[F] TGV Tour durch Frankreich - Ein Bericht (Reiseberichte)
In den letzten Tagen hat es mich nach Frankreich verschlagen, um dort einmal ein paar Runden mit der Eisenbahn zu drehen.
Mit dem InterRailticket und einigen vorher in Deutschland vorgenommenen Reservierungen fuhr ich kreuz und quer durch das Land.
Nun ein kleiner Bericht (ohne Bilder, nur einige Eindrücke die ich von der Fahrt gewann).
Von Paris aus gehen vier HGV Strecken in alle Himmelsrichtungen:
- Eine in Richtung Norden nach London, Lille und Brüssel (Züge über diese Strecke starten vom Nordbahnhof)
- Eine weitere vom Ostbahnhof für Züge in Richtung Strasbourg, Metz Frankfurt und Stuttgart (dort fahren die Frankreich ICE)
- Dann noch die LGV Atlantik, die Paris mit der Atlantikküste verbindet, um darüber zu fahren muss man zum Gare Montparnasse.
Die LGV Atlantik teilt sich unterwegs in zwei Einzelstrecken (eine für den Norden des Atlantik und eine für den südlicheren Teil)
- Und schlussendlich gibt es noch vom Gare du Lyon die Strecke die den gesamten Weg von Paris aus in Richtung Süden nimmt.
Hier geht es nach Lyon und Marseille. Auch die TGV nach Spanien und die gesamte Mittelmeerküste nutzen diesen Weg.
- Neu hinzugekommen ist nun zum Fahrplanwechsel die LGV Rhine Rhone, diese verbindet Mulhouse und Dijon miteinander, unabhängig von Strasbourg.
Nach dem kleinen Einblick über die verschiedenen Strecken meine Tour:
Es ging los mit dem ersten ICE von Frankfurt nach Paris. Dieser fährt über die zur Zeit schnellste Eisenbahntrasse der Welt. 320 km/h zwischen der franz. Grenze und Paris, schneller wird auch nicht in China (Begrenzung durch Unglück auf 300 km/h) oder Spanien (zur Zeit mit 310 km/h vmax) gefahren.
Meine Fahrt war in der Lounge mit durchsichtiger Scheibe (Blick nach hinten raus), somit konnte ich mir die Strecke wirklich im Detail anschauen. Man sieht auch die Baustelle für die Erweiterung bis nach Strasbourg. Landschaftlich ist die Strecke eher unspektakulär, es geht nur SEHR schnell entlang, aber ohne viele Brücken, Tunnel und Kurven.
Pünktlich erreichte ich den Ostbahnhof und machte mich von dort auf zu Fuß weiter zum Gare Montparnasse um mit dem nächsten TGV nach Rochelle zu fahren. Dieser nimmt den gesamten Weg über die südliche LGV Atlantik ohne Zwischenhalt. Einige Züge halten unterwegs oder nutzen eine vorige Abzweigung um in einer an der Strecke liegenden Stadt zu halten, nicht aber mein Zug. Im TGV mit Gangplatz und Viererplatz. Leider recht eng und unbequem! Draußen war es sehr neblig, so dass ich von der Fahrt fast nichts hatte. Aber auch hier wurde durchgängig gerast, subjektiv kam es mir sogar nocht schneller vor, als im ICE. Wir fuhren eine lange Zeit an der Autobahn entlang, solche Szenerien mag ich sehr gerne!
Von La Rochelle ging es weiter in einem IC bis nach Bordeaux, es war schon dunkel also gibt es dort nicht viel zu erzählen, außer das die Sitze SEHR weich und bequem waren. In Bordeaux bestieg ich den Nachtzug nach Nizza. Hatte einen Sitzplatz gebucht. Die Sitze waren denen im CNL sehr Ähnlich nur leider SEHR eng. Ich habe fast gar nicht geschlafen! Leute die durch den Gang stolperten machten mich immer wieder wach.
Von Marseille ging es weiter mit einem IC nach Beziers, einem Ort an der Mittelmeerküste. Von dort geht eine spektakuläre Strecke quer durch das Zentralmassiv bis nach Clermont-Ferrand. Ein Zugpaar am Tag überwindet die gesamte Strecke, mit dem ich ach gefahren bin.
Knapp 6 Stunden dauerte die Fahrt und war sehr ereignisreich. Brücken, Tunnel und Täler! Alles sehr interessant.
Dafür das es der einzige Zug am Tag war, war er leider sehr leer. Es war ein kurzer Diesel-Regionaltriebwagen.
In Clermonat-Ferrand übernachtete ich um morgens wieder ans Mittelmeer zu fahren. Diesmal die "Schwesterstrecke" durch das Zentralmassiv. Diese war noch viel eindrucksvoller und spektakulärer. Der Zug fuhr knapp 5 Stunden und es ging sehr lange durch unbewohnte Landstriche. Mir war nie bewusst, dass Frankreich so große unbesiedelte Gebiete hat.
Im Dunkeln ging es weiter von Marseille aus bis nach Nizza. Leider gab es auf Grund eines PU eine Streckensperrung vor mir und die Züge machten Kurzwende und fuhren nicht mehr von Marseille bis Nizza durch.
Da ich im Urlaub war und keine Lust auf Stress hatte (es war etwa 16 Uhr) machte ich mich auf in die Stadt in der ich gestrandet war (weiß den Name leider nicht mehr) und trank eine heiße Schokolade, ging einkaufen um ein paar Stunden später wieder zum Bahnhof zu kommen.
Leider hat sich an der Streckensperrung laut Anzeigetafel noch nichts getan. Verzweifelt suchte ich schon ein Hotel in dem Ort bis auf einmal ein Zug einfuhr, der nicht wendete und angeblich weiterfuhr.
Ich stieg ein und kam dann doch noch abends in Nizza an. Bin wohl genau richtig zurück zum Bahnhof gekommen um das Ende der Sperrung zu erleben. Dies ganz ohne Stress und schimpfen. Den Tipp werde ich mir für die nächste Streckensperrung merken:
Einfach aussteigen und ein paar Stunden später wiederkommen. Wenn man im Zug oder am Bahnhof bleibt wird man sich nur selbst stressen und unter Druck setzen doch irgendwie weiterzukommen.
Meist ist eine Sperrung ja nach 2-3 Stunden schon wieder behoben!
Am nächten Morgen ging es für mich einmal kurz von Nizza nach Monaco-Monte Carlo. Dort ein kleiner Rundgang (SEHR schönes Land!) Von Monte Carlo aus fuhr ich zurück nach Marseille. Die Strecke geht direkt entlang am Meer und ist durch Schluchten, Hänge und Strände geprägt. Sehr eindrucksvoll!
In Marseille wartete ein TGV Dublex (Doppelstock) auf mich, der mich OHNE Zwischenhalt bis nach Paris Lyon bringen sollte. Und das in drei Stunden. Mein Platz befand sich im oberen Stockwerk am Fenster. Es war noch ein Zug der älteren Generation (kein neuer N2N, oder wie auch immer er heißen soll).
Der Platz war diesmal bequem und in Fahrtrichtung. Die Strecke von Marseille bis nach Paris ist besonders in der ersten Stunde sehr zu empfehlen. Man fährt (wieder sehr schnell) auf einem hohen Bahndamm vorbei an Bergen quer durch das Land. Man kann während der Fahrt viel Natur sehen. Mein Zug war übrigens komplett ausgebucht.
Nach einer Nacht in Paris fuhr ich mit dem Thalys bis nach Köln. Dieser verwendet die gesamte nördliche Strecke bis hoch nach Brüssel (es gibt noch eine Abzweig nach Calais für die Eurostarzüge, den habe ich nicht genommen). Von Brüssel aus geht es auch weiter über zwei HGV-Strecken bis nach Aachen. Brüssel-Lüttich und Lüttich-Aachen um genau zu sein.
Auch hier war die Fahrt sehr rasant, aber von der Szenerie her eher unspektakulär. Von Paris bis nach Aachen ausschließelich mit ca. 300 km/h unterwegs zu sein ist aber schon klasse! Und der Thalys ist als Zug bisher der bequemste in dem ich gesessen habe. Die Sitze sind sehr weich und angenehm, gerne wieder.
Eine kleine Info für Avingon habe ich noch anzubieten: Im Sommer fährt einmal täglich ein Eurostart von London bis an die Mittelmeerküste. Dafür wurden einige Bahnhöfe auf dem Weg extra umgebaut. So hat Avingon das Gleis 1 (das den Rest vom Jahr ganz normal genutzt wird) komplett eingezäunt. Die Tore zu den anderen Bahnsteigen sind aber im Winter weit geöffnet.
Auch sind dort extra Räume angebaut, in denen die Röntengeräte für die Security und das Check-In abgestellt sind. Wenn die Eurostart Saison beginnt kann man wohl problemlos das Gleis komplett sperren und für den Eurostar einchecken lassen.
Morgen beginnt der 2. Teil meiner Reise. Der Tag beginnt mit LGV Rhine-Rhone und wird noch einige weitere HGV-Streckenabschnitten zu Tage bringen...
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JumpUp,
03.01.2012, 17:30
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Markus-P,
03.01.2012, 19:18
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Jäkii,
03.01.2012, 19:29
- [F] TGV Tour durch Frankreich - Ein Bericht - JumpUp, 03.01.2012, 19:42
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Jäkii,
03.01.2012, 19:29
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Fabian318,
03.01.2012, 20:43
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Fabian318,
03.01.2012, 20:49
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JumpUp,
03.01.2012, 22:03
- [F] TGV Tour durch Frankreich - Ein Bericht - Fabian318, 03.01.2012, 22:09
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JumpUp,
03.01.2012, 22:03
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Fabian318,
03.01.2012, 20:49
- Zentralmassiv (mit 2 Bildern) -
Oscar (NL),
04.01.2012, 08:32
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Fabian318,
04.01.2012, 10:47
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ICE11,
04.01.2012, 11:11
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- Zentralmassiv (mit 2 Bildern) -
ICE11,
04.01.2012, 11:11
- Zentralmassiv (mit 2 Bildern) -
Fabian318,
04.01.2012, 10:47
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Markus-P,
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