Auf ein Martini in Prag (Teil 4 und Schluss, 11 Bilder) (Reiseberichte)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 27.08.2019, 12:27 (vor 1704 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Dienstag, 27.08.2019, 12:29

Bis Bad Schandau ging die Fahrt reibungslos. Man genoss das Elbstal...

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Einmal meldete sich auch hier eine Zugbegleiterin mit einer charmanten Stimme (womöglich war die Zugbegleiterin auf der Hinfahrt die selbe wie auf der Rückfahrt?!) und hieß auch die Zugestiegenen in Dresden willkommen. Bei Bad Schandau die letzte Ansage, ehe die ČD wieder übernahm und die Ansage vom Band liefen.

Bis Bad Schandau lief es reibungslos, der Zug war pünktlich, für einen großen Teil der Strecke war 160 angesagt...

doch bei der Grenze begann es zu stocken. Nur langsam kam man voran, stand kurz vor Dečin dann für über 20 Minuten. Ansagen? Fehlanzeige für eine lange Zeit! Irgendwann kam eine Ansage vom Band: Wegen einer Oberleitungsstörung wird der Zug ca. 35 Minuten Verspätung haben. Der Zugbegleiter selber hat sich auf der gesamten Fahrt gar nicht zu Wort gemeldet.

Einziges Trostpflaster: Der Infrastrukturbetreiber in Tschechien ist auf die Idee gekommen, endlich mal minutengenaue Verspätungsanzeigen einzuführen, anstatt nur in Blöcken von 5 Minuten zu spielen.
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Geplanr war, mit 24 Minuten Übergang in Prag den Railjet in Richtung Bratislava zu nehmen. Das fiel nun flach, sodass man in Prag umplanen musste. Es hätte um 20:20 einen Regiojet nach Brno gegeben, aber da muss man von Brno hl.n. nach Brno dol.n. wechseln um einen Personenzug zu erreichen. Zu wackelig düfür uns, besonders wo Verspätungen auf der Strecke Praha - Brno auch ohne weitere Einflüsse Gang und Gäbe sind.

Stattdessen beschlossen wir, den IC573 Metropol nach Breclav zu nehmen. Abfahrt in Prag: 21:55, Ankunft in Breclav: 1:21. Das wären 2,5 Stunden spätere Ankunft als geplant. Ich hatte zwar zuerst an meine Fahrgastrechte gedacht, aber irgendwie war es für mich zu lästig, mich da noch damit zu befassen.

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Stattdessen suchten wir ein Restaurant in Prag auf, das Mona Lisa. Die Kellnerin war jedoch nicht besonders freundlich, nach dem Glas Martini Rosso war's entsprechend dann auch vorbei, weil wir ihr nicht schnell genug mit der Bestellung waren... nicht gerade die beste Customer Experience, aber der Martini war immerhin ganz nett:

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Was macht man jetzt um 21 Uhr in Prag?

Sich bisschen die Gegend anschauen.

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Und dann feststellen, dass es in der Lounge eh viel besser ist:

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Die ČD-Lounge bietet wartenden Reisen dich einen recht annehmbaren Komfort an. Komfortable Sitze, Heißgetränke, Auflademöglichkeiten für Handys (es hat übrigens auch gratis Schließfächer für Handys am Bahnhof, hier wird man auch ohne Ladekabel sich nicht um seinen Akku sorgen müssen)., Steckdosen, WLAN, eine Kinderspielecke, ein Computer mit Drucker ebenso zur Selbstbedienung und natürlich ein angenehmes Ambiente. Definitiv empfehlenswert für längere Aufenthalte.

10 Minuten vor Abfahrt begab man sich dann in den Metropol - die Wagenreihung war die selbe wie im Metropolitan auf der Hinfahrt. Nur, dass noch die Kurswagen nach Budapest mitkamen, wegen denen der Zug ja auch Metropol und nicht Metropolitan heißt.

Im Gegensatz zur Hinfahrt wurde dieses Mal auch ein Am-Platz-Service angeboten. Auf JLV und dessen Angebot ist Verlass, besser als ein Restaurant in Prag mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis (und einer freundlichen Bedienung) zu finden.

Für mich gab's Suppe und eine Kartoffelgolatsche:

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Und danach selbstverständlich ein Pilsner Urquell, wovon ich leider kein Bild für euch habe. Wobei, meine Signatur kann da als Ersatz dienen ;-)
Mein Cousin hat noch ein Schwarzbier dazubestellt für uns beide. Definitiv keine schlechte Idee.

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Ja und so lief das halt. Durch die Nacht gefahren im Metropol, der am Tagesrand eben auch die kleineren Orte bediente - zu der Zeit fährt ja kein Schnellzug mehr zwischen Prag und Brünn. Das Licht war im Großraumwagen runtergedimmt, man konnte da ganz gut sich ausruhen. Eine durchaus angenehme und auch irgendwie ungewohnte Fahrt so durch die Nacht nach Mitternacht...

Und irgendwann - mit der obligatorischen Verspätung von 9 Minuten - kam man dann in Breclav, dem Endbahnhof, an.

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Dort wurde man abgeholt und ja, das war es dann auch schon. Die Fahrgastrechte lasse ich da einfach mal links liegen, das Erlebnis war schon irgendwie was geniales. Solche Fahrten bis nach Mitternacht hat man ja auch nicht alle Tage - zumindest bei mir. Alles in allem eine erfüllende und gelungene Zeit, die ich mitsamt Hin- und Rückfahrt verbrachte. :)

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)


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