Zwischen Alpen und Adria – Reisebericht m. v. Bildern 1/3 (Reiseberichte)

TD, Samstag, 07.04.2012, 16:44 (vor 4993 Tagen)

Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch mitnehmen auf eine erstklassige, 5-tägige Tour durch Kroatien und Slowenien mit An- und Abreise durch Österreich und die Schweiz. Auf der Hinfahrt fahren wir über München mit dem EC 1113/1213 nach Zagreb, dann von dort weiter nach Rijeka und Koper und schließlich via Ljubljana, Graz und Zürich zurück an den Bodensee.

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Tag 1: Konstanz - Zagreb

Unsere Reise beginnen wir diesmal nicht am Bahnhof von Konstanz, sondern wenige Meter weiter am Hafen. Mit unserem Europa-Spezial hätten wir vermutlich „gratis“ (also ohne Mehrpreis im Vergleich zu der Fahrkarte ab Friedrichshafen) mit dem Zug um den Bodensee fahren können, allerdings sind auf der Bodenseegürtelbahn Bauarbeiten mit SEV, worauf ich keine Lust habe. Und so fahren wir zunächst mit dem Katamaran von Konstanz nach Friedrichshafen.

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Fahrt im Katamaran über den Bodensee

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In Friedrichshafen haben wir eine gute halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, und so laufen wir gemütlich am Ufer entlang zum Stadtbahnhof.

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Das Klangschiff „Im Augenblick“ des Künstlers Helmut Lutz hat sogar einen indirekten Bezug zu unserer heutigen Reise, denn es entstand 1994 parallel zum Kriegsgeschehen in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien und war in Friedensmission in der Region unterwegs.

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Stadtbahnhof Friedrichshafen

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Mit einem IRE fahren wir nun „auf der schwäbsche Eisenbahne“ durch Oberschwaben. Der Zug kommt aus Lindau und fährt bis Stuttgart, wir sind bis Ulm als Fahrgäste an Bord.

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Kaum in Ulm angekommen, fährt auch schon der EC 1113 aus Frankfurt ein. Der Zug ist aus österreichischen Wagen gebildet und fährt nach Klagenfurt, an der Spitze führt der Zug drei Kurswagen nach Zagreb.

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Knapp zehn Stunden werden wir nun in diesem Zug verbringen, da lohnt sich die Buchung eines Businessabteils. Im Gegensatz zu den normalen Abteilen der ersten Klasse gibt es im Businessabteil nur vier Plätze mit viel Platz drum herum.

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Das Abteil selbst ist in Ordnung, wenn nur das Fenster nicht so schmutzig wäre – deshalb gibt es von der Fahrt auch nur wenige Bilder. Gut, die Strecke von Ulm über Augsburg nach München ist auch noch nicht so spektakulär, aber bei der Fahrt durchs Chiemgau und über die Tauernbahn wäre ein klarer Ausblick schon schön.

In Salzburg verlassen unsere Mitreisende das Abteil, das wir nun bis Zagreb für uns allein haben werden.

Während der Fahrt über die Tauern machen wir einen Abstecher in den Speisewagen, das ist schließlich die letzte Möglichkeit, denn in Spittal-Millstättersee wird der Zug getrennt und der Speisewagen fährt mit dem anderen Zugteil weiter nach Klagenfurt. Unser Nachmittagskaffee fällt allerdings bescheidener als geplant aus. Es gibt weder Sachertorte noch Apfelstrudel, und so bleibt der einzige kulinarische Eindruck aus Österreich ein „Verlängerter“. Ob es daran liegt, dass dies der letzte Tag ist, an dem die Züge vom Caterer E-Express bewirtschaftet werden? Cappuccino hätte es auch nicht gegeben, die Milch war aus. Aber immerhin sind im Speisewagen die Fenster sauber, und so lohnt sich der Besuch im Speisewagen doch noch, gerade hier auf den schönsten Abschnitten der Tauernstrecke.

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Während wir eigentlich mit dem Winter schon abgeschlossen haben und auf Frühling eingestellt sind, treffen wir hier auf der Tauernstrecke noch auf Schnee und Skifahrer.

Seit dem Fahrtrichtungswechsel in München befindet sich unser Wagen am Zugschluss. In Spittal-Millstättersee werden die letzten drei Wagen nun abgehängt und fahren kurz darauf als eigener 3-Wagen-EC weiter Richtung Slowenien und Kroatien. Was mich etwas wundert ist, dass es im Faltplan „Ihr Reiseplan“ keinen Hinweis auf die Kurswagen gibt, der EC 1213 ist lediglich als Anschluss in Spittal-Millstättersee genannt.

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Die Kurswagen warten in Spittal-Millstättersee auf die neue Lok.

Über die Karawankenbahn fahren wir nun weiter nach Jesenice und dann entlang der Save quer durch Slowenien.

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Obwohl es langsam dämmert, sehen wir noch viel von der schönen Strecke durchs Savetal. Bis wir im Grenzbahnhof Dobova angekommen sind, ist es dunkel geworden. Hier wird die Lok gewechselt, statt der ÖBB-Lok zieht uns nun eine kroatische Lok. Außerdem findet hier im Bahnhof die erste Passkontrolle statt, kurz darauf in Savski Marof steigen die nächsten Grenzbeamten zu und kontrollieren im fahrenden Zug. Nachdem ich in den letzten Jahren eigentlich nur innerhalb der EU unterwegs war, ist mir das ganze Prozedere mit Passkontrollen und Grenzaufenthalten mittlerweile etwas fremd geworden.

Zagreb liegt nur rund 30 Kilometer von der der slowenischen Grenze entfernt und so dauert die Fahrt jetzt nicht mehr lange. Auf die Minute pünktlich erreichen wir Zagreb und haben knapp 13 Stunden nach dem Start in Konstanz unser Tagesziel erreicht. Luftlinie liegen die Städte übrigens nur 560 Kilometer auseinander, auf Schienen waren wir 833 Kilometer unterwegs.

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Wir sind in Zagreb angekommen.

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Der Hauptbahnhof Zagrebački Glavni kolodvor

Den lauen Frühlingsabend nutzen wir nun, um uns nach der langen Fahrt die Füße zu vertreten und einen ersten Eindruck der kroatischen Hauptstadt zu bekommen.

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Kathedrale zu Zagreb

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Marienstatue vor der Kathedrale

Fortsetzung folgt...

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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