[CH] SRF "10 vor 10": Zugfahren teurer als Autofahren" (Allgemeines Forum)

Re 8/12, Winterthur, Donnerstag, 04.07.2013, 16:53 (vor 3952 Tagen) @ caboruivo

Deshalb verwundert es mich etwas, warum gerade die Einzelbillette sich mehr verteuert haben, als das GA. Die Abobenützer sind nach einigen Monaten praktisch gratis unterwegs, während Leute ohne Abo extrem hohe preisliche Einstiegshürden haben.

Ein Aspekt, der in der öffentlichen Debatte weitgehend untergeht!

Man kann Preiserhöhungen zwischen Zürich und St. Gallen nicht mit den Verbesserungen zwischen Zürich und Bern begründen.

Ich würde sogar sagen: Preiserhöhungen überhaupt mit dem Angebotsausbau (bei steigender Nachfrage) zu begründen, scheint mir ziemlich fragwürdig. Stellen wir uns mal vor, die Migros würde bekanntgeben: Weil wir immer mehr Kunden haben und wegen dem immer breiteren Sortiment müssen wir unsere Artikelpreise jetzt linear um so und soviel Prozent anheben."

Man dürfte halt bei den Einzelbilletten erstmal nicht oder nur sehr wenig an der Preisschraube drehen und dafür bei den Abos mehr nehmen (aber da gibt's auch wieder Widerstand).

Habe mal ausgerechnet, dass die Produktionskosten eines Pkm sich in der Grössenordnung von 25 Rappen bewegen dürften. Das hiesse, dass Käufer von Einzelbilletten (v.a im Fernverkehr) regelrecht abgezockt, sprich für die Quersubventionierung von Abonnenten und unrentablen Nebenlinien gemolken werden. Letzteres (Nebenlinien) scheint mir dabei weniger gravierend als ersteres (Abonnenten), weil für die Bedienung der Fläche ja Abgeltungen gesprochen werden (die dann allerdings nicht bei der Interpretation der Daten wieder abgezogen und quasi als Geschenk an die Leistungserbringer umgedeutet werden dürfen!). So wie die Bedienung der Fläche eine gemeinwirtschaftliche LEISTUNG darstellt, müsste es eigentlich auch bei der Subventionierung von Abos sein: Jede Verbilligung, die über einen ökonomisch gerechtfertigten Mengenrabatt hinausgeht, sollte eigentlich als Sozialleistung anerkannt und abgegolten werden. Dann müssten halt Kantone und Gemeinden ran, die ja von den Steuereinnahmen der Pendler auch profitieren.

Auf jeden Fall sollen mit der ÖV-Karte ein paar neue Abo-Arten kommen. Ein Vierteltax ist da aber nicht drunter. Es gibt Ideen, wie ein günstiges Streckenabo mit dem kompletten Ortsverkehr an Start- und Zielort, welches zusätzlich einige Tageskarten im ganzen GA-Bereich enthält.

Stichwort günstiges Streckenabo: Habe mal den Fall einer Krankenschwester mitgekriegt, die in Basel wohnt und eine Stelle in Bern in Aussicht hatte. Da es sich um eine Teilzeitstelle handelte und Krankenschwestern bekanntich eher schlecht als recht entlöhnt werden, hätte sich das Pendeln in diesem Fall schlicht nicht gelohnt. Eigentlich merkwürdig, dass es für einen solchen doch sicher nicht völlig aussergewöhnlichen Fall kein passendes Angebot gibt^^

Ja gut, da werde ich jetzt rot. Als Zweitbezüger innerhalb der Familie kostet mein GA 880 Franken oder so, und ich fahre damit 100 Kilometer pro Tag, fünf Tage die Woche. Dass die SBB mit Leuten wie mir Verlust macht, ist mir klar.

Danke für die Offenheit! Darf ich dann mal fragen, wieviel du für deinen Mobilitätskonsum zu zahlen bereit wärst bzw. was du für deine wöchentlichen 500 km als fairen Preis betrachten würdest?

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