.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

MfG NIM rocks


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