Immer der Sonne nach! (1/7, 46 Bilder) (Reiseberichte)

Splittergattung, Dienstag, 17.10.2017, 00:57 (vor 2383 Tagen)
bearbeitet von Splittergattung, Dienstag, 17.10.2017, 00:59

Moin zusammen,

ich hatte euch ja, nochmal in Erinnerung gerufen durch den Beitrag von mrhuss, einen Reisebericht von meiner Rundreise im letzten Sommer versprochen. Alle Bilder sind von August 2016, insofern mögen die Betriebszustände auf einigen Strecken inzwischen anders sein als in meiner Beschreibung. Nehmt das hier also einfach als Geschichten von früher mit :-)

Ich hatte ja bei mrhuss angekündigt, ein bisschen aus Spanien zu berichten, aber das ist so weit weg, dort muss man erst mal hinkommen. Machen wir uns also zusammen auf den Weg. Für die Spanien-Fans: Dieses Land erreichen wir in Kapitel 5. Für Blaschi: die Schweiz begleitet uns in einem Großteil dieses Kapitels, danach aber nicht mehr ;-)

Starten wir mit der Reiseroute für die ersten beiden von insgesamt 23 beschriebenen Reisetagen:
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Gefahren bin ich mit Interrail und hatte tatsächlich vorher gar keine richtig definierte Reiseroute. Ein paar Ziele hatte ich mir ausgeguckt, aber die Reihenfolge des Anfahrens hat sich zwischendurch immer mal wieder verändert, ich habe die Übernachtungen selten mehr als zwei, drei Tage im Voraus gebucht. Habe mich einfach mal ein wenig treiben lassen, immer der Sonne nach.

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1 In aller Früh verlassen wir unseren Startbahnhof in Münster, wollen wir doch heute immerhin noch bis ins Berner Oberland kommen. ICE 513 ist das Mittel der Wahl, Abfahrt zu einer Tageszeit, zu der ich freiwilligerweise noch nie wach wäre.

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2 Deswegen kommt das nächste Bild auch erst aus Basel SBB. Mit dem links stehenden ICE 275 kommen wir an, rechts steht der (sehr überschaubar ausgelastete) IC 771 der SBB, der uns nun nach Zürich bringt. Natürlich hätten wir direkt bis Interlaken im 275 bleiben können, aber wir wollen ja noch etwas mehr sehen.

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3 In Zürich ist etwas Zeit für einen kleinen Stadtrundgang mit zwei Freunden eingeplant, die auch gerade dort sind; wir wandern durch die Straßen...

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4 in Richtung Zürichsee, aber der ist so verregnet, dass mir kein gescheites Bild gelingt und ich mich deswegen mit dieser Stadtansicht begnüge.

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5 Vom Bahnhof Stadelhofen geht es mit der S-Bahn zum HB, weiter bringt uns der ICN in Richtung Gotthard.

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6 Wir fahren am Zugersee entlang...

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7 ... bis Arth-Goldau, wo wir eigentlich in die Rigi-Bahn umsteigen wollten.

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8 Da steht sie. Plan war, bis Rigi Kulm zu fahren, dann runter nach Vitznau und mit dem Schiff über den Vierwaldstättersee nach Luzern. Doch alles hängt so sehr in den Wolken und ist so verregnet, dass man oben keine Chance auf Aussicht gehabt hätte, und so nehmen wir stattdessen einen IR, der uns auf Normalspur direkt nach Luzern bringt.

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9 Mit einem solchen Schiff wäre ich dort allerdings viel lieber angekommen, nur waren knapp 50 Franken Fahrtkosten zusätzlich zu meinem Interrail-Ticket doch eine Investition, die sich nur bei gutem Wetter gelohnt hätte.

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10 Wir begeben uns also zurück auf den Bahnhof, nehmen einen schmalspurigen IR der Brünigbahn und fahren unserem Tagesziel Brienz entgegen. Warum gerade Brienz? Hauptsächlich deshalb, weil die Jugendherberge dort die günstigste Übernachtung aller am Weg liegenden Schweizer Orte anbot ;-)

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11 Der Zug fährt, anfangs noch sehr gut besetzt, bergwärts durch Wolken und Regen, hier bei Giswil...

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12 ... und dann, deutlich schwächer besetzt, talwärts zum Brienzer See. Bald erreichen wir Meiringen.

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13 Nach einem Fahrtrichtungswechsel dort erreichen wir auch bald Brienz, wegen des weggefallenen Rigi-Abstechers sogar zwei Stunden früher als geplant. Hier nochmal ein Bild unseres modernen Interregios, der aber für Langstrecke eher unkomfortable Sitze bietet.

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14 Die Dorfstraße ist festlich geschmückt.

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15, 16 Zwei Blicke über See und Ort.

Tag 2 dann nach einer kurzen Unterbrechung, der Beitrag war zu lang...

Immer der Sonne nach! (1/7, 46 Bilder) Teil 2

Splittergattung, Dienstag, 17.10.2017, 01:00 (vor 2383 Tagen) @ Splittergattung

Da sind wir wieder...

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17 Am nächsten Morgen geht's weiter Richtung Interlaken. Der Zug auf dem rechten Gleis war eine Testfahrt.

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18 Hinter Interlaken sehen wir für längere Zeit zum letzten Mal den Namensgeber dieses Forums. Der Bahnhof müsste der von Leissigen sein.

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19 Während sich das Wetter langsam immer weiter aufklart, ...

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20 ... erreichen wir dann auch bald Spiez. Ab hier geht es mit einer IC2000-Garnitur durch den Lötschberg-Basistunnel. Voll besetzt bis Visp, dort steigen die zahlreichen Touristen, viele davon fernöstlicher Provenienz, in Richtung Zermatt um. Das steht heute aber nicht auf unserem Plan.

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21 Wir erreichen stattdessen wenig später Brig. Man könnte mit dem gerade einfahrenden Glacier-Express nach Andermatt fahren, ich entscheide mich aber für eine Kostprobe des lokalen Flairs und nehme den Regio ein paar Minuten später.

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22 Aufwärts geht's. Hier zwischen Brig und Fiesch.

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23 Wir passieren Fiesch. Irgendwo hier kam dann der Schaffner vorbei und erklärte mir, dass ich noch ein Ticket zum halben Preis nachlösen müsse, weil Interrail bei der MGB nur eine Ermäßigung bietet (wie z.B. auch bei der Rigi-Bahn) und keine kostenlose Mitfahrt. Die Angaben in der Interrail-App waren da leider etwas irreführend, sie lasen sich so, als müsste man nur für den Glacier-Express ein Ticket dazukaufen und nicht für die normalen Regios, aber der Schaffner war sehr freundlich und gab sich redlich Mühe, mir das Ticket zu verkaufen. Obwohl ich kaum noch Franken dabeihatte - ich wollte ja in Kürze zurück in den Euro-Raum - und meine Kreditkarte streikte. Ich konnte dann in Euro zahlen, bekam aber völlig unbenötigte Franken als Wechselgeld zurück, da ich auch kein Euro-Kleingeld mehr hatte. Na ja, shit happens, war trotzdem eine schöne Fahrt und die 20 Franken ist die Furka- und Schöllenenbahn locker wert.

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24 Bei Reckingen fahren wir ein Stück an der Rhone entlang. Die werden wir in einem späteren Teil nochmal wiedersehen, dann sieht sie allerdings ganz anders aus.

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25 Wir erreichen Oberwald. Für uns geht's gleich in den Furka-Basistunnel, die alte Bergstrecke Richtung Realp führt gut ersichtlich rechts hoch.

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26 Im Kanton Uri angekommen trübt sich das Wetter leider wieder leicht ein, hier bei Realp.

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27 Bald darauf ist Andermatt erreicht, hier unser Gegenzug.

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28, 29 Nun geht es talwärts durch die Schöllenenschlucht...

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30 ... zum MGB-Endbahnhof Göschenen...

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31 ... und ab in den Gotthard-Scheiteltunnel. Mittlerweile fahren dort ja deutlich weniger Personenzüge.

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32 Wir haben aber noch einen klassischen IR erwischt, mit dem wir nun durch das Tessin tal- und südwärts Richtung Locarno fahren.

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33 Über Bellinzona...

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34 ... erreichen wir den Lago Maggiore...

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35 ... und dann auch den Endbahnhof der SBB-Normalspurstrecke in Locarno.

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36 Es war gerade Filmfestival. Der Hauptpreis dort für den besten Film ist ja der Goldene Leopard, und deswegen war auch die ganze Stadt im Leopardenmuster eingekleidet.

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37 Sogar die Tischdecken und Sonnenschirme der Straßencafés.

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38 Am Hafen werfen wir noch einen Blick über den See in Richtung Gotthard.

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39 Und gehen dann zum unterirdischen Startbahnhof der meterspurigen FART nach Domodossola, auch bekannt als Centovallibahn.

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40 Wir haben einen Panoramazug erwischt, der uns nun nach Cavigliano bringt. In Locarno startend ist es für die Aussicht meist besser, in Fahrtrichtung links zu sitzen, aber leider waren die Plätze natürlich alle von Reisenden bestürmt worden, die vor mir an der Zugtür waren. Deswegen habe ich hier leider nicht allzu viele gute Bilder. Ich hatte mit meinem großen Reiserucksack übrigens meine liebe Mühe, durch die Zwischentüren zwischen Einstiegsraum und Sitzplätzen zu passen...

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41 In Verdasio kreuzen wir den Gegenzug, der mit normalem, Nicht-Panorama-Triebzugmaterial unterwegs ist.

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42 Ganz vorn mit dabei in der Rubrik "Kürzeste Bahnhofsnamen": Re. Schon auf der italienischen Seite. Ab dem Grenzbahnhof Camedo fahren weniger Züge nach Domodossola als auf der Schweizer Seite. Kann jemand ähnlich kurze Bahnhofsnamen nennen?

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43 Wir fahren weiter Richtung Domodossola. Die Strecke bleibt recht lange auf der Höhe, um dann kurz vor Domodossola in vielen Windungen eine Steilstufe herunterzufahren.

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44 In Domodossola hat die SSIF, die den italienischen Streckenteil der Centovallibahn betreibt, ihr Depot, das uns mit einer fröhlichen Triebwagenparade grüßt. Unser Zug ist baugleich zu dem zweiten von links.

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45 Weiter geht es mit dem rechts stehenden Trenord-RE Richtung Milano.

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46 In der Abendsonne sehen wir noch ein letztes Mal den Lago Maggiore, dann geht es nach Milano, wo wir aber ob der späten Stunde nur noch ins Hostel einchecken. Die Stadtbesichtigung machen wir am nächsten Tag, sie folgt dann im nächsten Kapitel. Bis dahin!

Vielen Dank!

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Dienstag, 17.10.2017, 08:12 (vor 2383 Tagen) @ Splittergattung
bearbeitet von oppermad, Dienstag, 17.10.2017, 08:13

Hallo,

danke für diesen ersten Teil. Auf der MGB-Strecke war ich auch gerne unterwegs. Am spektakulärsten finde ich die Schöllenenbahn.

Falls du in Zürich mal etwas Zeit hast, empfehle ich das (?) Grossmünster und dort besonders den Aufstieg. Das war bisher der abenteuerlichste Turmaufstieg meines Lebens: Vollkommen verwinkelt geht es mittels enger Stein- und Holztreppen aufwärts. Und eine gute Übung für die Ohren, da die Kreuzung mit dem Gegenverkehr nur an wenigen Stellen möglich ist. Allerdings gibt es als Belohnung eine herrliche Aussicht auf Zürich!

Ein schöner Bericht. Da freue ich mich auf die Fortsetzungen!
Viele Grüße,

Dirk

--
Wer ist kundig auf folgenden Baureihen:
101, 103, 110, 111, 112, 120, 139, 140, 141, 143, 150, 151, 155, 181.2, 218, 225, 233, 362, 420, 472, 601, 605, 624, 628, 643 und 644?
Richtig: Bender!

Immer der Sonne nach! (1/7, 46 Bilder) Teil 2

Regiosprinter, Dienstag, 17.10.2017, 21:27 (vor 2382 Tagen) @ Splittergattung

Hallo,

vielen Dank für deinen Bericht!

Wann genau warst du denn in Locarno?
Ich war im August letzten Jahres dort, ebenfalls zur Zeit des Filmfestivals.
Am Ende sind wir uns noch unbekannterweise über den Weg gelaufen... :-)

Viele Grüße
Klaus

Danke;-)

462 001, Taunus, Dienstag, 17.10.2017, 21:45 (vor 2382 Tagen) @ Splittergattung

Grüezi,

vielen Dank:)

Die Schweiz ist eigentlich immer ne Reise wert, nur bei Sonne natürlich noch schöner:)))) Ne Schifffahrt auf Zürich- oder Vierwaldstättersee hat was. Die Strecke des Zentralbahn IR hat auch ihre Reize, ohne Frage.

Highligth ist natürlich die Fahrt mit der MGB von Brig über Andermatt nach Göschenen. Allein wegen der Schöllenenbahn. Da frue ich mich schon auf den Winter, denn mit richtig viel Schnee hat das Alpenpanorama für mich noch viel mehr...

Ich hatte leider auch schon ein paar mal zu viel Regen in der Schweiz. Bei meiner einzigen Fahrt im Panorama-IR über die Gotthardbergstrecke hat es auch nur geregnet.

Ich freue mich schon auf die weiteren Teile!


Gruß aus dem Taunus

--
Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1447 (+13)
- Eu. Ausland: 664 (+0)

Stand: 24.04.2024

Sammelantwort

Splittergattung, Dienstag, 17.10.2017, 23:58 (vor 2382 Tagen) @ Splittergattung

Moin in die Runde,

danke für eure Antworten und für die Vorfreude auf die nächsten Teile! Ich hoffe, die bald einstellen zu können, habe aber leider momentan phasenweise wenig Zeit... aber sie kommen!

@ Dirk: ist notiert, mehr Zeit in Zürich war wegen des langen Reisetages nicht drin. Eigentlich wollte ich da überhaupt nur umsteigen und gar nicht groß Zeit verbringen, nur der Regen machte mir einen Strich durch die Rechnung, weil ich dann ja den (die?) Rigi streichen musste - mit dem Vorteil, dass wenigstens für einen kurzen Rundgang Zeit blieb. Die Schöllenenbahn ist wirklich schön.

@ Blaschke: als nächstes habe ich Italien auf dem Plan. Da ist die Cola billiger, wird dich freuen ;-)

@ Klaus: ich war am 10.08.2016 nachmittags da ;-) wann du?

@ ICE1223: genau deshalb (und weil ich sowohl ARB als auch VRB mitnehmen wollte) hatte ich ja die Schiffahrt von Vitznau nach Luzern geplant :-) hoffe, ich kann das bei besserem Wetter nochmal wiederholen. Ein paar mehr Schweizer Strecken habe ich auch noch auf dem Zettel - die Tour letztes Jahr war "Interrail-West" (mir wurde empfohlen, das nach Ost- und Westeuropa aufzuteilen und zweimal zu fahren, was ich sehr plausibel fand), irgendwann kommt dann "Interrail-Ost". Könnte starten mit Deutschland - Basel - Lausanne - Brig - Mailand (ohne Besuch, war ich ja jetzt schon) - Genua - Küstenbahn - Rom - Florenz - Gotthard-Südrampe - Göschenen - Andermatt - Disentis - Chur - Arosa - Chur - Buchs SG - Liechtenstein - Bregenz und dann über den Arlberg ostwärts oder so. Dann müsste ich (mit Ausnahme Lötschberg-Bergstrecke) so ziemlich alle interessanten Alpenbahnen, die mir noch fehlen, abgefahren haben...

Bis zum nächsten Teil!

Puh, CH überstanden, ab jetzt freu ich mich ... ;-)

Blaschke, Dienstag, 17.10.2017, 20:38 (vor 2382 Tagen) @ Splittergattung

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