Gewalt wird Tourismuszweig (Allgemeines Forum)

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.01.2015, 08:26 (vor 3407 Tagen) @ 218 466-1

Das Demonstrationsrecht sollte bei rechtsextremen Demos und bei Sachbeschädigung, gesetzlich eingeschränkt und verweiget werden.

Bei Sachbeschädigung stimme ich Dir zu. Wer sich nicht an die aus seinen Rechten ergebenden Pflichten hält, verwirkt die Rechte in meinen Augen. Aber manche Gruppen in der Gesellschaft kennen ihre Rechte nur zu gut, ignorieren aber die Pflichten, die sie eben auch haben.

Ansonsten muß es im Rahmen dessen, was straffrei geäußert werden darf, möglich sein, jede Meinung öffentlich kundzugeben, und dafür friedlich zu demonstrieren. Alles andere wäre eine Einschränkung der Meinungsfreiheit. Soll heißen, mit Transparenten durch die Stadt zu ziehen, auf denen steht, der Holocaust hätte nie stattgefunden, ist natürlich nichts, was man erlauben muß. Eine kontrollierte Zuwanderung, wie sie beispielsweise in Ländern wie Kanada oder der hier immer (außer vom Kollegen Blaschke) hochgelobten Schweiz praktiziert wird, zu fordern hingegen muß -unabhängig davon, ob man die Meinung teilt oder nicht!- erlaubt sein.

Einfaches Beispiel, etwas abseits von dem, wo es in der Politik momentan "brennt": Hier in Frankfurt demonstieren Fluglärmgegner regelmäßig gegen den Ausbau des Flughafens. Angefangen damals beim Bau der Startbahn West, später dann als es um die Nordwestlandebahn ging, oder jetzt eben gegen den Bau von Terminal 3. Die Demonstrationen der letzten Jahre verliefen durch die Bank weg friedlich. (Die Krawalle an der Startbahn West vor > 30 Jahren stehen auf einem anderen Blatt.) Ich persönlich teile die Meinung der Fluglärmgegner absolut nicht. Trotzdem gestehe ihnen aber das Recht zu, ihre Meinung zu haben und zu äußern. Ich sehe die wirtschaftliche Kraft des Flughafens, und weiß, daß es im Rhein-Main-Gebiet ohne den Flughafen ganz anders aussähe. Natürlich weiß ich, daß ein Großteil des innerdeutschen Flugverkehrs, gerade von einem Ort der so zentral in der Republik liegt, überflüssig ist, aber ich weiß auch, daß der internationale Flugverkehr, wenn er nicht in Frankfurt abgefertigt würde, eben woanders landen würde. ein Nichtausbau würde von der Umweltbelastung keinen großen Unterschied machen, sie würde nur verlagert.

Ich selbst wohne übrigens bis auf ein paar Jahre zwischendrin mein ganzes Leben direkt in der Einflugschneise. Wenn es dunkel ist, kann ich bei mir in der Wohnung das Zucken der Blitzleuchten an den Fliegern an den Wänden sehen. Das nur bevor jemand meckert, daß ich vermutlich nur so denke, weil ich nicht betroffen bin. Trotzdem schlafe ich im Sommer bei offenem Fenster und werde nicht wach, wenn morgens die ersten Flieger starten und landen... ;-)

Und damit das politische Thema ohne Stellungnahme zu den Inhalten (außer beim Thema Flughafen Frankfurt) beendende Grße,
der Colaholiker


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