[CH] Auch in der Schweiz gibts Investitionsruinen (Allgemeines Forum)

Alphorn (CH), Donnerstag, 25.07.2013, 01:19 (vor 3946 Tagen)
bearbeitet von Alphorn (CH), Donnerstag, 25.07.2013, 01:20

Gerade hat der Bau des Rosshäuserntunnels begonnen, welcher die Strecke Bern-Neuenburg um ein weiteres Stück Doppelspur ergänzen soll. Das kostet etwa 120 Mio EUR und wird vom Bund bezahlt, denn das Stück soll Kapazitäten für den TGV Bern-Neuenburg-Paris schaffen.

Nur wird nie ein TGV auf dieser Strecke fahren.

Das bereits reduzierte Angebot von nur noch einem TGV pro Tag wird per Ende Jahr eingestellt. Kein Wunder: Die Strecke via Basel ist auch mit Umstieg satte 40 Minuten schneller (4h03 statt 4h42). Da war die Einstellung mangels Nachfrage schon lange absehbar. Für Neuenburg wäre die neue Route länger, aber es wird ein RE mit Anschluss an den TGV Lausanne-Paris eingerichtet - ohne Fahrzeitverlust.

Natürlich waren die Behörden nicht doof. Das Ganze war einfach ein kleine Verarschung des Stimmbürgers: Auch die Region Bern wollte etwas aus dem Topf "HGV-Anschluss" und musste den TGV vorschieben, um Geld für eine Investition in den Regionalverkehr zu bekommen. Denn nach Fertigstellung werden täglich 20 zusätzliche RE von Bern nach Neuenburg verkehren... was den wahren Grund der Investition offenbart.

Die Fahrzeit reduziert sich um zwei auf 32 Minuten, sodass mit künftigen Ausbauten eine ITF-kompatible Fahrzeit in Reichweite kommt. Zur Knotenzeit ist in Bern allerdings momentan kein Platz mehr, es würden teure Ausbauten gebraucht.


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