Auf nach Sizilien! Kap. 1, Teil 3/3 (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Montag, 25.02.2019, 20:31 (vor 1887 Tagen) @ Krümelmonster

10:50 Uhr später erreichten wir mit nur noch + 4 Villa S. Giovanni, den ersten Zwischenhalt mit planmäßig mehr als 3 min Aufenthalt. 20 min sollten wir hier bleiben. Die Italiener stürmten den Espresso-Automaten. :D
Die Lok verkrümelte sich, statt ihrer rückte der örtliche Rangierhobel an. Nach dessen Andocken verfügte der Zug nicht mehr über selektive Türfreigabe. Das war praktisch zum Fotografieren. ;-) 6 min nach der planmäßigen Abfahrtszeit waren wieder + 15 angezeigt.^^
Was man für diese Reise mitbringen muss: Essen. Und unbedingt: Geduld! Planmäßige Ankunft in Villa S. Giovanni ist 10:45, Abfahrt in Messina um 13:20 Uhr. Dazwischen liegen weniger als 7 km Luftlinie. :D Einen beträchlichen Teil dieser Zeit verbrachten wir wartend, dabei war doch schon schönes Wetter…
Nachdem die Fähre mit dem IC aus Rom eingetroffen war, zog uns der Rangierhobel dann irgendwann doch hinunter zum Hafen und stapelte die Wagen auf die Fähre. Die Bar auf der Fähre scheint nur Sandwiches zu verkaufen. Verlassen würde ich mich auch nicht darauf. Sonst gibt es im Zug keinerlei Verpflegungsmöglichkeit – das ist der Grund, warum ich diesen Zug auf die Hinfahrt gelegt hatte, eigentlich ist die Rückfahrt noch länger, aber so konnte ich meine eigene Verpflegung mitbringen.
Die Überfahrt bei sonnigem Wetter und ruhiger See war wirklich ein tolles Erlebnis! Sie dauerte gerade einmal gut 20 min. Auf der Insel sah man schon Eidechsen, leider auch Insekten.^^
Es gab keine Ansagen, wann man wieder hinunter zum Zug gehen solle, das musste man wissen.^^ Nachdem wir auf der Insel festgemacht hatten, rückte der insulanische Rangierhobel an und zog uns wieder in mehreren Anläufen in den Bahnhof. Von den 10 Wagen aus dem Norden fuhr nun die Hälfte entlang der Ostküste Siziliens über Catania nach Syrakus. Die anderen fünf Wagen nach Palermo waren etwas länger unterwegs. Während der Wartezeit im Bahnhof von Messina fotografierte ich wieder eifrig, wofür ich gleich zweimal ordentlich Mecker kassierte (aber folgenlos^^). Irgendwann hatte es sich die insulanische fett krasse Doppeldoppellok an unserem Zug bequem gemacht. Auch wenn es auf den Fotos nicht so aussieht, habe ich in Erinnerung, dass später bei Ankunft am Ziel die hintere Lok abgebügelt war.
Und nun die Bilder dieses zähen, aber besonders schönen Teils der Reise:
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51 Wir überführen einen Thello-Sitzwagen
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52 Da lugt der Loki
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53 Die Mafia-Schnecke in ihrer ganzen Länge
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54 Welch ein Spektakel!
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55 Unsere Lok wartet auf weitere Aufgaben
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56 Jetzt macht sich der örtliche Rangierhobel inkl. zusätzlichem Wagen am Zug zu schaffen
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57 Fressfeind des Zuges
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58 Tagzug von der Insel nach Rom
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59 Wenn es denn mal so schnell wäre…
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60 Rangierhobel in Groß
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61 Falls beim Rangieren was kaputt geht, dann ist es wenigstens kein Wagen mit Reisenden, sondern nur der leere. Anders sehe ich keinen Nutzen darin, immer einen leeren, aber schweren Wagen mitzurangieren…
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62 Om nom nom
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63 Wie verteilt man 11 Wagen möglichst gleichmäßig auf der Fähre?
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64 Irgendwann ist auch unser Wagen an der Reihe. Zwischen diesem Bild und Bild 62 lagen immerhin 9 min.^^
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65 Klappe zu, Affe zum Glück nicht tot
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66 Antwort zu Bild 63: gar nicht gleichmäßig! :p
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67 Reif für die Insel
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68 Abfahrt in Villa S. Giovanni
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69 Dort geht’s hin!
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70 Rechts ist noch das Festland, die kleinen weißen Gebäude links neben der Fähre sind auf Sizilien
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71 Einfahrt in den Hafen von Messina
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72 Tram
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73 Kulisse von Messina
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74 Die Hafeneinfahrt von Messina, links das Festland
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75 – 76 Parade des Rosts
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77 Weiter geht’s!
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78 Die Qualität ist schlecht, trotzdem ist die seitliche Verschiebung der Wagen gegeneinander gut zu erkennen. Grund ist die kurvenförmige Anlage der Gleise auf dem Schiff.
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79 – 80 Ausfahrt aus dem Schiff
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81 Gleiswirrwarr
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82 Einfahrt in den Bahnhof Messina Centrale
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83 Und wieder einmal warten…
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84 Regionalzug
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85 Die klapprige Doppellok für den Zugteil nach Syrakus
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86 Eine nicht minder klapprige Doppeldoppellok rafft sich auf, um uns nach Palermo zu ziehen
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87 Mecker 1. Ganz ehrlich, wenn ich so alt und verbraucht aussehen würde, würde mein innerer Antreiber auch nicht wollen, dass mich jemand fotografiert…
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88 Mecker 2

Der andere Zugteil nach Catania & Syrakus fuhr mit – 4 weiter. Zusteigen konnte ja seit der Toskana eh niemand mehr. Dafür fuhren wir mit + 7 weiter, die wir schnell wieder auf + 20 steigerten.^^ Nun folgten nochmal planmäßig 3,5 h Fahrt entlang der sizilianischen Nordküste. Da mein Abteil schon auf dem Festland der Küstenseite zugewandt war, hatte ich auch hier wieder Meerblick. Neu im Zug war ein sizilianischer Provodnik, der bloß nochmal kurz auf die Fahrkarte schaute. In Militello begegneten wir unserem Gegenzug. Der ZZA gab für beide Züge + 5 an, tatsächlich hatten beide über 10 min Verspätung.^^ Zwei Herren aus meinem Abteil stiegen dort aus. Der dritte, der ehemalige Gastarbeiter in Deutschland, blieb bis Cefalù. Ich war mittlerweile ziemlich fertig, Müdigkeit bereits aus den Vortagen in Kombination mit zu viel Erlebtem seit Abfaht in München. Der Zug fuhr teilweise direkt an der Küste entlang, nur wenige m vom Strand entfernt, aber so richtig genießen konnte ich das ganze einfach nicht mehr.^^
Gegen Ende passten Fahrplan und Wirklichkeit überhaupt nicht mehr zueinander, aber im positiven Sinne: Zwischen Cefalù und Termini Imerese waren 31 min planm. Fahrzeit. Wir sind mit + 12 losgefahren, geschlichen, zwischendurch auch mal stehen geblieben und mit – 4 angekommen. Weiter ging es mit – 5, das Personal wollte auch Feierabend machen.^^ Ankunft in Palermo war dann mit – 14. Auch das ist bis heute mein Rekord. :D Von Abfahrt in Mailand bis zur Ankunft in Palermo, also inkl. Rangieren, Warten und Fährüberfahrt hatte die Fahrt 20 h und 17 min gedauert.^^
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89 Im Nordosten Siziliens
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90 Blick auf die Liparischen Inseln
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91 Nett :-)
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92 Wenn ich irgendwann mal reich und versnobt bin, baue ich in dem Dorf auf dem Berg da oben ne fette Villa und meine persönliche Zahnradbahn B-)
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93 Nah am Strand entlang
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94 Cefalù verwackelt
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95 Stadtrand von Palermo
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96 Berge rund um Palermo
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97 Nicht so fette Diesellok
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98 Irgendwann ist auch die längste Zugfahrt zu Ende. Puh!^^
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99 Das Bahnhofsgebäude

Ich hatte eine einfache Pension in der Nähe vom Bahnhof Richtung Zentrum gebucht. Abends ging ich noch etwas durch die Stadt und beobachtete das bunte Treiben, die Passeggiata, am Sa Abend am zentralen Platz vor der prächtigen Oper.
Am nächsten Tag erkundete ich Palermo bis zum frühen Nachmittag zu Fuß. Die Stadt hatte einen leicht verfallenden Charme, aber ich fand sie durchaus nett.
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100 Die Kirchen San Cataldo und Santa Maria dell’Ammiraglio
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101 Am selben Platz etwas später
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102 Via Maquedo, Herz der Fußgängerzone
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103 Teatro Massimo an der Piazza Verdi
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104 Sizilianische Seitenstraße
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105 Der Dom von Palermo
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106 Der Ausblick
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107 Auf dem Dach des Doms
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108 Mit diesem schönen Bild aus Palermo verkrümle ich mich!


In einigen Tagen geht es wieder weiter. ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)


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