1 Woche Deutschland-Pass: Mit den Nerven am Ende :-( (Allgemeines Forum)

Graukärtchenfahrer, Symbaden, Samstag, 09.08.2008, 20:08 (vor 5739 Tagen)

Ich bin ja keine 20 mehr, sonst fahre ich nur zwei Tage/Woche auf einer kurzen Stammstrecke, zuletzt meist ohne sehr großen Reibereien, aber das was ich in dieser guten Woche erleben konnte strapazierte doch mein Nervenkostum arg.

Vorweg: Ich bin Anfang der 90-er noch mehrfach mit einem Tramper-Monatsticket gefahren und bin mir eigentlich sicher, dass das keine Nostalgie ist, was ich damals an meist perfekten Betriebsabläufen erleben konnte. Die Züge waren fast immer pünktlich (und wenn dann nur max. +5 bis +10), das Umsteigen und Erreichen von Anschlüssen problemlos, die Züge sauber und an größere technische Defekte kann ich mich nun gar nicht erinnern.
Nur die Wochenenden waren stressiger, da die Züge auch damals recht voll waren.

So, nun bin ich eine gute Woche mit dem D-Pass gefahren, im Grunde war jede Fahrt mit Hindernissen verbunden. Hier eine lose Ansammlung meiner Erlebnisse
1) Stetige Verspätungen mit >= 15 min.
2) Zugausfälle und damit > auch +60
3) Mehrfach defekte Reservierungen oder ein komplett Ausfall von Reservierungen. Ich habe jetzt mit heute nach 8 Tagen 5 Tage mit Ausfällen erlebt. Ich wurde auch teilweise von meinem Platz von Reisenden "weggescheucht": Es gab keine Anzeige (Display dunkel), aber nach Überprüfung der schriftlichen Reservierung zeigte sich, dass die Fahrgäste tatsächlich den richtigen Platz gefunden hatte. (Datum, Zug, Wagen und Platz stimmten!) Diese waren natürlich pampig und oberlehrerhaft, weil ich auf eine Vorlage der Reservierung bestand und ich somit der "Dummer im Unrecht" war.
Eine Information durch das Zugpersonal erfolgte nie , die waren mehr mit Ansagen von Spam für das Bistro beschäftigt.
4) Bei Ersatzzügen war 3) erst recht nicht gegeben. Lotteriespiel war angesagt.
5) Bahn.Comfort Plätze sind wirklich ein Schlag für Statuskunden. Da sitzen nicht nur Hinz&Kunz, sondern z.B. ausländische Großfamilien mit etlichen Kindern oder andere die überhaupt kein Deutsch sprachen.
(Das soll keine Diskriminierung sein, die können nichts dafür, weil die Auszeichnung der Plätze mehr als mangelhaft ist) Die setzen sich einfach hin. Meistens wird "Bahn.Comfort" aber komplett mißverstanden, im Sinne von besonders guten Plätzen für alle. Oft wurde somit nicht einmal eine Bahncard bei Kontrolle vorgezeigt. Am schrecklichsten aber empfand ich, dass seitens der Zubs das nicht interessierte, niemand sagt was.
6) Triebfahrzeugschaden mit verheerender Informationspolitik:
Ich saß z.B. in einem ICE mit etwa +40 ab Frankfurt HBF mit Ziel Basel SBB und nach Fahrt nur um wenige Zentimeter bremste er ab und dann ging gar nichts mehr. Hinter mir hörte ich schon zwei Pendler (Geschäftsleute), das einer von denen schon 3 Züge mit Triebfahrzeugschaden in einer Woche (oder waren es 1 1/2 Wochen?, egal) erlebte.
Dann hiess es über Lautsprecher, das der Schaden nicht so schnell behebbar wäre. Fahrgäste Richtung Mannheim und Karlsruhe sollten in einem anderen ICE umsteigen. Ich rechnete nach, denn es waren jetzt +45. Ich wollte nach FR, so wollte ich zumindest mit sicheren +60 nach hause kommen, bei Umstieg in Mannheim, bzw. KA. Die eine Zubine meinte auch explizit am Bahnsteig zu mir, ich solle für FR ebenfalls umsteigen. Die meisten Fahrgäste stiegen aus, liefen eine große Schleife, um auf ein anderes Gleis zu kommen. Kaum waren wird drüben (der andere ICE hatte dann auch eine Verspätung und war noch gar nicht da) fuhr der "defekte" ICE plötzlich ab.
Es gab regelrechte Szenen, von wütenden Fahrgästen bis hin zu fassungslosen entgleisten Gesichtern mit einer Resignation in der Körperhaltung.
Für mich der dritte Abend mit >= +60.
7) Kaputte Abfahrtsdisplays in Frankfurt HBF: Da immer, wenn ich dort war, die Züge Verspätung hatten, stimmten die Anzeigen oftmals nicht. Es wurde bereits der nachfolgende ICE angezeigt, während aber noch ein ganz anderer verspäteter ICE stand. Je nach ICE-Typ konnte man auch von außen nicht erkennen, dass das der falsche ICE war. Ich habe mehrfach Fahrgäste einsteigen sehen, mit Blick auf das Display, als "plötzlich" kurze Zeit der ICE los fuhr. Ich wette, die sind in den falschen Zug eingestiegen. Oder andere sind gerannt, weil die Türen sich plötzlich verschlossen und verdattert auf dem Bahnsteig standen und weil ihr vermeintlicher Zug wenige Minunten früher losfuhr.
Ich konnte aber auch einen "Profi" entdecken, der kannte das offensichtlich schon. Der kam lässig daher, stieg halb ein, um einen Blick in das innere Display des ICEs zu werfen, ob das der richtige Zug sei, um dann wieder auzusteigen. Sorry, aber das ich einfach nur kaputt. Mann kann doch nicht mit Abfahrt eines Zuges eine anderen Zug dauerhaft signalisieren!
8) Reinigungszustand: Toiletten mehrfach defekt. Klopapier schon morgens um 6 komplett fehlend(!), keine Papiertücher früh morgens, Boden total versaut.
Mit Bereitstellung von Zügen am Morgen werden diese offensichtlich nicht oder nur teilsweise gereinigt.

Es können doch keine Zufälle mehr sein?
Enttäuscht :-(


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