Berlin-Amsterdam mit IC230: Möglichkeiten (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 16.09.2011, 11:40 (vor 4612 Tagen) @ fjk

Hallo fjk,

Wie auch für den grandiosen ICE3-Plan geschrieben, gibt es kaum eine andere Möglichkeit, als den Deutschlandverkehr in den dann noch engeren NL-Takt einzubinden.

Bin ich mir nicht sicher.

Der ICE International soll auf Arnhem-Utrecht-Amsterdam eine eigene schnelle Trasse kriegen.
Ab Arnhem soll jede 10 Minuten ein IC via Utrecht nach Schiphol fahren und halbstündlich eine S-Bahn nach Utrecht.
Ab Anschluß De Haar soll diese S-Bahn mit halbstündlich 2 S-Bahnen aus Veenendaal zu einem 10-Minutentakt verdichtet werden. Es fahren dann 12 Züge pro Stunde.
Ab Utrecht fahren IC und S-Bahn jetzt schon getrennt. Jede 10 Minuten sollen 2 ICs nacheinander losfahren: einer nach Amsterdam und einer nach Schiphol. Hinzu kommt noch der ICE International, der in Amsterdam Bijlmer der haltende Schiphol-IC überholt. Der Amsterdam-IC hält in Amstel; ab dort fährt ICE International in Blockabstand mit dem Amsterdam-IC.

Was passiert nun, wenn ein vergleichsweise winziger ICx eine solche Taktleistung übernehmen soll, noch dazu in einer Starkverkehrszeit?

In der Ist-Situation verkehrt der IC Berlin-Schiphol als 9-Wagenzug.
In der Stunde in der der Berlin-IC nicht fährt, verkehrt bei uns IC 16 Schiphol-Enschede. Dieser könnte man mit Dostos fahren, wird aber mit ICM gefahren, meistens 3 Einheiten.
30 Minuten versetzt zu IC 1/16 verkehrt IC 17 Den Haag/Rotterdam - Enschede, ebenfalls mit ICM und zwar als Kuppelzug mit meistens 4 Einheiten.

Also sind die Züge hier noch nicht an Maximumkapazität, wie die 12-Wagen-IC-Dostos auf Amsterdam-Eindhoven.

"Stärken" wird wohl nichts werden?

Wieso denn nicht? Die neuen IC-Triebwagen sind in der 7-Wagenversion doch kuppelbar?

Fährt der (auch nicht sooo üppige) IC schon im Takt? Und wie sieht's da aus?

In der Soll-Situation sind z.B. folgende Verfahren denkbar:

1. Das NL-Netz wird ab 2015 korridorenweise ausgeschrieben, und DB gewinnt Schiphol-Enschede (Enschede-Den Haag/Rotterdam wird in Amersfoort gebrochen und landet in eine Korridor Den Haag/Rotterdam-Leeuwarden).

Wenn der IC Schiphol-Berlin in der NL-HVZ verkehrt, besteht er in Schiphol aus 2 Einheiten IC230. Mit den neuen IC-Triebwagen wird ja alles besser! Als Doppeltraktion geht's nach Hengelo; dort wird ein Zugteil abgetrennt, das dann nach Enschede fährt. Wenn der Gegenzug aus Berlin kommt, kann man das Zugteil aus Enschede wieder in Hengelo kuppeln, oder man fährt in Schwachzeiten mit 1x IC230. Die restlichen Züge der Korridor wären dann ICM-Triebwagen in Zahncreme-Farbgebung.

Nachteil dieses Verfahrens ist dass man einen teuren 200 Meter Zug sagenhafte 8 km rumkarrt (Hengelo-Enschede); NS betreibt diesen "Mini-IC" aktuell mit 1x ICM dreiteilig wesentlich billiger.

2. NS betreibt ab 2015 nach wie vor das Kernnetz.

Dann ist das Kuppelverfahren in Hengelo nicht gestattet: s.i.w. muss der komplette Zug über die Grenze. Sollten dann Kapazitätsengpässe entstehen, dann kann ich mich vorstellen, dass 1 Blockabstand zuvor ein NS-Entlastungszug verkehrt (NL: "voortrein"). Dieses Verfahren funktioniert im Moment sehr gut auf Den Haag-Groningen + Rotterdam-Leeuwarden ("IC-Linie 125").


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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