Diesmal auch von mir ein dickes Lob ;-) (Reiseberichte)

ALR997, Samstag, 09.05.2015, 21:30 (vor 3281 Tagen) @ Sören Heise

Hallo Sören,

Vor dem Lob aber ersteinmal Tadel: wie kannst du mir so einen Schrecken einjagen? Da schaue ich mir die Bilder 36-48 an und mit jedem Bild steigt meine Verwunderung: So sah das aber früher nicht aus, zwischen Bochum und Wanne! Dann steht auf Bild 49 plötzlich "Glückauf" und ich überlege, ob ich eine Umbenennung verpasst habe. Gehe in Gedanken die Bahnhöfe durch. Nein, alles noch beim Alten. Dann auf Bild 50 der Desiro und ich bin vollends verwirrt.
Bis ich die imaginäre Brille zurechtgerückt und des Rätsels Lösung gefunden habe:

Das war, thematisch passend, Glückauf. Die Station liegt an der Bahnstrecke Nordhausen - Erfurt (am 17. August 1869 eröffnet), nördlich von Sondershausen.

Du meine Güte, welch Schreck und welch Erleichterung mir da widerfuhr!

Jetzt aber weiter im Text, mit der einzig wahren, the one and the only, auch wenn ich diesen Namen eigentlich anfangs schlecht gewählt fand, Glückauf-Bahn!

Die Einblicke, die du hier bietest sind mal wieder unbezahlbar. Wie käme ich auch freiwillig dazu in Riemke oder Hamme auszusteigen? Zum Durchfahren ist diese Strecke ja akzeptabel, weil man sich gegenüber der Straßenbahn bequeme 10 Minuten Fahrzeit und ein sehr dubioses Mitfahrervolk ersparen kann(*), aber aussteigen? Nein, danke!

[image]

57 Irgendwie trostlos.

Und wie! Aber in Farbe wird es leider auch nicht besser ;-)

Mal kurz auf die Karte (Google Earth) geschaut: die Bahnhöfe entlang der Linie sind nicht einmal bekannt, und maximal im Bereich Bochum West und dem bahnhofslosen westlichen Hernes wäre überhaupt ein wenig Besiedlung, die einen Halt rechtfertigen würde. Der Betrieb von Tram und U-Bahn jeweils in weniger als einem Kilometer Entfernung dürften die Auslastung nicht sonderlich verbessern (wobei ich keineswegs sagen will, dass die Auslastung einen Betrieb nicht rechtfertigen würde).

Um es mir jetzt noch mit allen anwesenden Bochumern zu verscherzen, folgt noch ein Beitrag des Bochumer (!) Kabarettisten Jochen Malmsheimer, der mal folgendes bezüglich der (übrigens vom Ausbaustand her tatsächlich auch so bezeichenbaren) U-Bahn niederschrieb:
Was hier als U-Bahn firmiert, würde in Berlin oder Paris, Moskau oder New York noch nicht mal als Lüftungsschacht für die Betriebstoiletten, sondern allenfalls zur Aufbewahrung von Gummistiefeln der Reinigungstrupps benutzt.
Warum sollte einer auch von der Uni nach Herne unter der Erde fahren wollen? Und wenn ja, warum wurde dann eigentlich nur Riemke großräumig unterkellert?
Vermutlich hieße bei uns eine Autobahnkapelle in Bochum „Basilika di santa autostrada“ und ein Plumpsklo würde „Einbahnbidet“ genannt.

Mit diesen erheiternden Worten und einem borussischen Gruße (auch in Dortmund sagt man bekanntermaßen "Glück Auf") auf den Lippen war es das auch schon wieder von mir. Obwohl ich selber auch mal wieder einen kleinen Bericht in Arbeit habe. Bis der aber raus ist, dauert's sicher noch eine Weile.

Daher also schöne, und damit nicht dem Wetter entsprechenden Grüße von,
Lucas, der sich noch erinnern kann, das auf der Linie 46 bei seiner ersten Fahrt ein 426er fuhr.

(*) Bis Wanne sind es sogar 15 Minuten.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum